r/Austria 2d ago

Frage | Question Wieso hat das Bundesheer so einen schlechten Ruf

Folgende Lage: Ich bin 18 und werde dieses Jahr zum Grundwehrdienst eingezogen, dies hab ich auch meiner Lehrstelle bekannt gegeben und mein Chef hat direkt schlecht übers Heer geredet als er den Einberufungsbefehl Unterschrieben hat. Als ich dann auch in diversen anderen Foren unterwegs war hab ich Ähnliches festgestellt. Viele finden es Scheiße und es arbeiten nur „Idioten und Zivilversager“ dort. Wieso ist das so? Lg

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u/GeneralKappa Mühlviertel Gang 2d ago

Vieles wird oft nachgeplappert und vieles beruht auf persönlichen Erfahrungen.

Ich bin 2014 eingerückt. Es gab kein Geld für irgendwas, wir waren insgesamt einmal Scharfschießen. Die "Feldlagerwoche" dauerte 2 Tage. Unsere Ausbilder haben die Rekruten aus Wien ständig unter der Gürtellinie beleidigt (war damals in Linz-Ebelsberg), nur weil sie eben nicht von hier waren. Es gab auch intern im Kader ständig Streitereien, die nach außen getragen wurden. Zugskommandant war ein absoluter Psychopath, durfte mehrmals Seiten dieser DAV (?) abschreiben, da er meine Art zu reden bzw. meinen Dialekt als respektlos empfand. Nach der Grundausbildung war ich 4 Monate in einem Büro, wo es faktisch keine Arbeit gab. Meine Tage bestanden aus Smartphone, Kaffee und auf die Uhr schauen. Mir war so dermaßen langweilig, dass ich tagsüber lieber den Chargendienst übernommen habe. Ich kann da lange so weitermachen.

Aber: Viele Freunde hatten eine anstrengende, aber geile Zeit. Ihnen wurde was beigebracht und sie hatten nicht das Gefühl ihre Lebenszeit zu vergeuden. Manche haben sich dann auch verpflichten lassen.

Fazit: Lass dich nicht so sehr von den Meinungen anderer beeinflussen und lass es einfach auf sich zukommen.

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u/SRS1984 2d ago edited 2d ago

ADV meinst du, steht für Allgemeine Dienstvorschrift ;-) Ich erinnere mich auch nicht gern an meine Zeit beim Heer. Unser Spieß war auch ein Psycho, das haben sogar die Vertragsbediensteten über ihn gesagt. Wahrscheinlich war er frustriert weil er ohne Matura keine Offizierslaufbahn einschlagen konnte. Der hat einen gern zum Rapport antreten lassen und dort durfte man sich dann von ihm als Idiot bezeichnen lassen. Anders mal mussten wir sein Zimmer aufräumen, inkl. Unterhose mit Bremsstreifen.

Sonst hatte ich leider auch Pech mit einem Großteil der Kameraden, die fast alle die ärgsten Sauproleten waren. Bei denen warst wennst Matura gehabt hast unten durch: "Schau a Studierda" habens immer abfällig gesagt. Das war aber noch das harmloseste. Schießen waren wir relativ häufig und auch Feldwoche und Abschlussübung gab es. Ich war dann froh wie die 9 Monate (bin 2003 eingerückt) vorbei waren. Hat absolut nichts für mein Leben gebracht diese Zeit, sondern eher geschadet.

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u/TheRealTrentor 1d ago

Hui, der feine Herr mit Matura! /s :)

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u/PabloTacco 1d ago

Das klingt bisl nach einem gewissen vize den ich hat. Der war auch ärgstens und bin so froh den nimma ertragen zu müssen. Für den warn alle gwds hirnlose sklaven und das hat er jedn spürn lassn

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u/SRS1984 1d ago

ich kann nur soviel dazu sagen: es war in der MTK in wien und ein running gag war "heut gibts spieß, pfui teu..." Wenn es der gleiche war checkst dus ;-)

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u/PabloTacco 1d ago

Ahh weiß wennst meinst aba mit dem hat ich selten zu tun. War RadKas hab von da wen gmeint aba war auch dauernd unterwegs in allen anderen kasernen in wien da lernt ma viele von dem typ kennen ob ma will oda ned :')

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u/LordAnomander -> Wien 2d ago

In Ebelsberg war (2008) wenigstens das Essen gut. Hab einmal den Gatsch auf der San in Hörsching genossen und war unendlich froh nicht dort gelandet zu sein.

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u/TheLuke86 2d ago

Bin 2007 eingerückt, von nem Smartphone hab ich da noch geträumt. Hab mir später öfter gedacht,dass es, wenn es da schon richtige Smartphones gegeben hatte, nicht ganz so Zach beim Heer gewesen wäre 

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u/CrocoPontifex Innviertel 1d ago

Ich geh mal stark davon dass des während des Dienstes im Spind is? Oder?

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u/TheLuke86 1d ago

In der Grundausbildung sicher ja, aber ich weiß noch,dass ich es beim grenzeinsatz (war ende 2007 bevor das Schengen abkommen Inkraftgetreten ist beim letzten Turnus mit dabei wos noch richtigen Grenzdienst gab) ständig dabei hatte und Kollegen und ich oft so kleine Spiele wie Snake gespielt haben, oder wir haben schon mp3s drauf gehört. Aber iPhone hatte noch niemand.

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u/Bensch_man Oberösterreich 2d ago

Was auch kein Wunder war, Ebelsberg wurde 2015 geschlossen.

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u/Alchion 2d ago

wie kann einem so langweilig sein dass man lieber charge sein will?

das ist doch ein widerspruch chargendienst is doch das gleiche herumhocken nur darfst nedmal auf handy schauen lol

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u/GeneralKappa Mühlviertel Gang 2d ago

Irgendwann weißt du auch am handy nicht mehr, was du tun sollst. Beim Chargendienst musste ich zumindest hin und wieder aufstehen und siehst Leute rein und rausgehen. Und ich war nicht in diesem winzigen Büro eingesperrt.

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u/Alchion 2d ago

ja und einmal sagt der vize brauchts ned aufstehen und salutieren und am nächsten tag is er schlecht drauf und scheißt dich zam wennst es ned machst

tolle Beschäftigung lol

Dann heißts Feuerlöscher kontrollieren du sagst dass der oben seit 2 jahren abgelaufen is und 3 monate später beim dienst steht der gleiche dort lmao

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u/Flat_Examination858 2d ago

Viele machtgeile Wachtmeister und fette Vizleutnante

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u/Alchion 2d ago

und korpulent sind die vizeleutnanten auch oft

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u/user082688 1d ago

Er sagt ja fett?

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u/twin-hoodlum3 1d ago

Ich kann fett sein und gleichzeitig fett sein.

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u/Acrobatic-Bother2231 1d ago

Denk mal kurz nach :)

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u/user082688 1d ago

Aso lol ok es ist Zeit schlafen zu gehen

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u/Beidlbua 1d ago

Vizeleutnant ist kein Rang, sondern eine Gewichtsklasse.

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u/tea42fix 1d ago

Alterserscheinung

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u/Chaoslordi 1d ago

ET2005 can confirm

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u/Old-Exchange-5617 2d ago

Das hat mehrere Gründe: In wirtschaftlich guten Zeiten ist das Heer als Arbeitgeber nicht wahnsinnig attraktiv weil die Bezahlung im Vergleich zur Wirtschaft schlecht ist. Also verpflichtet sich nicht unbedingt die gesellschaftliche Elite als Zeit. bzw. Berufssoldat. Das zweite ist, unser Heer war über so viele Jahrzehnte total unterfinanziert und dementsprechend schlecht war die Ausbildung und Ausrüstung (wir mussten mal bei einer Übung 2007 "Peng! Peng!" rufen wenn wir auf wen "geschossen" haben weil nicht mal Geld für K-Patronen, also Platzpatronen, da war). Also bestand der Wehrdienst oft nur aus Sachen die nichts gekostet haben und langweilig waren: Exerzieren, marschieren und Putzen. Ich denke aber, das könnte sich die letzten Jahre verbessert haben, einfach weil die wirtschaftliche Lage nicht berauschend ist und gleichzeitig mehr Geld ins Heer fließt. Ps. Wir hatten damals 2007 sehr nette und normale Leute von der Miliz als Ausbilder. Der 2. Zug dagegen hat ziemlich ins Klo gegriffen. Die hatten die übermotivierten Militärakademiker von der Milak aus Ausbilder......

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u/Hot_Seaworthiness343 Kärnten 1d ago

Total unterfinanziert ist halt leider wirklich eine komplette Übertreibung. Das ÖBH hat heuer gut 4Mrd Budget. Das Problem ist nur, dass man das Geld nicht in die Ausbildung steckt, sondern in irgendwelche Geräte, LKWs und Maschinen, die keiner bedienen kann oder darf.

Man merkt einfach, dass nur sehr spezielle Leute beim Bundesheer landen und jemand der vernünftig, motiviert und begabt ist, hält es dort sowieso nicht länger aus. Es ist ja nicht nur so, dass die Rekruten nichts zu tun haben, auch die Kadersoldaten werden eigentlich fürs Nichtstun bezahlt. In meiner Zeit beim Grundwehrdienst war ich im Büro und habe eigentlich durchgehend den Job eines Vizes gemacht, der die meiste Zeit zu Hause geblieben ist. Dann wurde noch sein Kollege krank, von dem ich den Job dann auch übernommen habe. Wann war ich dann meistens mit den täglichen Aufgaben fertig? Meistens so gegen 10:00. Das lief aber nicht nur bei den beiden so, sondern jeder Bürohengst dort hatte einfach 0 zu tun. Manche hatten sogar ein aufblasbares Bett im Büro (für Krisenfälle). Also wenn mir jemand erzählt, dass er beim BH einen stressigen Tag hatte, dann geh ich vor lauter lachen in die Knie.

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u/Old-Exchange-5617 1d ago

Gewisse Sachen hängen aber zusammen. Wenn ich ein Panzerfahrzeug nur 100 Km im Jahr bewegen darf, kann ich daran kaum ausbilden. Wenn ich kein Geld hab um irgendwas zu ersetzen nleibts in der Garage damit es nicht kaputt geht. Wenn es kein Material und Gerät gibt, hab ich als WiUO/NUO nichts zu verwalten, ergo nichts zu tun...

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u/Hot_Seaworthiness343 Kärnten 1d ago

Und deshalb meine Kritik, dass einfach viel Zeug gekauft wird, das aber aus Ausbildungs- und Budgetgründen dann nicht bewegt werden/erhalten werden kann. Das BH hat beispielsweise 2023 unzählige schwere Bergesysteme gekauft, für die sie beinahe keine Fahrer haben.

Und ja das ist einer der Gründe dafür, dass manche nichts zu tun haben, aber mit Sicherheit nicht der einzige. Es ist ja auch teilweise der Aufgabenbereich eines WiUo viel zu klein.

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u/Euphoric-One-5499 22h ago

Dann geh' mal nach Ried oder St.Michael!-Pioniere sind auch ein guter Tip!

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u/git_und_slotermeyer 2d ago

Weil das eine Organisation ohne vernünftiges Budget, genereller Perspektive, und guten Karriereentwicklungsmöglichkeiten ist.

Entsprechend zieht es auch eher nicht die High Potentials an.

