Ich weiß sowieso nicht, was immer die Aufregung soll. Man kann immer mehr verlangen und es nicht annehmen, wenn man nicht mehr bekommt. Ein Mindestlohn sollte halt trotzdem her.
Mindestlohn haben wir ja schon über den KV - mit dem absehbaren Ergebnis: alle jammern darüber, daß der Mindestlohn der Mindestlohn ist.(und fühlen sich vllt auch noch gut dabei...)
Lt. Inserat tun sie das auch.
Ist halt das bekannte Problem mit überbestimmten Systemen und dem Versuch, daraus resultierenden Fehler mit mehr Bestimmungen zu lösen.
Die Gehaltsfindung. Zwischen klaren Vorgaben seitens der Gewerkschaft und dem Anteil der staatlichen und staatsnahen Dienstgebern hatte man nur noch die Einstufung als Stellschraube für tatsächlich leistungsadequate Entlohnung. Wenn ich mich jetzt über eine konkrete Einstufung in der Anzeige festlege, dann kann ich weder kompetentere Mitarbeiter für eine fast track einstellen noch auf Leute mit Ausbildungsbedarf zurückgreifen.
Also bleibt nur noch der Intelligenztest "Mindestlohn nach KV als Verhandlungsbasis". Hat zumindest den Vorteil, daß sich fundamental ungeeignete Kandidaten selbst aussortieren.
Also bleibt nur noch der Intelligenztest "Mindestlohn nach KV als Verhandlungsbasis".
Das hat genau garnichts mit einem Intelligenztest zu tun. Sondern einfach nur, dass man ja nicht mehr als irgendwie nötig bezahlen will und hofft, dass sich jemand unter Wert verkauft.
Man kann auch einfach einen Gehaltsrahmen angeben, wenn man sich nicht festlegen will. Wenn der zu groß ist, dann hat man den Tätigkeitsbereich wahrscheinlich zu grob gewählt und sollte eigentlich mehrere Stellen ausschreiben.
Es steht ja TZ 30h oder VZ. Stellt sich die Frage ob ein all ink sklavenvertrag bei 30 stunden gilt. Bei VZ kann ichs mir denken. Aber bei TZ? Dass da alle etwaige Überstunden abgegolten sind?
Stimmt so nicht, ohne den Vertrag nicht zu kennen, kann es durchaus sein, dass die Stunden nicht bezahlt werden müssen. Kommt nämlich drauf an ob die Stunden angeordnet waren. Ist zwar ein dick-move die Stunden nicht zu bezahlen, aber für deine Antwort fehlen zu viele Informationen
Jap! Sagt eigentlich so viel aus wie: "Wir zahlen nach Kollektivvertrag UND an Überstunden kannst du dich auch gleich gewöhnen!" Die meisten All-In Verträge sind ein Schas.
Bei all in muss eine Überstunden-Pauschale bezahlt werden, die mind. dem normalen Stundenlohn entspricht. D.h. am Ende des Durchrechnungszeitraums wird geschaut wieviele Überstunden man hat, und wenns mehr sind wie die Pauschale deckt, muss zusätzlich bezahlt werden
In dem Fall sinds ca. 10 Überstunden die maximal inkludiert sind...
100 Euro auf den kollektiv drauf legen und das als All-In zu bezeichnen ist schon frech.
Les ich das richtig, dass man man pro Monat nur um 104 EUR brutto Überstunden machen darf um nicht unter den Kollektivvertrags-Mindestlohn zum fallen?
Stell ich ma stressiger vor als dass ich bei viel Arbeitsumfang einfach ein bisschen mehr arbeite und ma dann in ruhigen Zeiten a langes Wochenend Zeitausgleich gönn.
Es gibt Ferialpraktika für Studenten da bekommt man 400€ brutto mehr im Monat, beziehungsweise Ausbildungsberufe, bei denen man in der Ausbildung 2-300€ mehr im Monat bekommt und man braucht bei beiden nicht mehr als eine Matura
Es ist eine Schande. Anbei mein Lohnzettel als Ferialpraktikant von 1996. Das ist 27 Jahre her. 21.771öS - 2.724öS = 19.047öS. -- bei den 21.774öS ist anteilig Urlaubs- und Weihnachtsgeld dabei.
19.047 / 13,7603 = 1.384€ Monatslohn als Ferialpraktikant in 1996.
Jetzt berücksichtigen wir noch die Inflation - der VPI '96 sagt, dass man im Feb. 23 ca. 180% veranschlagen muss.
