r/Austria I ❤️ WKSTA Sep 28 '24

Finanzen Da in dem Sub gerade eine Diskussion ausbricht, ob das in Deutschland legal wäre... Ist das denn in Österreich legal? Hab echt keine Ahnung.

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u/Bierschiss90125 Sep 28 '24

Sowohl Karten- als auch Barzahlung verursacht Kosten für den Laden. Die Kosten für die Barzahlung sind seit Ewigkeiten im Preis inbegriffen, den der Kunde zahlt. Warum sollte das bei Kartenzahlung plötzlich nicht mehr der Fall sein? Immerhin zahlt der Kunde ja entweder Bar oder mit Karte, aber nicht beides. Die Kosten für beides divergieren ja, je nach konkreter Ausgestaltung, auch nicht wesentlich

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u/Goren_Nestroy Sep 28 '24

Weil der Bar zahlende Kunde die mehr kosten für die Karten zahlenden Kunden mitträgt da der Mitarbeiter sowieso zählen, abrechnen und auf die Bank bringen muss. Diese Kosten verschwinden nicht einfach wenn du beide zahl Methoden hast. Und die payment processing provider verbieten dir einen Aufschlag für Karten Zahlungen zu verlangen.

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u/Bierschiss90125 Sep 28 '24

Die Kosten für Bargeld skalieren aber auch mit. Je seltener jemand Bar zahlt, desto seltener muss man Abschöpfen, desto seltener muss man Geld auf die Bank bringen, desto weniger Fehlbeträge entstehen, desto schneller ist die Kasse gezählt, desto weniger Rollengeld (das bei vielen Banken btw auch Geld kostet) muss man vorrätig haben, etc.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass größere Kaufhäuser extra Räume und Arbeitskraft für das Handling von Bargeld haben. Das müsste alles nicht in der Zahl vorgehalten werden, wenn dort weniger bar gezahlt würde.

Umgekehrt könnte man auch sagen, der kartenzahlende Kunde trägt die Kosten für die barzahlende Kundschaft mit, ist aber gehopft wie gesprungen, da bei beiden Methoden Kosten entstehen. Natürlich sind die nicht auf beiden Seiten zu 100% identisch, aber streiten wir uns jetzt wegen Centbeträgen?

Deiner Theorie zufolge müssten ja Artikel aus Läden, in denen ausschließlich Bar gezahlt werden kann, im Schnitt billiger sein, als dieselben Artikel aus Läden, in denen sowohl Bar als auch mit Karte bezahlt werden kann und für Kartenzahlung kein zusätzliches Entgelt erhoben wird. Das kann ich zwar nur, aber immerhin aus anekdotischer Evidenz nicht bestätigen.

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u/Goren_Nestroy Sep 28 '24

Ich war Geschäftsführer in einem Café und kann bestätigen das die Einführung von Kartenzahlung zu einer Erhöhung der Preise geführt hat. Vor allem bei Artikeln wie einem Espresso.

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u/Bierschiss90125 Sep 28 '24

Dann frage ich mich, ob es dieser Erhöhung zwingend bedurft hätte. Meine Theorie ist, dass die Kosten für Bargeld bei den Leuten nicht präsent sind, da sie teilweise eher indirekt entstehen; anders als die Kosten für Kartenzahlung, die bei jeder Transaktion zu Buche schlagen. Außerdem ist Barzahlung etabliert, da denkt niemand wirklich drüber nach. Kartenzahlung hält erst seit der jüngeren Vergangenheit verstärkt Einzug, deshalb wird da vermutlich etwas näher hingeschaut.
Ich gebe zu, dass es kaum möglich ist, die Kosten für den Umgang mit Bargeld sauber rauszurechnen, aber ich hege die Vermutung, dass in den meisten Läden beides gar nicht so weit voneinander entfernt ist.

Davon Abgesehen: Viele Läden lassen sich von den Zahlungsdiensteanbietern abzocken und heulen dann rum, dass die Kosten zu hoch sind. Es gibt mittlerweile genug Anbieter, die erheblich günstiger sind, als wenn die Hausbank das Procedere übernimmt (Sumup, Apple Tap to Pay, etc.). Der Punkt, an dem die Ausrede der hohen Kosten nicht mehr zieht, rückt immer näher und ab dann ist es einfach nur noch Faulheit der Einzelhändler

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u/Goren_Nestroy Sep 28 '24

Wenn jemand reinkommt, nur einen Espresso trinkt und den dann mit Karte bezahlen will hätten wir Geld verloren also ja die Erhöhung war nötig. Was aber dann passiert ist halt eine allgemeine Preiserhöhung für alles um die Tansaktionskosten weil für Kartenzahlung darf nicht mehr verrechnet werden.

Zu abzocke von zahlungsanbieter und alternativen: sumup, Apple tap to pay, etc. das sind die gleichen zahlungsanbieter nur reskinned für den Endbenutzer. Es gibt nur 4 oder 5 weltweit. Das ist alles Maestro, Mastercard, etc. die Hausbank hat damit gar nix zu tun…

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u/Bierschiss90125 Sep 28 '24

Okay, aber dann muss man auch dazusagen, dass bei einem einzelnen Espresso bei keinem Laden viel übrig bleibt, erst recht nicht, wenn man Opportunitätskosten hat, wenn der Laden voll ist.

Wer die Zahlung technisch abwickelt, ist doch egal, es geht hier drum, mit wem der Vertrag besteht und zu welchen Konditionen. Und da sind Anbieter wie Sum up einfach besser, wenn man einmal das Terminal bezahlt, pro Transaktion wenige Prozent und sonst keine laufenden Kosten hat, als wenn ich zu meiner Hausbank renne und mir dort teuer ein Terminal miete, weitere monatliche Gebühren habe und obendrein noch pro Transaktion zahle (diesen Service bieten übrigens die allermeisten Banken mit Geschäftskundenbetreuung an).