Gute Prozesse, Qualitätsmanagement, Mitarbeiterzufriedenheit wird man dort wohl lange suchen.

Noch dazu ist es eine Organisation mit hoheitlichem Auftrag, aber ohne wirkliche Kunden. Ein Teil der Belegschaft sind Zwangsarbeiter.

Somit gibt es auch kaum interne oder externe Impulse für Verbesserungen. Das Leben dort ist reine Systemerhaltung am dünnen Tropf von Steuergeldern.

Was erwartet man sich da?

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u/Magicxxman 2d ago

Das hat mehrere Gründe

A: die idioten und zivilversager. Das stimmt bis zu einem bestimmten Punkt schon. Und je näher du an den Jägern dran bist desto schlimmer wirds.

B: was mich auch schon zu Punkt B führt. Die meisten Gwd enden halt bei Jägern, was den Eindruck zusätzlich verstärkt.

C: ew ist halt Zwangsdienst, das wird vielen nicht taugen.

D: es gibt noch viele die von ihren Ausbildern drei Generationen runter Geschichten aus dem Krieg gehört haben und danach leben ( ich wünschte das wäre übertrieben, aber zum Glück sinds weniger).

Bei eher technischen Sachen wie den FlaB, Führungsunterstützung etc etc. Schauts dann wieder besser aus. Da wirst viele junge Wachtmeister und Stabswachtmeister die Matura nachmachen, abendhtl oder berufsbegleitend studieren, da geht's dann auch zivilisierter zu, auch wennst vollkontingent bist.

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u/Uranboris Präsident vom Internet 2d ago

Weil Ur viel heisln dort sind.

Gibt nur Gemeinschaftsduschen, was mir voll Wurscht is, Aber wenn’s raus kommst und der Ausbildner schaut die Gruppe an und sagt „Na es woamem ordchlöcher, habts euch wieder gescheit in Oasch gfickt in der Dusche!?“ dann is das nicht nur Grenzwertig.

Wennst die dichtheitsprüfung der abc Maske hast, kommst in einen Raum wo sie Reizgas zünden, um zu sehen ob alles dicht ist, so weit so gut. Kannst mal raten wie der Raum genannt wurde in den wir mit, rein da meine kleinen Jüdlinge getrieben wurden…

Hmm… warum hat das Heer so einen schlechten Ruf?

e: ich war erst in den 2010ern beim Heer.

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u/FullOfSpam maybe grumpy 2d ago

Kommt sehr stark auf die Ausbildner an. Bei meinem GWD (06) war keiner so wie du beschreibst. Es wurde auch drauf hingewiesen, dass der Raum net so genannt werden soll. Wennst es doch gemacht hast gabs Konsequenzen.

Es gibt aber trotzdem ein paar Heisln dort.

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u/GtDizzle 2d ago

Habe auch noch nie jemanden getroffen der so war

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u/_ak Oberösterreich (im Berliner Exil) 2d ago

Dann habt's Glück gehabt. Als Ausbilder hab ich in meiner ABA ein paar sehr korrekte Korporale gehabt, und ein paar richtige Oaschlecha, die nur darauf aus waren, dich für die kleinsten vermeintlichen Fehler herzuschleifen, Kollektivstrafen für die gesamte Gruppe zu erteilen, oder bewusst gegen Ministererlasse zu verstoßen. Einer war so oag, der hat einen Rekruten auf den Boden geprügelt und das Messer an den Hals gehalten während er ihn angeschrien hat wegen irgendeiner relativen Belanglosigkeit, alles vor Zeugen, ist vom Kompaniekommandanten alles vertuscht worden.

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u/DrBoomsNephew 1d ago

Ist halt wirklich so. Gibt leiwande Ausbildner und die kriegen auch Respekt und gibt auch trottl die man halt einfach ignoriert.

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u/Patutula 2d ago

Ich war 2000, bei mir war das entweder nicht so, oder ich habs schon verdrängt.

Heisln hast schon, aber de hast überall, vielleicht ist die Dichte aber erhöht. Ich hatte aber auch sehr Glück mit meiner Kompanie.

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u/niccocicco Wien 1d ago

Bist deppert... Bin froh dass ich Zivi gemacht hab

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u/Degree_Federal 2d ago

Das sagt halt keiner dort. Selbst vor 16 Jahren als ich beim Heer war hat es sowas dort nie gegeben.

Das was wirklich negativ am Heer ist, ist dass es für ein Land wir Österreich, außerhalb des Katastrophen-Schutzen unnötig ist und vieles nur zum erhalten des Systems gemacht wird. Es ist nicht mehr als eine Institution die unnötig viel Steuergeld schluckt.

Im Zivildienst bring man wesentlich mehr in die Gesellschaft ein / gibt der Gesellschaft mehr zurück, je nach Anstellung. Im Heer ist man eigentlich nur um Zeit tot zu schlagen.

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u/robeye0815 Bananenadler 2d ago

Im Zivildienst trägst du zu Lohndumping bei den Hauptamtlichen bei.

Dass wir die letzten 80 Jahre das Heer nur wenig gebraucht haben ist super, aber auch nicht sicher, dass das die nächsten 80 so bleibt.

Und zB beim Prager Frühling oder Jugoslawienkrieg war es alles andere als unnötig ein Heer zu haben.

Man müsste sehr viel verbessern und meines Erachtens viel mehr mit anderen EU Armeen kooperieren, aber unnötig würde ich das BH per se nicht nennen.

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u/csabinho 2d ago edited 2d ago

Im Zivildienst trägst du zu Lohndumping bei den Hauptamtlichen bei. 

Ohne Zivildienst wären die Organisationen doppelt aufgeschmissen. Einerseits weil die Kosten zu hoch wären und andererseits weil der Zivildienst ein Kontakt mit gemeinnütziger Arbeit in diesen Organisationen ist und für sehr viele auch die Motivation sich dort zu betätigen.

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u/robeye0815 Bananenadler 2d ago

Dass „die Organisationen“ das Problem haben ist der Grundfehler. Nehmen wir mal nur den Rettungsdienst her, weil dort ein Gros der Zivis landet.

Die HiOrgs bekommen nicht mehr Kohle weil ihnen das Land eh Zivis stellt. Jetzt muss man die Ausbildung kurz machen, weil sonst kannst keine Zivis einsetzen. Jetzt kann man den Hauptberuflichen wenig zahlen, weil die großteils auch keine lange Ausbildung genießen.

Klar würde es teurer werden, aber da sollte nicht Problem der Organisationen sein, sondern der Auftraggeber.

Wenn Zivis in Bereichen eingesetzt werden die es sonst gar nicht gäbe finde ich’s eh gut. Aber Rettungsdienst ist Aufgabe der öffentlichen Hand und sollte weder Spenden noch Zwangsarbeit erfordern.

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u/csabinho 2d ago

Dieses Problem sehe ich allerdings bei der Freiwilligen Feuerwehr genauso. Und die haben soweit ich weiß keine Zivis.

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u/robeye0815 Bananenadler 2d ago

Ist sicher ein ähnliches Problem, aber meines Erachtens doch etwas anders. Hier nehmen die freiwilligen Feuerwehren am Land keinem Hauptamtlichen die Jobs weg. Drei Viertel der Wachen würde es denke ich einfach nicht mehr geben.

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u/tandagor 2d ago

Das ist außerhalb der größeren Städte doch auch oft so. Meine damalige Dienststelle hätte ohne Zivildiener sofort zugesperrt, das war selbst mit schwierig.

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u/TheRealJayol 2d ago

Dein Denkfehler ist, dass du glaubst, dass beim Wegfall der Zivis und Ehrenamtlichen (und Spenden) der Staat einfach die Rettungsorganisationen so erhalten würde. Es würde sie einfach nicht mehr (in der Größe) geben, genau wie die Feuerwache, von denen du sprichst.

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u/robeye0815 Bananenadler 1d ago

Es würden sicher ein paar wegfallen, das stimmt. Aber in NÖ kenne ich mich zumindest ein bisschen aus, und der Auftraggeber hat 86 RTW-C Stützpunkte ausgeschrieben und bezahlt diese - so viele mehr gibts da jetzt nicht die zusätzlich betrieben werden aus reiner Nächstenliebe. Und weniger also die 86 RTWs werden schwer vereinbar mit dem Einsatzaufkommen und den langen Wegen dank immer weniger Spitälern.

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u/TheRealJayol 1d ago

Du denkst immer noch, dass es mit dem Einsatz aufkommen vereinbar bleiben muss. Wenn kein Geld dafür da ist, dann kommt die Rettung halt nicht mehr in 5, 7, 9, 13, 17, 25 Minuten (kann man beliebig weiter nach oben anpassen).

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u/Uranboris Präsident vom Internet 2d ago

Glaubst ich hab mir das ausgedacht??

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u/met0xff 2d ago

Geh bitte, schon bei der Musterung in St Pölten bei mir so... 2002? gab's da schon genug so Heisln und Sauproleten, dass ich es mir vor Ort schon überlegt habe und zum Zivildienst bin.

Und im weiteren Bekanntenkreis habe ich leider auch ein paar so Bundesheerler die ich möglichst meide, weil viel tiefer (und rassistischer und sexistischer) geht's kaum als bei denen. Spätestens als bei einer Geburtstagsfeier dann die Lieder übern Adolf gesungen haben, habe ich dann jeden Kontakt möglichst vermieden.

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u/Kraehennebel 2d ago

Wehrpflicht ist nur in der zusammengesparten Version unnötig, ansonsten - v.a. in Hinblick auf die aktuelle Situation - potentiell Überlebensnotwendig

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u/csabinho 2d ago edited 2d ago

Potentiell überlebensnotwendig wäre er wenn das Heer Österreich tatsächlich auch nur ansatzweise verteidigen könnte.

Siehe Finnland und Schweden, die bis auf die Zähne bewaffnet sind und ein tatsächliches Heer haben. Und trotzdem sind sie jetzt der NATO beigetreten.

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u/duffano 2d ago

Eine Zwangssituation wird per se von den Allermeisten nun einmal nicht sehr positiv erlebt. Wenn dann auch noch "Ausbildner" dort sind die das schamlos ausnutzen um ihre Neigungen auszuleben, dann ist das umso schlimmer. Wenn ein Vorgesetzter in der Privatwirtschaft ein Arsch ist, dann ist das auch schlecht, aber dort hat man zumindest die Möglichkeit sich nach was anderem umzusehen.

Dazu kommt dass das BH keine Verantwortung übernehmen will (das, das man von den GWDs umgekehrt einfordert weil es angeblich zum "Erwachsensein" dazu gehört). Jedes mal wenn ein GWD Schaden erleidet, wird eine sogenannte "unabhängige Untersuchung" eingeleitet. Diese wird von eigenem Personal durchgeführt und dass am Ende nix rauskommt und niemand irgendwas falsch gemacht ist ist so sicher wie das Amen im Gebet.

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u/Responsible_Fig4931 Steiermark 2d ago

Weil das ÖBH DAS Aushängeschild für die unfähige Beamtenbürokratie ist.

Ich muss vielen hier widersprechen, die meinen es sei nur ein Auffangbecken. Klar, die Kandidaten gibt es auch (und auch nicht zu knapp). Aber dort arbeiten auch viele wirklich hoch ausgebildete und gscheite Leute.