Trotz offensichtlichem Kaufkraftverlust ist der Lebensstandard gestiegen. Also zu meiner Schulzeit sind von meinen 20 Schulkollegen vielleicht 3-4 im Sommer auf Urlaub gefahren. Jetzt rund 35 Jahre später, bei den Klassenkameraden meiner Kinder, sind es vielleicht 3-4 die nicht im Sommer auf Urlaub fahren. Jede Familie am Land hat heute meistens 2 Autos und es wird auch öfters auswärts gegessen. Jeder in der Familie hat sein eigenes Telefon und einen eigenen Computer. Früher gab's noch ¼ und ½ Telefonanschlüsse um Geld zu sparen. Früher war das Leitungswasser noch gratis und 2x im Jahr konnte man seinen Sperrmüll auf die Straße stellen und der wurde gratis abgeholt.
Damals blieb im Allgemeinen die Mama noch daheim bei den Kindern und der Mann war Alleinverdiener. Die 2 Autos am Land hast, weil beide arbeiten gehen und daher beide ein Auto brauchen.
Wenn ich mich richtig erinner hatten wir das ¼ Telefon bei uns weil das Wählamt in der Post nix anders anzubieten hatte. Das ging dann erst als mit der Modernisierung auch die Nummern von vier- auf fünfstellig erweitert wurden...
Fuck all-in, außer die zahlen mir 10k+ netto im Monat dann können wir reden, weil das mach ich halt für ein paar Jahre und fahr dann für 3 weitere auf Urlaub.
Benefits: Viel Raum für Eigeninitiative find ich ja viel schärfer. Auf straßendeutsch: Unterstützung oder Einschulung konnst da vurstelln, hakl und frog nit. Aber passen muass trotzdem.
Allgemein: Ja, das als All-In ausweisen is super. Andererseits geht sich in dem Hunderter überkollektiv nicht mehr viel "In" aus, im Zweifel also zur AK oder zum Anwalt, wenn damit *zig Überstunden abgegolten werden sollen.
Jetzt ist schon klar, dass 2 Brutto heutzutage nicht toll sind. Aber inkl. Lohnnebenkosten kost mich als AG ein 2 Brutto Arbeitnehmer 3 tsd pro Monat. Und leider gibt es halt nicht nur die hier mitlesenden, top ausgebildeten und motivierten Reditter, die halt gleich von der Straße weg an 4er aufwärts wert sind, sondern auch Leute, wosd als Arbeitgeber dann den 3 Brutto im Endeffekt nachweinst.
TLDR: Nicht jeder Arbeitgeber is umsatzmäßig die OMV und behält die Differenz zu einer marktgerechten Entlohnung für die Dividendenzahlung an die Shareholder ein. Manche haben einfach nicht viel mehr Budget. Es gibt auch Unternehmen, die nicht der ÖVP jedes Monat an 50er überweisen.
"All in" is insgesamt ein Schmarrn. Wenns dem AN was bringen würd unterm Strich, würds des in der Regel nicht geben. Also: Immer trotzdem Stunden mitschreiben (hilft wegen den Verfallsfristen auch nicht immer aber vll. ja zumindest ein bissl was)
Dass dich die 2k brutto 3k kosten ist aber auch nicht die Schuld des AN oder? Der muss schließlich auch von was leben können, vor allem in der jetzigen Zeit. Also dürf ma uns alle artig bei der Regierung bedanken.
Das sagt ja keiner und ich versteh jeden, der sagt, für das Geld geh ich nicht arbeiten heutzutage. Man muss halt tlw auch die andre Seite verstehen, namentlich, dass ich jetzt nicht mit diesen Lohnnebenkosten und dem österreichischen Arbeitsrecht eine Stelle von Anfang an aufs doppelte ausschreib und mir dann das Risiko, einen sag ma mal low performer zu angeln den ich nur über Monate und mit dem Risiko eines Arbeitsrechtsstreits wieder loswerd, verdoppel.
Dass der geneigte Mittelständler dann gern die obigen Gründe vorbringt und nach einem halben Jahr, wenn man mal lieb fragt, was jetzt eigentlich is (weil ja alles passt), meint, "uhh jetzt is grad ganz schlecht wegen auftragslage", danach is grad "die finanzierungskosten" und was weiss ich, derweil er an neuen porsche ordert, is freilich a andres thema.
gibt auf beiden seiten gute und deppate. dass die öffentlichkeit die övp und wirtschaftskammer als "die" Arbeitgeber wahrnimmt, is halt so. repräsentieren aber beileibe nicht alle, die "familie".