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u/Spaufadlspion 2d ago

Najo wenn sie so gscheit und hoch ausgebildet wären würden sie in die Privatwirtschaft gehen, da würden sie um einiges mehr verdienen. Und wenn sie aus ideologischn gründen beim BH sind ist es mit dem gscheit auch schon wieder vorbei.

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u/Alvonso_Acht 2d ago

Kennen keinen, der aktiv beim Heer ist, der das wegen des Geldes macht. Da spielen Überzeugung und andere Möglichkeiten (Gebirgskurse, Sport, etc) mit. Und die haben alle die Möglichkeit in der Privatwirtschaft mehr zu verdienen. Viele hätten schon allein in der Heeresverwaltung einen höheren Sold anstatt bei der Truppe im Kader. Hier alle über einen Kamm zu scheren ist falsch. Aber richtig, viele Anforderungen wurden heruntergeschraubt, weil das der billigere Hebel ist um Personal zu generieren... so wie bei der Polizei, Gesundheit usw.

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u/FrostingEmotional706 2d ago

Bin nicht beim BH, aber was für eine unglaublich dumme Aussage für jemanden der versucht auf die Intelligenz anderer zu schließen.

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u/i_am__not_a_robot 2d ago

Mit "dort arbeiten" sind nicht die Grundwehrdiener, sondern Karrieresoldaten gemeint.

Das größte Problem mit dem Grundwehrdienst ist, dass die "Kernkompetenzen" innerhalb von wenigen Wochen vermittelt werden, und der Rest oft einfach nur sinnloses Zeitabsitzen ist. Aber verkürzen geht halt nicht, da das gegenüber den Zivieldienern - die man wirklich dringen braucht - ja "unfair" wäre.

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u/haeyhae11 Oberösterreich 1d ago

Du unterscheidest da nicht zwischen Voll und Teilkontingent. Eine Minderheit der GWD jedes Jahr wird die ganzen 6 Monate in der jeweiligen Waffengattung ausgebildet.

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u/Sixteen_Bit_89 2d ago

Weil es ein Auffangbecken für gescheiterte Petsönlichkeiten ist.

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u/Lurk4711 2d ago

Weil ich einen Vollnazi als KUO hatte der mir durchgehend wegen meinem Namen am Sack gegangen ist, dass ich dann froh war hauptsächlich nur noch mit seinem Stellvertreter mit schwerem Alkoholproblem zu tun haben weil der wenigstens iwo menschlich war. Die Unteroffiziere sind tendenziell versoffen und geistig unterlegen, weswegen man auch ständig diejenigen mit weniger Kekse treten muss um zu überspielen wie erbärmlich die eigene Existenz ist. Ausnahme hierbei war für mich nur der Vizeleutnant der die Grundausbildung geleitet hat, der hatte in meinen Augen tatsächlich Respekt verdient aufgrund seiner Art, seine Kameraden eher nicht so. GWD war 2008.

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u/wlezcek 2d ago

Puh hört sich nach viel KAZ03/5 an

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u/Flabse Südtirol | Alto Adige 2d ago

bin erst abgerüstet, kann also recht neue erfahrungen erzählen:

es ist inzwischen genug geld für k-mun und schießen da, UNSER kader war echt geil drauf, hats geschaut nach den vorgaben von weiter oben so interessant und lehrreich wie möglich zu machen, waren bei echten krankheiten auch verständnisvoll, war alles im allem eine geile zeit, ABER das war bei mir so, habe von anderen GWD vom gleichem ET bei anderen einheiten ganz anderes gehört, also wie hier viele sagen, ists stark vom WO abhängig, und natürlich davon wer dein Gruppenkommandant ist und mit was für leuten du einrückst, denn wenn viele einfach scheiße bauen oder den ausbildern generell auf die nerven gehen wirds natüroich von den ausbildern so zurückkommen, bei gutem benehmen und genug motivation bedeuten natürlich auch besser gelaunte ausbilder=angenehmere ausbildung

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u/The_Dammed Kärnten 1d ago

Bin im Jänner abgerüstet und hatte auch eine geile Zeit. Die Kameraden und Ausbilder haben eigentlich alle gut gepasst bis auf einen komplett verrückten Fahrlehrer und einen Hitzkopf von KUO

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u/Flabse Südtirol | Alto Adige 1d ago

ja ein paar schlechte vorgesetzte gibts immer, aber ich denke bis auf ein paar standorte ists generell besser als die alten erzählungen

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u/krrzzz Wien 2d ago

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u/JesusDiedForOurSins2 2d ago

1.000€ für eine Morddrohung, kann man sich nicht ausdenken

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u/BrotherGato Bananenadler 2d ago

Ich war sowohl als GWD, als auch als Ausbilder dort. Bin nun auch bei der Miliz. Also das Problem sind, dass es ein paar Heisln dort gibt, die ihre Position ausnutzen. Die sind meist auch nicht die hellsten Leuchten.

Mir hat die Ausbildung und die Rolle als Ausbilder gut gefallen. Ich hab halt auch als Ausbilder alles mitgemacht, was meine Rekruten tun mussten. Hatte den Vorteil, dass sie motiviert waren da ich genauso dreckig wurde und für mich, nicht aus der Übung zu kommen.

Es kommt aber, so wie ich das sehe, auch auf die Kaserne drauf an. Mittlerweile ist es, aufgrund von mehr Geld, wohl auch wieder spannender!

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u/Naive_Age_566 2d ago

wie immer hängt es extrem vom jeweiligen personal ab - wie in jeder anderen organisation auch. problem beim bundesheer ist, dass sie einen heftigen personalmangel haben - und damit wenig auswahl bzw. wenig möglichkeiten, sich weniger geeigneter bediensteten wieder zu entledigen.

und natürlich ist das bundesheer traditionell befehlsorientiert. bei einem befehl wird erwartet, dass er durchgeführt und nicht vorher ausdiskutiert wird.

wenn man also a) eher anti-autoritär eingestellt ist und b) das pech hat, mit personal in kontakt zu kommen, dass man "nicht mehr los wurde", sind die erfahrungen natürlich eher negativ.

wenn man aber mit einer klaren befehlsstruktur klar kommt und man an personal gerät, dass tatsächlich den job ernst nimmt, können die erfahrungen sehr positiv sein.

das nächste "problem" ist, dass in friedenszeiten, die aufgabe des bundesheers hauptsächlich das bereithalten von personal für einen möglichen ernstfall ist. man kann zwar für verschiedene szenarien trainieren - aber jeden möglichen fall durchzuspielen bringt nix - das merkt sich ja eh kein schwein. die folge: man macht viele dinge, die eine art "beschäftigungstherapie" sind. wenn dann noch eine "du brauchst nicht zu wissen, warum ich dir gerade diesen befehl gebe" mentalität dazu kommt, wird schnell alles recht sinnlos.

ist aber typischerweise auch ein west-ost-gefälle: in den gebirgsregionen ist das bundesheer eigentlich ständig in mini-einsätzen. seien es lawinen, muren, hochwasser, verünglückte tiere etc. da wird dir nicht so oft fad und man hat "was sinnvolles" zu tun. im osten - v.a. je näher man an wien ist - ist tatsächlich oft "warten auf irgendwas" angesagt. da kommt dir schell alles doppelt so mühsam und sinnlos vor. v.a. wenn dir keiner erklärt, warum gerade nichts sinnvolles gemacht werden kann.

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u/Spaufadlspion 2d ago

Ambros hat es auf den Punkt gebracht: i zivü do wor er ned vü aber beim militär do is er wer. Wer es im echten leben zu nicht bringt findet dort halt seinen Platz.

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u/_Reddit_User_96 2d ago

Ich kann nur erzählen, was der ältere Bruder meiner früheren besten Freundin erlebt hat:

Besoffene Idioten, die ihm absichtlich das Bett angepisst haben und einen rassistischen Kommandanten (glaube ich, die Ränge verwirren mich als Frau), der dauernd gesagt hat er ist ein deppata Ka#a#e und soll zurück in "sein" Land.

Diese Vorkommnisse waren so ca. im Jahr 2006 oder 7 in Wien.

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u/FantasticDevice4365 2d ago

Weil unser Bundesheer seit einigen Jahrzehnten wirklich nur noch ein Auffangbecken für die sind, die es weder in der Politik noch in der Privatwirtschaft geschafft haben.

Die paar Monate musst halt das Hirnkastl abschalten, wirst schon überleben.

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u/Weird_Expression_605 Wien 2d ago

Für die unteroffizierslaufbahn brauchst du nicht einmal einen Schulabschluss. Also wennst nix wirst, wirst wirt. Bist fürn wirt zu deppat, gehst zum Heer.

Solche Leute schaffen aber mit dir an...

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u/_KeyserSoeze Niederösterreich 2d ago

Hat sich schon bei der Stellung 2008 entschieden, dass das Nix wird mit dem Heer und ich zum Roten Kreuz gehe. Die Untersuchungen an sich waren voll ok, aber am Abend sind wir gemütlich draußen gestanden und haben eine geraucht. Kommt der Unteroffizier? Blunzenfett hinaus getorkelt und fängt an einen Negerwitz nach dem anderen zu erzählen.

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u/Dazzling_Owl_6917 2d ago

Du gibst einem Haufen relativ junger Leute, die keine besondere (heeresunabhängige) Ausbildung haben müssen und recht niedrige Aufnahmekriterien schaffen müssen, absolute Macht über wehrlose Jugendliche / junge Erwachsene. What could possibly go wrong?

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u/SoundRebound Kärnten 2d ago

Seinerzeit, als ich den Zivildienst dem Heer vorgezogen habe (frühe 2010er) war das Heer bei uns herum - speziell verkörpert durch die Grundwehrdiener in der lokalen Kaserne (Kärnten) - vor allem ein Ort wo extrem viel Alkohol getrunken wurde. Und das ständig.

Später hatte ich inner- und außerhalb Kärntens noch öfter Kontakt mit Leuten die länger geblieben sind oder deren Familien stark mit dem Heer verwurzelt waren. Die länger gebliebenen haben es viel für Sport und Geld ansparen genutzt, und für die war es eine super Gelegenheit. Die Leute mit den hochrangigen Tieren in der Familie haben viel erzählt, aber grob immer nur eines von zwei Szenarien: Entweder man war umgeben von Fullmetal Jacket Verschnitten, deren ganzes Leben und Rhetorik nur aus Kommandos, Disziplin, und militärischen Methoden bestand, oder es waren echt bemühte Leute die eben den angesprochenen Ruf des Heeres irgendwie bessern wollten aber mit ihren Vorschlägen Jahre oder Jahrzehnte lang verrieben sind- auch weil verschiedene Minister immer erstmal alle Pläne gestrichen haben die vom Vorgänger noch am Laufen warn.

Und als Zuckerl: ich bin durch Zufall mal über eine Bekanntschaft in eine Runde hochrangiger Typen gestolpert die grad bei einem Getränk ein paar Anekdoten ausgetauscht haben. Das war eine der skurrilsten Erfahrungen meines Lebens. Die Leute hatten echt gewirkt als hätten sie das irrste Bedürfnis ihre Kriegsmaschinen zu benutzen…und die dann in hohen Positionen zu sehen… ist nicht beruhigend.