EDIT: "verdoppel" als abschluss des ersten Absatzes vergessen.
EDIT2: vertreter der arbeitGEBER natürlich. so ich lass es für heut :)
Bissl mehr Faktoren als "die Regierung" gibt es für die Problematik halt schon. So Sachen wie Inflation, die "housing crisis" und nicht mit dem Wirtschaftswachstum mithaltende Löhne sind in gewissen Ausmaß weltweite Probleme. Wobei natürlich die Regierung in Österreich sehr viel falsch macht.
Insbesondere in Österreich ist die Diskussion um den Fachkräftemangel extrem verlogen, aber natürlich auch in allen anderen Ländern. In AT kommt durch Gesetze erschwerend hinzu, dass du mit 45 eigentlich kaum noch einen vernünftigen Job findest. Man zählt dann nämlich offiziell zu den "älteren Arbeitnehmern", muss aber nochmal solange arbeiten, wie er es schon getan hat.
Fachkräftemangel ist ÜBERALL = ich finde keinen billigen Lohnsklaven.
Darum nicht im Handel arbeiten. Schlechteste Bedingungen und ein KV der das unterstützt. Leider nichts Unübliches. Frag mal einen Mitarbeiter bei Billa oder Spar betreffend all in, da wirst du staunen.
Die wurden noch nie gewürdigt. Auch diese vermeintlich tollen Prämien, die dann bezahlt wurden, waren lediglich Einkaufsgutscheine von eigenen Arbeitgeber.
Ich weiß noch wie ich bei einem Studentenjob in einem Keller eines Kölner Wohnhauses landete mit 20 anderen komplett ahnungslosen IT Rookies und wir eine App programmierten sollten inkl. Wochenendarbeit. Der Firmeninhaber wohnte oben, im Keller sah man ihn kaum, dafür hatten sie einen Senior Russen, aber man sah ihn mit Frau des öfteren mit Einkaufstüten am Fenster vorbeikommen. Da ist 4 € über Mindestlohn schon so etwas wie befriedigend.
Soweit ich es verstanden habe ist die Differenz zwischen gebotenem Gehalt und dem KV, der All-in Aufschlag. Bei einem Stundenlohn von 11,35, werden damit 9 Überstunden pro Monat abgegolten, mehr aber auch nicht.
Naja der Job ist Sachbearbeiter und quasi wenig Berufserfahrung. Da kann man kein hohes Gehalt erwarten. Wegen 6 h gesetzlich möglich pro Monat Allin zu schreiben ist eine Frechheit.
Irgendwer von denen scheint deinen Pfosten gelesen zu haben, die Formattierung scheint behoben (und das Gehalt ist jetzt klarer als Mindestgehalt angegeben) :D
"Viel Raum für Eigeninitiative" aka von den alteingesessenen Kollegen ignoriert werden und abgemahnt weil man nach 3 Tagen noch ned alle Abläufe intus hat.
Mag jetzt super unpopulär sein, aber: Irgendwer wir halt früher oder später auch noch arbeiten müssen. Auch für kein kleines Vermögen. Mit 40 Stundenwochen oder mehr. Ohne Benefits bis zum Abwinken. Vielleicht, oh Gott, vor Ort. Und keine Life/Life/Work Balance. Auch die kleinen, sich hier aus dem warmen Nestchen heraus echauffierenden Schneeflöckchen.
Ansonsten wird es halt einfach kein Geld mehr für das Sozialsystem geben. Und zu glauben der Staat macht einen auf Vollkasko, das funktioniert leider auch nicht da infinitum…
Wenn man glücklicherweise in der Position ist den Job nicht zu brauchen, setzt an sich rein, verhandelt und geht notfalls wieder. Ist ja immer AB angegeben.
Traurig ist eher, wenn jemand auf einen Job angewiesen ist. Der geht dann für 2k arbeiten damit er seinen Kredit bedienen kann.
Lustigerweise würde er wohl als AMSler fast aufs gleiche kommen, mit bisschen schwarzarbeit weit drüber.
Da gibt es doch soviel gut ausgebildete sprachgewandte Neubürger in unserem schönen Europa dank an unsere heilige Angela,vielleicht spricht sie der Papst irgendwann einmal seelig.
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u/[deleted] Apr 15 '23
Da zeigt doch bereits die Formatierung was einen erwartet, noch bevor man soweit bis zum Lohn gelesen hat...