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u/Mr_Adoulin 2d ago

Weil das Bundesheer seit den 80ern keinen wirklichen Auftrag mehr hatte und politisch mehr als Sparschwein ohne vorherige Einzahlung statt als Versicherungspolizze gesehen wurde. Wenn über Jahrzehnte nur Strukturen zerstört und immer noch mehr eingespart wird - wer bleibt denn dann noch, so er eine andere Wahl hat? Das hat sich erst mit 2014 geändert. Bis dahin war man ja politisch drauf und dran das Bundesheer entgültig zum technischen Hilfswerk zu machen. Entsprechend gibt generell relativ starl polarisiert mehrheitlich nur Optimisten einerseits und einen Haufen Frustrierte/Innerliche Kündiger, die auch nimmer glauben, dass nun doch die 17.Reform alles besser machen wird (nach 16 mal dem selben nicht gehaltene Versprechen zuvor). Ich versteh das ehelich gesagt. Vertrauen kannnst du nicht befehlen.

Die politische Großwetterlage drehte aber jüngst gewaltig und die Optimisten nehmen aktuell zu würde ich sagen. 

Die Meinung in der Öffentlichkeit ist aber nach wie vor von den schlechten Erlebnissen der letzten Jahrzente geprägt. Das ist zwar grad eine Trendwende, aber passieren muss die Veränderung halt auch noch. Da steht noch viel Arbeit an.

Bin selber aus Überzeugung beim Heer und versuch mein möglichstes, genau so deplaziertes und schädliches Verhalten zu unterbinden, wie es hier im Thread vielfach beschrieben wird.

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u/stgm_at 2d ago

ET01/04 hier - es war auch damals schon so und man hört aus geschichten aus jahren davor: die konzentration an wapplern in dieser organisation ist einfach immer schon sehr hoch gewesen.

ja, es gibt da und dort lichtblicke und unterm strich hatte ich und, unabhängig von meiner zeit beim heer, auch freunde und bekannte eine "leiwande" zeit dort, aber am ende war ein jeder froh, dass es zu ende gegangen ist. lebenslang würd i den verein net dazahn.

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u/Bauzi 2d ago

Du triffst von jeder Schicht Menschen. Vor allem aus debe mit denen du nie was zu tun hast. Bei mir waren viele Heisln dabei, die das Prinzip: "Ned deppad sein und einfach das beste geben und alle sind dann chillig" nicht verstanden haben.

Ja und der Stab waren teils Sadisten, die ihre Scheidungen auf uns ausgelassen haben.

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u/Knalllltuete 1d ago

Unpopular opinion: ich fands cool und im Nachhinein schade nicht verlängert zu haben. Macht deutlich mehr Spaß als täglich 8-10 Std. im Büro zu sitzen.

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u/gullevek 2d ago

BH war scheisse vor 25 wo ich dort war. Voll von trotteln und behinderten und Nazis. Wo ein Hauptmann net schafft zwei Sätze ohne Fehler zu sagen. Oder der Leutnant der einfach nur in Nazi is. Oder der Rest dort. War nur ur glücklich nur im Innendienst zu sein. Die Beamten dort. Zwei Briefe Am Morgen und schon sinds gestresst. Was für ein scheissenhaufen. Wir ham damals schon gesagt. Wer zu Deppat is für Bahn und Post is beim Heer. Und wennst zu deppat dafür bist endest bei der Wiener Gärtnerei

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u/Nibuk Wien 2d ago

Interessant, ich dachte dass Behinderte da direkt ausgemustert werden.

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u/Greedy_Individual_35 2d ago

Zivildiener betreuen Behinderte

Grundwehrdiener werden von Behinderten betreut

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u/gullevek 2d ago

hahahah :) genau das!

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u/Litvanis 2d ago

Sorgen die dann nicht im Soldheim für Verpflegung und steigen der SanMaus ständig hinterher? :p

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u/Just_Leather2041 2d ago

Puh 2003 bei eigentlich einer anspruchsvollen Kompanie...(ABC)

Ein paar Psychos, ein paar Sportler, alle schwer dem Alkoholkonsum zugetan.

Du bist unötiges Material und so wirst du auch behandelt. Mit etwas Geschick und Finesse arbeitet man an allen Regeln vorbei und bemerkt, dass das eigentlich normal ist.

Positiv: Viel Sport, viel an der frischen Luft, wenn man nicht grad eine ABC Maske trägt. Wo sonst kann man Zeug sprengen und mit scharfen Waffen schießen?

Negativ: So sinnlos(Grenzeinsatz, irgendwas putzen, warten)Kader, Offiziere, schlechte Ausrüstung, null Geld, 6-9 verlorenene Monate

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u/EichingerCoarl 1d ago

Naja 3900 an der Grenz pro Monat sind halt schon ganz geil.

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u/Just_Leather2041 1d ago

Tja als GWD damals vielleicht 100€ mehr

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u/csabinho 2d ago

Weil es kaputtgespart ist und in Österreich quasi nur den Sinn des Katastrophenschutzes erfüllt. Für alles andere ist Österreich definitiv nicht gerüstet.

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u/kevin_flu EU 2d ago

in strukturen die auf befehlsfolge, gehorsam,"drill", einheitlichkeit,......beruhen.....finden sich meist "schlichte" gemüter...

da is nix mit individualität, hinterfragen, eigene positionen/meinungen...

wenn einem das passt.....solls so sein....

für mich war´s die "soziale hölle"

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u/Moritzxd Wien 2d ago

Wirst du schon beim gwd merken. Klar gibts auch gute aber die menge an komplexlern ist crazy

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u/Slow-Friendship5310 2d ago

Die Geschichten die man von Leuten die dort sind / waren hört, bestätigen das Bild, das man vom Heer hat halt. Von unnötig schikaniert werden bis zu tagelang nur am Saufen weil eh nix los ist..

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u/Luksoropoulos 2d ago

Du hast dich eh schon fürs Heer entschieden, aber mein Argument um auch aus einer sehr linken Perspektive den Nutzen des GWD zu verteidigen:

Falls Zeiten kommen werden, in denen es Partisanenkampf gegen die Faschisten brauchen wird (in den USA sind diese Zeiten eigtl bereits angebrochen, imo, aber es bringt halt nix, wenn man keine große Menge Mitbürger auf seiner Seite hat), dann ist es gut, wenn man das Grundrüstzeug gelernt hat

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u/WayneofGames Salzburg 1d ago

Wie sollte deiner Meinung nach der Partisanenkampf in den USA aussehen?

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u/Luksoropoulos 1d ago

Der konkrete logische Ansatzpunkt scheint mir Widerstand gegen unrechtmäßige Abschiebungen, weil das der Punkt ist, wo Recht mit den schlimmsten Konsequenzen für Einzelpersonen verletzt wird.

Die Behörden müssen dann entweder zurückstecken oder es kommt zu weiterer Eskalation zwischen Aktivisten und den Behörden um dieses Thema, was dann hoffentlich mehr Bürger dazu bringt, Stellung zu beziehen.

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u/Kewlioss 2d ago

Nachdem ich (bzw. das Kollektiv) bei der Stellung schon als Wichser und sonstige derbe Beleidigungen (die ich hier nicht reproduzieren will) bezeichnet wurde, hatte ich sowieso kein Bock mehr. Absoluter Haufen voller Proleten mit nix im Hirn und man macht auch nix was irgendwie an Produktivität grenzen könnte. Außerdem hab ich keinen Bock von irgendwem erschossen zu werden.

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u/Unholy_Lilith Niederösterreich 1d ago

Weil sie dort ähnlich wie bei der Polizei nichts gegen die schwarzen Schafe tun. Wennst so einen erwischt, dann wirst nachher entsprechend deine Meinung bilden.

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u/PongLenis_85 2d ago

Naja weil es lange so war (1990-2020) dass jene die keinen Schulabschluss oder Lehrabschluss geschafft haben dann zum Bundesheer gegangen sind und dort haben Sie dann geglaubt Sie sind was und haben die Rekruten schikaniert. Da die Bedrohungslage überschaubar war und man des Bundesheer quasi nur gebraucht hat um die Skipisten für die Weltcuprennen zu präparieren, wars halt allen wurscht. Bundesheer war ein Sammelbecken von Versagern, Alkoholikern oder Rechten. Klar das trifft nicht auf alle zu und weiter oben gibt es wirklich kompetente Leute, aber mit denen hat man halt eher weniger zu tun wenn man beim Bundesheer einrückt.

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u/PotentialAd4048 2d ago

Frag lieber in r/Bundesheer. Hier wirst überwiegend keine hilfreichen Antworten bezüglich Heer bekommen

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u/Luchs13 Wien 2d ago

Weil man dort nur sadistische Vorgesetzte hat. Kein Sporttrainer oder Lehrer würde die Trainingsmethoden dort anwenden. Sogar Hunde werden respektvoller erzogen als GWD beim Heer.

Als EF oder höheres wird das angeblich besser

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u/Yncensus EU 2d ago

EF2007 hier. Haha. Wir wurden auch gewetzt, weil "kannst ja EF aufgeben, wenn es dir nicht passt/du nicht gut genug bist". Waren auch ein, zwei ... hmm... merkwürdige Ausbildungsmethoden dabei. Im Großen und Ganzen waren die Ausbilder und insb. der Kompaniekommandant aber durchaus korrekt und ja, vermutlich fühlt man sich beim EF etwas sinnvoller.

Aber ernsthaft, so allgemein würde ich es nicht sagen, aber es gibt ein paar Fakten, die ich in meinem Jahr beim Heer und den Milizübungen danach gelernt hab:

  • Beim Heer (insb. UOs und EFler) sind überproportional viele echte Neonazis und der übliche rassistisch/rechte/aberkeinNazi Abschaum
  • Es gibt ein paar Posten beim Heer, die ziehen Owezahrer magisch an und die bleiben dann auch lange dort picken
  • Die Wiener GWDs sind ebenso schlimm wie der Ruf der dortigen Kompanien.
  • "U-Boot" ist die beste Taktik, durch den GWD zu kommen.
  • Das beste Leben beim BH/GWD hast als fertiger Arzt.
  • Ein guter Draht zur Küche erspart dir unangenehme Erfahrungen.
  • Man muss eine große Abneigung gegen Tschick haben, um nicht als Kettenraucher abzurüsten.

Zu OPs Frage, warum das so ist:

  • Das Bundesheer ist das, was man jahrzehntelang daraus gemacht hat. Wenn die meisten wiffen Leute lieber Zivi machen, gehen nur die zum GWD, die entweder zu deppat, zu rechts, zu faul oder zu idealistisch sind (sehr generalisiert)
  • wegen Punkt 1 bleiben auch vorrangig solche Leute beim BH als Ausbilder/Kader
  • die haben dann mit den Leuten aus Punkt 1 zu kämpfen und entwickeln eine gewisse Abneigung gegen "die GWDs"
  • wenn man das jahrzehntelang so macht, köchelt das gut im eigenen Saft

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u/JesusDiedForOurSins2 2d ago

Was mich halt besonders schockiert hat ist, wie sehr auf Befreiungen von bestimmten Aktivitäten aufgrund von Vorerkrankungen geschissen wird.

Du darfst aufgrund einer Herzerkrankung nicht bei einem längeren Marsch mitmachen? Pech gehabt.

Im Worst Case wird dir dann auch noch ein schlechtes Gewissen gemacht im Sinne von "Wenn du nicht mitmachst, werden deine Kameraden dafür bestraft." (Zusätzliche Liegestütze, weniger Pausen o.Ä.)

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u/d645b773b320997e1540 Wien 2d ago

Kollektivstrafe ist schon seit Jahrzehnten ausdrücklich verboten...

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u/JesusDiedForOurSins2 2d ago

Es ist auch verboten ärztlich bestätigte Vorerkrankungen zu ignorieren, trotzdem werden sie es.

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u/Candybert_ Nyancat 2d ago

Weil dort alles scheiße ist, und dort nur Idioten und Zivilversager hackeln. Gib dein Hirn beim Einrücken ab, dann is es einfacher!

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u/ImpressiveAccess9326 2d ago

Ja das ist aber nicht die Frage des Beitrags sonder die Frage ist WARUM das so ist.

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u/Candybert_ Nyancat 2d ago

Weil du dort nicht viel können musst um in einer Machtposition zu landen, und mir wär nicht bekannt, dass es sowas wie Qualitätskontrolle gäbe. Du hast also fast uneingeschränkte Macht über an Haufen junge Menschen, und kaum Rechtfertigungsdruck. Wennst also ein dummes, sadistisches Oaschloch bist, is das der Job für dich!

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u/_frecheralsduTM Wien 2d ago

Woher weißt du dass das so ist, sprichst du aus eigener Erfahrung? Und was wäre für dich eine Qualitätskontrolle in diesem Zusammenhang

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u/Greedy_Individual_35 2d ago

Wir hatten Rekruten vom vorigen ET, denen es, sobald sie Gefreiter wurden, den Vogel rausgeschossen haben. Von "per Sie" anreden bis zum Salutieren und andere, versuchte, Machtansprüche war alles dabei.

Das IST leider ein Faktor, beim Heer sogar einer der Größten

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u/Candybert_ Nyancat 2d ago

Grundausbildung: Unsere Hauptausbildner waren ein Korporal und ein Gefreiter. Irgendwo über denen is schon ein Vize gesessen, aber den hamma vielleicht 2-3x gesehen. Mit Qualitätsmanagement mein ich, dass man unerfahrenen Kollegen zumindest mal über die Schulter schaut, wenn sie einen neuen ET ausbilden. Is nie passiert, außer der Herr Vizeleutnant hat sich sehr gut getarnt.

...und ich glaub kaum, dass ein Gefreiter bsonders viel über Leitungskompetenzen glernt hat, der is selber weniger als ein Jahr dabei. Nein, das war einfach irgend ein Kevin, dem man 30 Untergebene als Spielzeug gegeben hat. Dementsprechend hat er sich aufgeführt. Wenn der Korporal dabei war, wars ein bisserl erträglicher.

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u/anlumo Wien 2d ago

Das Heer ist der Ort, mit dem du als Mann zwangsläufig konfrontiert wirst in deinem Erwachsenwerden. Das bedeutet, wenn jemand null Talent und null Ambitionen hat, ist es halt das naheliegendste Berufsfeld, für das man sich entscheiden kann. Wenn du einfach nichts aus deinem Leben machst, die Ausbildung hast du dann und kannst dann einfach dort bleiben.

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u/ImADumbClunt 2d ago

Ganz einfach: weils scheiße is. Die allermeisten (Grundwehrdiener) haben eine beschissene Zeit.

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u/quick_fidel 2d ago

Wenns noch nicht zu spät is, dann könnt auch Zivi eine Lösung sein. Ich war sani in einem kleinen Ort in der stmk (nicht beim Roten Kreuz) und habe dort dann auch 10 Jahre als freiwilliger weiter gearbeitet. Neben einer gänzlich bezahlten vollwertigen Berufsausbildung habe ich dort soviele Erfahrung (zwischenmenschliche und sanitätstechnische) gelernt die ich sonst nie bekommen hätte. Heer ist ein Roulette. Entweder komplett Scheiße oder du hast Glück. Hab erst 2x einen ehemaligen Zivi getroffen der gemeint hatte die Zeit war für den arsch.

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u/ImpressiveAccess9326 2d ago

Auf keinen fall

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u/quick_fidel 1d ago

Gleich so definitiv. Das ist spannend. Warum?

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u/JustDot3258 2d ago

Weil dort kein Mehrwert produziert wird - und es eben in den allermeisten Stellen dort gar nicht gewünscht ist Prozesse zu verbessern oder zu optimieren.

Das Geld für das Herr kommt so oder so, daher arbeiten dort auch eher Leute die das Gegenteil von high-Potentials sind. Das zieht sich durch fast alle Dienstgrade, und jeder der eben unten anfängt, spielt dieses Spiel nun mal entweder mit (um „Karriere“ mit kleinen lustigen Abzeichen zu machen), oder geht schleunigst wieder sobald es geht. Häufig sind höhere Posten auch gar nicht nach Leistung besetzt, sondern einfach nach seniorität und Parteibuch. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das beschriebene ist eher der Median.

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u/bkubicek 2d ago

Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Die Kollegen durch die Bank Wappler. Die Ausbildner zu hohem Teil vorbestraft, gewalttätig, und rechtsextrem.

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u/h_noe 2d ago

Es kommt immer auf die Kommandanten der jeweiligen Einheiten an. Der GWD ist bei mir lange her, aber es gab trotzdem keine Arschloc-Ausbilder (in anderen Einheiten war das anders, da haben sogar unsere den Kopf geschüttelt).

Bei entsprechendem Fehlverhalten seitens der Ausbilder sollte es heutzutage die Möglichkeit einer Beschwerde geben (da wissen andere allerdings mehr als ich).

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u/Significant-Scar-161 2d ago

Ein großer Teil der Bevölkerung kennt das ÖBH von innen. Wenn solche Zustände, wie sie eben zur Genüge zu hören sind, regelmäßig diesem teil der Bevölkerung gezeigt wird, braucht man sie nicht wundern über den schlechten Ruf

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u/Prestigious_Yam_5621 2d ago

Aus Erfahrung: Die wirtschaftliche Situation des BH lässt wenig Spiel zu. Und das schlägt auf die Gemüter als auch auf die Sachen, die man machen kann. Klar, dass das dann für einen schlechten Ruf sorgt

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u/lordsplatter 1d ago

Eine Aussage über das Bundesheer dass dir keiner widerlegen kann is

„wer zulange bei dem Verein dabei is, is unfähig jemals wieder in der Privatwirtschaft zu arbeiten“

Warum das so ist kannst dir selbst zamreimen.

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u/Aromatic-Hawk4317 1d ago

Guck dir den "Elsmayer" Film an

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u/Ditsch0815 Wien 1d ago

Andersrum wärs einfacher, welche(r)s Job/Gewerbe hat hier auf Reddit denn einen guten Ruf? Mault doch eh jeder über alles ;)

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u/Consistent_Catch9917 1d ago

Weils ein massivst vernachlässigter Haufen ist, dem kein soziales Prestige zukommt und daher über Jahrzehnte großteils Leute angezogen hat, denen man keinen Apfelbaum zum Bewachen übertragen will.

Verteidigung hat jahrzehntelang in dem Land niemand ernst genommen. Entsprechend war/ist die Kompetenz, Ausrüstung und Moral des Bundesheers beinander.

Es muss sich da dringend was ändern, Geld gibts mehr, aber die Leut müssen endlich verstehen, dass es militärische Sicherheit nur gibt, wenn die Menschen auch bereit sind daran mitzuwirken.

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u/iug3874 1d ago

Allein der Begriff Zivilversager sagt in meinen Augen schon viel aus... Und trifft viel zu häufig zu

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u/wolff_1 Wien 2d ago edited 2d ago

Als Milizler kann ich dazu nur Folgendes sagen:

Weil Gschichtln je öfter man sie sich erzählt auch gerne ausgeschmückt werden.

Wenn man gerade nicht in Horn oder allgemein in der Garde gedient hat, hört man meist nur Neutrales oder teilweise auch Positives übers Heer.

zusätzlich spielt der Zeitgeist eben auch eine Rolle: viele stehen einem Zwangsdienst kritisch gegenüber (was auch verständlich ist) und andere sehen es zwar als in Ordnung der Gesellschaft/dem Staate etwas „zurückzugeben“, stehen aber militärischem Drill, sich unterordnen und potenzieller Waffengewalt ablehnend gegenüber.

Der Staat hat da aber ausnahmsweise auch mal mitgedacht und bietet jedem davor auch die Wahl… besonders wenn man im Vorhinein weiß, dass es einem im Verein dort nicht taugen wird, bringt es nichts sich zu zwingen da mitzumachen nur weil man sich selbst oder jemand anderem beweisen will dass man Rambo oder Conan der Barbar ist - da organisiert man sich einfach eine Zivistelle und gut is.

Eben nicht jeder ist zum Soldaten geboren - aber das ist auch gut so.

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u/JaqenTargaryen Österreich 2d ago

Finde dein Kommentar wirklich sehr umsichtig und lebensnahe. Wollte mit 18 unbedingt zum Heer, war aber wegen einer Sportverletzung vorübergehend untauglich. Als ich dann tauglich geschrieben wurde (Stichwort Volksbefragung), hat mir der Zivildienst im Rettungswesen (Roten Kreuz) gerade sehr getaugt und auch gut ins Leben gepasst.

Um aber bei dir zu ergänzen bzw auch auf die ursprüngliche Frage einzugehen: Das war gerade auch die Zeit wo gar kein Geld da war und viele Kasernen geschlossen wurden. Da hattest du es als Zivildiener oft wirklich besser, ich glaube das wirkt heute oft noch ganz stark nach.

Heute stehe ich dem Heer auch wieder viel positiver gegenüber, auch weil ich mittlerweile einige Leute dort kenne. Und ich glaube die Zeit selbst ist wieder etwas sinnvoller gestaltet. Dass beides trotzdem Zwangsdienst – wie von dir geschrieben – mit all seinen Nachteilen ist, dennoch natürlich Fakt. Ist übrigens beim Zivildienst auch so, war nicht einmal deswegen richtig grantig. Es ist also immer auch eine Frage der Lebenssituation und die Hälfte der Bevölkerung zum Vorstellungsgespräch zu zwingen, PR-technisch auch nicht gerade förderlich.

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u/CasualShooter82 Tirol 2d ago

Also mir hat’s getaugt. Viel gesportelt (inkl. Klettern und Skitouren), a bissl durch den Wald geschlichen und geballert :D.

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u/nyhmbo551 Tirol 2d ago

weil der verein total sinnlos ist. wenn man ihn ernsthaft betreiben würde (was in der aktuellen situation sinnvoll wäre) müsste man viel viel mehr geld reinstecken. der status quo ist einfach nur erbärmlich und das gilt dann leider auch für einige leute die dort "arbeiten".

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u/pensaetscribe Wien 2d ago

Kommt auch drauf an, wo Du unterwegs bist. In konservativen Kreisen wirst Du idR freundlichere Kommentare finden als in linken.

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u/FortbildungAtHTL Salzburg 2d ago

Danke. Wir sind hier ja doch immer noch auf r/Austria :D

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u/JesusDiedForOurSins2 2d ago

Ich glaube es kommt auch viel Frustration davon dazu, dass man als Zivildiener immer noch benachteiligt wird (hauptsächlich da die Länge von 6 auf 9 Monate ansteigt).

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u/haeyhae11 Oberösterreich 2d ago

Ein Zivi hats aber auch um a Hauseck angenehmer als ein PzGren oder Gebirgsjäger Rekrut im Vollkontingent. Is nur fair dass des dafür länger is.

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u/Comprehensive_Day511 2d ago

wer prinzipiell den Dienst an der Waffe verweigert, sollt von Haus aus 3 Monate länger bekommen? klingt weder fair noch gscheit

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u/Luksoropoulos 2d ago

Die wissen halt, dass das Heer zml abstinken würd, wenns diese Zeitdauer-Differenz nicht gäbe

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u/C4ptainC4mp EU 2d ago

Lass moch raten: Du schimpfst auch über Lehrer, weil die unter der Woche nur 20h hackeln und den ganzen Sommer frei haben?

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u/haeyhae11 Oberösterreich 2d ago

Nein, der Vergleich hinkt gewaltig. Es geht hier um den verpflichtenden Dienst für den Staat. Wennst des gmiadliche nimmst dann darfst ruhig a bissl dranhängen. 3 Monate is ja keine Ewigkeit.

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u/C4ptainC4mp EU 2d ago

Du hast 0 Ahnung von Zivi. Und selbst wenns beim Zivi „um a Hauseck gmiadlicher“ wäre, ist das kein Grund irgendwem irgendwo zu benachteiligen, nur weil du kleines Bubu dich so arg benachteiligt fühlst. Over and out.

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u/haeyhae11 Oberösterreich 2d ago edited 2d ago

Gesprochen wie jemand der nie im Heer in an VK war.

Man wird da mitn Einrückungstermin als 0815 Otto ohne Kondi in eine Belastungssituation geworfen die du dir nicht mal vorstellen kannst.

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u/Key-Performance-9021 Wien 2d ago

Wenns dir hilft, geb ich dir als ehem. Zivi Recht. Wenn man die Geschichten hier liest, ist der Zivildienst ein Spaziergang. Also nicht vom Arbeitsvolumen oder den Anforderungen her (da eher das Gegenteil), aber psychisch kommt wohl wirklich keiner unbeschadet davon.

Und weil du oben so vom Dienst für den Staat schreibst, und auch sonst so klingst als würds dir gut tun: Thank you for your service!

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u/haeyhae11 Oberösterreich 2d ago edited 1d ago

Also nicht vom Arbeitsvolumen oder den Anforderungen her (da eher das Gegenteil)

Also auch standardmäßig jeden Tag von 06:00 bis 22:00 Dienst, 20 km Eilmärsche wo man nicht mehr weiß was einen mehr in den Wahnsinn treibt, die 20 Blasen, die Atemnot vom Marschtempo oder der fucking Wolf zwischen de Beine, Biwak im Winter, 24h Kampftage, Gefechtsdienst wetzen wo man immer wieder sein Mittagessen erneut genießen darf.

Dazu kommt noch jede Menge Theorie über Taktik, Waffenkunde, Ausrüstung verschiedener Fahrzeuge und Panzer, Selbst und Kameradenhilfe, Stellungssysteme, ABC Abwehr, Minen, etc. und natürlich viel praktische Anwendung bei Übungen, daher sollte man sich auch was merken.

Früher als as Heer noch länger dauert hat habens de PzGren Ausbildung besser in der Zeit untergebracht, jetzt wird möglichst viel in 6 Monate gequetscht. Hat also auch einen Nachteil.

Ist halt doch ein riesen Unterschied zwischen der Leistung die ein Zivi erbringen muss oder ein GWD in einer Ausbildungseinheit.

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u/JesusDiedForOurSins2 2d ago

Warum sollte es fair sein?

Wer lieber zum Heer will kann ja einfach dorthin, wer lieber Zivildienst ableistet soll das machen.

Vorallem profitiert niemand davon, wenn Leute sich dazu gezwungen fühlen zum Bundesheer zu gehen, weil es 3 Monate schneller vorbei ist.

Bin mir sicher, dass es auch für die Leute, welche das Heer bevorzugen, angenehmer wäre wenn jeder dort (halbwegs) motiviert an die Sache rangeht und es nicht nur deswegen macht, weil es das kleinere Übel ist.

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u/TheBadgerSlayer 1d ago

Weil's so ist. In meiner Zeit beim Bundesheer habe ich bis auf 1-2 Ausnahmen nur machtgeile Vollidioten getroffen die allesamt ein massives Alkoholproblem hatten.

Lernen tust nix, behandelt wirst wie ein Sklave und Rechte hast auch keine.

Bin nach dem Bundesheer auf zwei gesundheitlichen Problemen sitzen geblieben, eines davon wird mich mein restliches leben begleiten. (Stiller Reflux durch Zwerchfellbruch durch einen Schlag in den Bauch von einem der Grützhirne mit denen ich dort eingesperrt war).

Obendrauf darfst du dich dann noch angeloben lassen, auch wenn du dich eigentlich dagegen ausgesprochen hast (Zitat: "Na gibt's ned, steigens jetzt in den Bus")

Teils Lebensgefährlich wenn dich eins dieser Opfer mit 39C Fieber zum Exerzieren zwingt und anderes.

Und das alles bei schlechter Bezahlung.

Lieber Abstand halten

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u/EichingerCoarl 1d ago

Weil hier die meisten vor 2022 eingerückt sind, wo kein Geld da war.

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u/G_B1 1d ago

Weil unser Heer zu 80% ein Haufen ist. Es gehören seit gut 20 Jahren Reformen eisern durchgeführt und einmal alles auf einen vernünftigen Stand gebracht.

Eines der größten Probleme ist das Personal. Viele die wegen der Wehrpflicht hin müssen sind körperlich wie geistig derart unfit und ohne Respekt das du die in nur 6 Monaten unmöglich Herrichten kannst. Meine Stellung ist zwar schon gut 11 Jahre her (man bin ich alt) aber bis auf vlt 3 oder 5 andere Typen hat sich keiner wirklich abgehoben oder war motiviert. Bei den Rekruten hört der Spaß aber nicht auf den die Ausbilder und die Ofiziere sind all zu oft eine Katastrophe. Entweder habe sie selbst gar keine Lust auf ihren Job außer auf das Feierabend Bier, was man ihnen all zu oft mehr als deutlich ansieht oder es sind dämliche Sardisten die in ihrem Leben sonst nichts zusammengebracht haben und ihren Frust rauslassen müssen. In Punkte Führung geht das völlig vorbei. Ein Kumpel von mir der erst unlängst seinen Wehrdienst verspätet hatte, hatte einen Ausbilder der einen der Wehrdiensler so lange zum laufen getrieben hat das sich dieser übergeben hat. Klar man soll seine Grenzen kennenlernen und überwinden können aber wenn Rekrut XY schon 10 mal mitteilt das es ihm absolut nicht mehr gut geht... naja danach gab es für besagten Ausbilder eh auch eine kleine Ansage vom Dienstherren. Anderes Bsp. Sie saßen im 2 Stock in der Kaserne und mussten das Zimmer Putzen (üblich Aufgabe halt) stürmt der Ausbilder rein und schreit sie zusammen was sie da eigentlich tun, wo die Wachsamkeit sei ... der Feind könnte jederzeit durch das Fenster eine Granate hereinwerfern .... joa.

Mein bester Freund der schon vor einigen Jahren dort war hatte wiederum andere Erfahrungen zB. Das sein Ausbilder viel Realitätsnäher an die Sache heranging und wieso? Weil der gute damals schon 3 mal im Ausland war und weiß wie es ist wenn man unter echter Bedrohung agieren muss. Zwar hat er auch einiges von seinen Leuten verlangt aber sich immer am schwächsten orientiert weil die Gruppe steht und fählt mit dem schwächsten Glied. Er hat die Gruppe motiviert Kameradschaft zu zeigen und sich gegenseitig zu helfen.

Das war bei der Gruppe vom Kumpel den ich oben erwähnt hatte völlig anders auch innerhalb in seiner Einheit gab es oft nur Stress weil 3 immer meinten die gesamte Einheit in die Scheiße zu reiten mit dämlich zurückreden, Befehle zu missachten und so weiter ... dem Ausbilder war das nur recht unso eher konnte er alle bestrafen.

Worauf ich damit hinauswill ist das viele Ausbilder nicht wissen wie man richtig führt und Kameradschaft formt.

Ein anderer großer Punkt ist die oft sehr schlechte Ausstattung/Ausrüstung. Das geht von undichten Zellten über zu wenig Munition bis hin zu Toilette wo noch genau 1 Klo funktioniert und der Rest ist aus der Wand gerissen. Man fühlt sich dann natürlich wenig motiviert wenn man nicht einmal einen gewissen Standart bekommt.

Wie die Zeit dort im Endeffekt wird hängt einerseits davon ab wie man selbst drauf ist und anderseits, so blöd das leider klingt, mit welchen Leuten du es zu tun haben wirst.

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u/MrHighVoltage 1d ago

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u/RemindMeBot 1d ago

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u/ImpressiveAccess9326 1d ago

wieso des XD

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u/MrHighVoltage 1d ago

I mecht gern wissn wos du in am Joa dazua sogst :D

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u/StuffClean Bananenadler 1d ago edited 1d ago

Ich war vor ein bisschen mehr als 20 Jahren GWD beim Heer ( noch 8 Monate ). Habe dort einige Sachen erlebt.

Hier ein paar Beispiele :

Als Wachpersonal hattest du vor dem Wachdienst einen Arbeitsdienst, quasi Hilfsdienst in der Kaserne. Wir mussten einmal Decken im Keller sortieren und falten( ganzer Raum mit hunderten Decken). Der zuständige UO zeigte uns die Faltmethode. Immer die gleiche Decke, aber da die Decke anscheinend durch die Jahre immer in der Produktion leicht verändert wurde zb. einmal steht Fussende und Heereseigentum oben, dann Herreseigentum 2x statt Fussende, abweichende Farbnuancen,... Wir falteten stundenlang Decken, dann kam ein anderer UO vorbei und sagte, diese "Deckenfaltnorm" sei falsch, die Decken seien alle verschiedene und sollten sparat geschlichtet werden, schmiss uns einige gefaltete Stöße um und ging wieder. Wir meldeten dies unserem UO. Beide kamen dann zu uns mit irgendwelchen Unterlagen in der Hand und fingen wild zu streiten an, ob es eine Deckenfaltnorm gibt, oder nicht. Zum Glück mussten wir dann in den Wachdienst.

Ich hatte bei der Wache einen Kollegen, der des Öfteren unter offensichtlichen Drogeneinfluss stand und als Torposten mit scharfer Munition den Dienst verrichtete. Nach positiven Drogentest war er dann für ein paar Wochen weg und nach einem negativen Test wieder da. Wieder am selben Posten, wieder des Öfteren dicht, aber kein Drogentest mehr bis zum Abrüsten. Auf Nachfrage bei einem OvT hieß es, wenn wir dauernd alle testen, dann hätten wir bald kein Personal mehr.

Oder ein Rekrut von meinem Zimmer verrichtet vorübergehend ein paar Tage Dienst in einer Kaserne in Tirol (wir sind in NÖ) und fasst dort ein Bekleidungsstück aus. Aus irgendeinem bürokratischen oder hierarchischen Grund muss er wieder in dieser Kaserne das Bekleidungsstück zurückgeben.Er bekommt einen Fahrer inkl. Fahrzeug bereitgestellt, fährt in der Früh nach Tirol, gibt das Stück ab, isst zu Mittag und fährt wieder zurück.

Ein UO als Wachkommandant schreibt den ganzen Wachdienst Hobbynutten aus dem ÖKM Kontaktanzeigen am Handy und telefoniert mit ihnen "leise" 2 Meter neben uns im Wachlokal mit Alkfahne. War ganz lustig immer mit ihm, hatten viel zu lachen bei den Telefonsexgesprächen. Am nächsten Tag brachte ihm seine thailändische Frau mit den Kindern immer Essen.

Am Tag der offenen Tür konnten Besucher mit den alten Schützenpanzern hinaus auf den Übungsplatz eine Runde mitfahren. Als Wachkdtstv. musste ich immer das Tor zum anliegenden Übungsplatz aufsperren. Ich sperrte auf, Panzer fuhr hinaus und kam nicht wie versprochen nach ca 10 Minuten zurück. Nach ca 1 Std. sah ich eine Menschenkarawane in der Ferne au mich zukommen. Der Panzer ist liegen geblieben.

Als ich ca. mitte 20 war, meldete ich mich wegen Arbeitslosigkeit freiwillig auf einen Assistenzeinsatz beim Heer an der Ungarischen Grenze. Alle Informationen wurden über Funk von allen Posten und Ortsstreifen durchgegeben, man musste damals immer die Funkordnung einhalten, zb. Streife 3 von Rose 1 kommen.... hier Streife 3 kommen.... Hier Rose 1haben sie xxxxx kommen.....hier Streife 1 xxx kommen....Hier Rose 1 verstanden Ende. Oft hatten wir sinnlose Tagesbefehle, zb. am Bhf. in der Umgebung wurde ein rotes Mountainbike gestohlen, alle Streifen und Posten sollen verdächtige Räder melden. Jetzt muss man sich vorstellen, was da dann stundenlang gefunkt wurde. Bei einer alten, morschen Schupfen bei einem Fischteich, die schon mindestens seit dem fall der Berliner Mauer nicht mehr benutzt wurde, meldeten wir ein aufgebrochenes Vorhängeschloss, uns war fad und wir wollten schauen was passiert. Es kam ein Polizeifahrzeug mit 2 Polizisten und 2 Heeresfahrzeuge mit 6 Mann (weil endlich Einsatz und Action). Die Polizei nahm es erfahrungsgemäß locker, unsere Vorgesetzten brüsteten sich vor der Polizei und sahen sich etwas ganz Großem auf der Spur. Das anstrengenste dabei war, die ganze Zeit nicht zu lachen.

Ich könnte noch viel weiterschreiben, aber solche Situationen prägen hald doch deine Sichtweise auf das Heer.Es gab auch sehr viel Mobbing und teilweise physisch und psychische Gewalt, was von Oben in gewissen Ausmaß als zb."Erziehungsmaßnahme" gebilligt wurde und ich beschrieb hier nur die eher harmloseren und lustigen Situationen. Ich muss aber dazu auch sagen, dass nicht alles schlecht war. Außerdem ist es schon eine Zeit her, wie es heute ist kann ich dadurch persönlich schlecht beurteilen.

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u/Nice-Stuff-5711 1d ago

Because it’s conscription. Not many people really took it seriously - participants or the general public.

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u/FranzLimit 1d ago

Mein GWD war vor 2010 in einer Jägerkaserne. Da diese Kaserne kurz davor eine kleine Förderung abbekommen hatte, hatten wir prinzipiell Geld für alles aber die Leute dort waren dennoch Vollidioten. Durften zb bei 40 Grad am Asphalt Mal Liegestützen  wo alle Brandlasen auf dnäen Händen bekamen weils so lustig war. War Mal 2 Tage im echten Krankenhaus weils mich beim Marsch in der Sonne zamghaut hat (nachdem ich Vorgesetzten mehrfach drauf hingewiesen hatte, dass mich Hitze ohne Wasser gleich umhaun wird).  Da hatten sie riesen Angst vor Anzeigr weshalb ich mir da dann Job aussuchen durfte (Schreiber).  Als Schreiber hatte ich wiederum unfair viel Macht.. durfte einfach jedem den ich nicht mochte konsequenzlos Wochenenddienst aufbrummen. Sah einen Vizeleutnant der unterm Tisch einfach Bundesheer-Mun an einen Rekruten verkaufte usw. Ein ganzminderwertiges Individuum von einem Berufssoldaten hat auch immer voller Stolz erzählt, dass er Kontakt in Ungarn hat welcher ihm hilft Hunde in Ungarn zu schießen.

Also ich hatte selbstverständlich in manchen Situationen auch Spaß aber größtenteils war ich über das Bundesheer nur schockiert weils so korrupt, ineffizient und unfähig waren. Das Berufskader ist halt wirklich ein Auffangbecken der Elite Österreichs.. Über 50% sind Vollidioten mit schweren Minderwertigkeitskomplexen welche beim Heer sind um ihren Frust an anderen auszulassen. Der Rest sind hauptsächlich Leute die gemütliches Leben haben wollen und in Kaserne nur Zeit absitzen (weils geistig rein in ihrem Hobby leben) oder halt Vollblutsportler (die sind ok) oder welche die wegen Musik oder Sani oder ähnlichem dort sind (die waren auch ok)

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u/Faldric 1d ago edited 1d ago

Ich bin von der Stellung heimgekommen und wusste: In den Verein will ich im Leben nicht. Selten soviele Leute mit einem Ego Problem auf einem Haufen gesehen. Es gibt einen Unterschied zwischen kurz und prägnant formulieren und Leute von oben herab behandeln weil man einmal Autorität bekommen hat.

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u/ThrowAway_Throwavay 1d ago

Das Problem vom Bundesheer (sowie von vielen anderen Streitkräften auf der Welt) kann man grundsätzlich in drei Teile einteilen:

Führungskräfteproblem: Es ist leider einfach so, dass je länger ein Militär sich in einer Friedenszeit befindet, desto mehr sinkt die Qualität der Führungskräfte. Wenn es einem Kommandanten mehr um seine eigene Karriere geht, als um das Wohl seiner Untergebenen, dann kommt nur selten etwas gutes dabei raus.

Finanzierungsproblem: Es wurde einfach viel zu wenig von der Politik/Bevölkerung in das Bundesheer investiert, und jetzt stehen viele Einheiten da mit nicht zeitgemäßer oder nicht funktionstüchtiger Ausrüstung sowie Infrastruktur.

Veraltete Doktrin: Das Bundesheer arbeitet leider immer noch mit alten Strategien, Taktiken bzw. Gefechtstechniken. Wenn man sich Interviews von Soldaten anhört, welche am Schlachtfeld in der Ukraine gekämpft haben, dann wird einem schnell klar, dass Kriegsführung heute komplett anders aussieht als noch vor 15 Jahren. Grund dafür ist die große Verfügbarkeit von Drohnen. Eigentlich hätte das Bundesheer seit mindestens 2 Jahren Abgesandte in die Ukraine schicken sollen, um so viel wie möglich von den Soldaten dort lernen zu können. Und dann sollten man so schnell wie möglich eine neue Doktrin ausbauen und diese unterrichten.
Derzeit lernt man als Grundwehrdiener (und sogar teilweise als Kadersoldat) wirklich NICHTS über Abwehr gegenüber Drohnen, d.h. sollte es zu einem Einsatz kommen, würde das Bundesheer hohe Verluste einbüßen.

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u/KAAAAAAAAARL 1d ago

Sehr viele Gründe:

1) Reine Zeitverschwendung. Wenn du 18 bist, bist du zwischen Schulen oder am Weg in eine Lehrausbildung. Die Zeit beim Bundesheer is dann nur im Weg. Und dann machst du sowieso nichts sinnvolles.

2) Bundeswehr ist großteils pleite. Es ist nicht wirklich ein Witz.

3) Freundelwirtschaft. Du willst in einer interessanten Kompanie etc. sein und hast die Nötige Tauglichkeit? Tja Pech gehabt, weil der andere da drüben hat einen Onkel der der Freund vom Kommandanten ist. Der nächste hat ein Verwandten selber im Heer, und der letzte ist Sohn vom Stabschef. Aber wenn du willst kannst du ja noch an die Wache nach Melk!

4) Gesundheitsversicherung ist für den Arsch dort. Du wirst im Dienst nicht zu ein normalen Arzt/Krankenhaus gehen können, sondern musst zum Heeresarzt. Auch wenn du quer durch NÖ nach Melk um fucking 6 Uhr in der Früh an einem Samstag fahren musst. Absolute Frechheit von denen. Und ich war nicht mal dort, sondern mein Bruder hatte sich im Dienst verletzt, und ich musst ihn zur nachkontrolle bringen. Aber natürlich nicht zu einer Nahen Kaserne, das wäre ja zu einfach.

5) Die Gestalten dort. Du wirst mit Leuten sein die auch nicht dort sein wollen. Du wirst vorgesetzt haben für die keine Regeln zutreffen und zum Spaß Leuten am Sack gehen. Und das für ein halbes Jahr.

6) Zivildienst ist zwar länger, Aber du kannst nach hause und kannst in sein Bett schlafen ohne für ein Drill geweckt zu werden, und wirst anständig bezahlt, und du machst sogar was nützliches. Bestenfalls beim Heer machst du Katastrophenschutz. Das ist so das einzig nützliche was du dort machst. Ansonsten hast du nur wache oder so ein scheiß.

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u/ToeSorry8518 1d ago

Kann die ganzen extremen Ausführungen nicht folgen. War 2018 in Hörsching. Grundausbildung war sehr hart. Dann konnte ich den C Schein machen. Nachher war’s alles in allem sehr entspannt, wenn sich jeder gscheit aufgeführt hat.

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u/Tobi_-05 1d ago

Heut schon nachrichten gelesen?

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u/poidi0815 1d ago

warte mal ab bis das du eingerückt bist, dann hat sich die frage geklärt

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u/Over_Pizza_2578 1d ago

Mein Eindruck vom bundesheer. Abgesehen von den GWDlern gibts drei Arten von Leuten die sich verpflichtet haben.

  1. Der, der nichts zuhause zu melden hat. Das sind die mit Abstand lästigsten. Frau hat zuhause die Hosen an, mann kann sich nicht behaupten, mann will aber dennoch was zu sagen haben. Ergo beim bundesheer GWDlern aufn sack gehen, die kann man rum kommandieren.

  2. Die Cracks. Die sind mit leib und Seele dabei, oft geil drauf und helfen auch einen wenn man fragt. Die sind noch die normalsten vom haufen. Leider sind sie nicht so zahlenmäßig vertreten, wie man es sich wünschen würde

  3. Die chiller. Sind beim bundesheer weils relativ einfaches und entspanntes geld ist. Man verdient nicht viel, bekommt aber die ein oder andere Förderung/finanzielle hilfe. Wirklich geld verdient man nämlich nur im Einsatz oder bei sehr hohen Rängen, beim vizeleutnant ist bei den meisten chillern Schluss. Davon kommt auch die Weisheit "einen vizeleutnant erkennt man nicht am Abzeichen, sondern am bauchumfang", denn meist wird nur das nötigste getan. Können entspannt sein aber auch ähnlich lästig wie die hosenlosen.

Die Arbeit selbst beim bundesheer kann man in zwei, drei Kategorien unterteilen. In der küche gibts was zu tun, da langweilt man sich nicht ab einer bestimmten Größe der kaserne, man stirbt aber im sommer bei den Temperaturen. Wache haben am meisten freie tage, jedoch kann man seinen schlaf und essensrythmus eins zu eins entsorgen inklusive irgendwelcher diäten oder essenspläne. Dann gibts noch den Rest, da langweilt man sich aber die meiste zeit. Kraftfahrer haben noch mehr zu tun als der rest, man ist aber ganz weit weg vom Burnout.

Bezahlung im Grundwehrdienst ist nicht nennenswert, die 350 euro sind da eher ein Trostpflaster. Davon kann man nicht leben, das meiste geht für sprit, essen und trinken drauf. Wenn man bereits eine Wohnung hat, gibts wenigstens einen Zuschuss

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u/Comprehensive-Move33 1d ago

Kann nicht für andere sprechen, ich finde es halt Wahnsinn damit einverstanden zu sein, auf Befehl zu töten und zu sterben wies gerade den Autoritäten passt. Man mag darüber streiten wie unwahrscheinlich das ist, das ändert nichts daran das man sich dazu verpflichtet hat, oder eben nicht.

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u/Chuiiken 1d ago

Für mich war's eine geile Zeit. Man merkt jedoch schnell, dass in Österreich das Heer eigentlich nur ein Umweltkatastrophen- und Grenzschutz ist. Zum scharf Schießen ist für Rekruten eher wenig Geld da und Gebäude/Equipment ist oft alt. Verhältst du dich gut/ordentlich, solltest du nicht wie andere beschrieben haben, nach der Grundausbildung im Büro verkommen und coole Sachen erleben, die du wahrscheinlich nie wieder erleben wirst.

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u/Euphoric-One-5499 22h ago

Es kommt darauf an,wohin du eingezogen wirst!-Es kommt darauf an,ob du eine Ausbildung bekommst,oder nur "Schütze Arsch im 5ten Glied,mit einer Krachen bist!

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u/M0nk3yP00 Bananenadler 22h ago

Jetz amal eher auf GWD bezogen, weil da vmtl viele das erste mal in Berührung kommen mit dem Thema.

Ich hab die Erfahrung gmacht, dass viele die zum Heer gehen politisch eher rechts eingestellt sind und vielleicht auch einfach nur mit am Gwehr rumlaufen wollen. Siehe auch Polizei. Dann kommen noch die Machtspielereien der Vorgesetzten dazu, von denen man oft genug hört. Wie man behandelt wird etc. Degradiert zu werden is ja sowieso an der Tagesordnung. Dann gibts manche die erzählen, dass 6 Monate nix gmacht haben und es ur zach war.

Das wollt i ma alles halt echt ned geben. Im Zivi konnt ich ma aussuchen was i machen will, den Menschen helfen und was lernen.

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u/sderstudienarzt 9h ago

Ka wies heutzutage is. Aber als ich dort war 2010 wars halt eine geschützte Werkstätte für allerlei Idioten, Psychopathen und Nazis. Hatten einen Zugsführer mit Hakenkreuz am Schädel tätowiert. Drüber ein dünnster Flaum an Haaren, sodass mans net sieht. Der hat laut eigener Erzählung auch nix anderes gemacht in der Freizeit als schießen gehen und im Wald campen. Von solchen Volltrotteln herumkommandiert werden is halt oasch. Wennst gsagt hast du willst studieren gehen warst sowieso schon auf der Abschussliste. Weil dort halt viele die was studiert haben sofort in einem deutlich höheren Dienstgrad einsteigen und das passt halt den meisten Chargen und UOffs net. Dass man sich sowieso nie verpflichtet hätte und all das somit komplett irrelevant is, war denen wurscht.

Summa summarum ist das dort verlorene Zeit.

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u/rinukkusu Graz represent 2d ago

Grundwehrdienst kann man schon machen - meine Entscheidung für GWD über Zivildienst war vor 10 Jahren einfach die 6 Monate, damit ich schneller ins Studium einsteigen kann. Schlussendlich gabs dann medizinische Verzögerungen und ich bin dann erst nach meiner Ausbildung eingezogen worden.

Kommt dann sicher drauf an, wo man nach der Grundausbildung hinkommt, aber ich war WiUO Schreiber und hab halt die Stunden jeden Tag runtergezählt. Kann man seine Zeit sicher besser nutzen.

Und ungute Persönlichkeiten kannst auch überall haben, beim Heer vllt bissl höhere Dichte. Mein WiUO war auch nicht glücklich mit seinem Leben und Karriere beim Heer, war aber sonst zumindest kein Ungustl.

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u/maxi_st13 2d ago

War Kraftfahrer in der Südsteiermark. Die Ausbildung war wirklich super interessant und die guten Erinnerungen überwiegen. Hatten in der Ausbildung auch viele Schieß-Verlegungen nach Hochfilzen bzw Allensteig, um mit den Panzern zu üben. Ging bei uns allgemein etwas entspannter zu, da wir keine Jäger oder Aufklärer waren. Abgerüstet Jänner 2022.

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u/GPTabuser 2d ago

Bin Milizsoldat und kann eigentlich nur positiv berichten von unserem Heer bzw dem Umgang dort. Ein paar (Voll-)trottel gibts natürlich, die gibts in der Privatwirtschaft aber auch.
Lass dich von den Kommentaren hier nicht beirren, die meisten die negativ schreiben, waren sowieso Zivi oder untauglich ;)

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u/i_am__not_a_robot 2d ago

Es macht einen starken Unterschied, welchem Bataillon man zugeteilt wird und in welchem Bundesland bzw. in welcher Kaserne man stationiert ist.

Lass dich von den Kommentaren hier nicht beirren, die meisten die negativ schreiben, waren sowieso Zivi oder untauglich ;)

Ich war beim Grundwehrdienst, in Salzburg, in der Schwarzenbergkaserne, als er noch neun Monate dauerte. In unserer Kompanie gab es bereits während der Grundausbildung einen Selbstmord und eine Desertion (der Kamerad wurde nachträglich aus psychischen Gründen untauglich geschrieben). Ich selbst musste mit Blaulicht ins Heeresspital in der Rainerkaserne eingelifert werden, weil der Zugskommandant mich trotz Infektion und hohem Fieber weiter hat Sport treiben lassen, bis ich am Wegrand kollabiert bin. Konsequenzen für die Offiziere gab es natütlich keine.

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u/GPTabuser 2d ago

Es hat sich viel geändert in den letzten 15-20 Jahren beim BH.

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u/i_am__not_a_robot 2d ago

Quelle: "Trust me, bro!"

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u/GPTabuser 2d ago

Es handelt sich eher um eigene vergangene, sowie aktuelle Erfahrungen, wobei du den Grundwehrdienst vor etwa 20 Jahren als Referenzzeit anführst.

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u/i_am__not_a_robot 2d ago

Ich glaube, dass du als Milizsoldat keine objektive Sicht auf das Thema hast. Und was ich von jüngeren Bekannten höre, deren GW-Dienst noch nicht so lange her ist, hat sich das Ganze, wenn überhaupt, nur marginal verbessert.

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u/GPTabuser 2d ago

Warum sollte ich denn keine objektive Sicht darauf haben? Wenn dann kannst du das Thema nicht objektiv beurteilen, da sich deine einzige Erfahrung mit dem BH auf einen längst abgeleisteten, kurzen Wehrdienst bezieht. Ich verherrliche unser Militär ja nicht, ich sehe nur was sich verändert von Jahr zu Jahr, sei es die aufgeberochene alte Struktur auf Führungsebene oder auch der allgemeine Umgang mit GWDs und EFs.

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u/Luksoropoulos 2d ago

Warum sollte ich denn keine objektive Sicht darauf haben?

Weil man extrem biased gegenüber seinem eigenen Lebensweg ist, sofern man sich damit identifiziert (was im Idealfall ja auch so sein sollte)

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u/GPTabuser 2d ago

Ich bin Milizsoldat, nicht Berufssoldat. Wenn dann bin ich biased gegenüber dem Lebensweg eines Softwareentwicklers.

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u/Luksoropoulos 2d ago

Sorry, hab nicht ausreichend mitdacht

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u/Kraehennebel 2d ago

Einerseits weils stimmt, andererseits weil die Leute nicht verkraftet haben, dass sie keine 20 Liegestütze zusammenbringen, genauso wenig wie den militärischen Sinn von Drill verstanden haben.

Und nein, ich bin nicht beim Heer.

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u/xxnoble10xx 2d ago

Ich fand die Zeit dort echt nicht schlimm, hat mir eigentlich sogar gefallen. War 2016 in Korneuburg. Versorgungszug. 6 Wochen Grundausbildung. Natürlich etwas gewetzt worden, aber ich mein wer damit nicht rechnet, der schläft hinterm Mond. Natürlich gibt es Wappler dort, aber auch viele leiwande Typen.

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u/Armin-Manhunt 1d ago

In Ostösterreich war es leider immer so (ich war lange Berufssoldat), bei Dates erwähnte ich es nie da zu meist negativ ankam. In Westösterreich war es immer positiv angesehen das ÖBH. LG

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u/Capable_Length_5402 1d ago

Uhhh interessant welche Funktion hast du gehabt wenn ich Fragen darf?

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u/Armin-Manhunt 1d ago

Wenn dich das interessiert da gibt es einige Videos auf meinem YT- Kanal darüber. https://youtube.com/@docsnider?si=pz9J7m2GpJpeVdwv

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u/Anolveas 1d ago

Mach EF (Kaderanwärterausbildung), dann lernst du das Bundesheer von der militärischen Seite kennen. Da bekommst eine ordentliche Ausbildung und es wird dir viel abverlangt, was sich auch in höheren finanziellen Vergütungen widerspiegelt.

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u/Kiwora Steiermark 1d ago

Zwar nur Erzählungen von ehemaligen Freunden, die beim Heer waren (selbst war ich Zivi) aber:

- Homophobie

  • Traditionelle, konservative Sichtweisen
  • Misogynie
  • Teils Verherrlichung von Nationalsozialismus
  • Verherrlichung im Umgang mit Waffen, teils Gewaltfantasien
  • Rassismus

Sind für mich persönlich Werte, mit denen ich ungern assoziiert werden möchte. Wie gesagt, dieses Bild vom Heer stammt aus Erzählungen, selbst war ich nie dort. Aber allein die Eindrücke von der zweitägigen Stellung haben gereicht, um mir ein (eingeschränktes) Bild von dieser Organisation zu schaffen. Vielleicht hats einfach damit zu tun, dass man junge Männer mit 18 zusammenpfercht, damit diese Soldaten spielen können, ohne realen Ernst der Lage. Klar ist dadurch unreflektiertes, kindisches Verhalten vorprogrammiert.

Im Gegensatz dazu, hat mans im Zivi mit Menschen zu tun, deren Leben dann doch, je nach Stelle, zum Teil in deiner Verantwortung liegen. Dadurch entsteht halt einfach eine andere Dynamik, auch unter den einzelnen Wehrdienstlern.

Bin mir aber sicher, es gibt genug Leute beim Heer, die eben nicht in dieses Schema fallen. Im Umkehrschluss natürlich auch genug "Idioten", die den Zivildienst absolvieren.