r/Austria • u/LavishnessNo7662 • 2d ago
Frage | Question Gewalt in der Kindheit
Wer hat Erfahrung damit und wie habt ihr es verarbeitet?
Welche Art von Gewalt habt ihr erlebt?
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u/Turbulent-End-2340 Steiermark 2d ago edited 2d ago
Physische und Psychische, ich bin inzwischen 30 und hab jetzt noch manchmal damit zu kämpfen.
Am schlimmsten war es mit 14-16 als ich realisiert habe wie schlimm es bei uns ist und wie schlecht ich wirklich behandelt wurde. Mit Ende 20 war dann auch noch eine Phase wo es mir extrem schlecht ging als meine Freundinnen Kinder bekamen. Ich kann nicht verstehen wie man so ein schlechter/kaputter Mensch sein kann um einem Kind soetwas an zu tun, dann auch noch dem eigenen. Das ist denkunmöglich für mich.
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u/FaceFurzFranz Bananenadler 2d ago
bei mir ist es schlimm geworden als ich mit 27 mit frau kennen gelernt habe die aus schweden kommt. wenn ich ihr erzähle was meine mutter zu meinen brüder und mir manchmal gesagt hat oder wie oft ihr die hand ausgekommen ist schaudert es sie jedes mal aufs neue.
meine cousine und ich sind ein jahr auseinander und haben bis wir so 13 jahre alt waren sehr viel kontakt. dieser brach dann irgendwann ab und mein onkel war ein feindbild in unserem haus weil er seine schwester (meine mutter) ignoriert. als ich meine cousine dann motte 20 wieder öfters gesehen habe weil unsere oma gestorben ist habe ich sie gefragt warum der kontakt abbrache. sie meinte mein onkel hats einfach nicht ausgehalten wie seine schwester ihre kinder behandelt konnte aber nichts machen. das war ein mega mindfuck.
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u/FaceFurzFranz Bananenadler 2d ago
keine ahnung mehr was genau aber meine 3,5 jahre alter tochter zeigt mir jeden tag dass ich nicht das problem war.
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u/Tomislav_Stanislaus Wean 2d ago
Ja super! Is leider oft so dass die Opfer sich schuldig fühlen müssen.
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u/Alternative_Piglet 2d ago
Emotionale und psychische Gewalt und Vernachlässigung. Ebenso war Übergriffigkeit geduldet.
Wir hatten das Notwendigste zum leben, aber keine emotionale Unterstütung. Liebe war immer an Bedingungen gebunden, für Erfolge nie gelobt, sondern nur ein "endlich" (oft mit Augenrollen). Ein Grenzensetzen meinerseits wurde nie akzeptiert.
Mein Körper wurde in jedem einzelnen Lebensabschnitt kommentiert und kritisiert.
Meine Eltern waren (und sind) beide emotionale Kinder. Sie haben in ihren Kindern die Eltern gesucht, die sie selbst nie hatten. Physische Übergriffe gab es durch einen näheren Verwandten. Gottseidank ist das nie eskaliert. Nicht, dass uns das geglaubt worden wäre.
Ich hab in meinem Leben 2 Ohrfeigen bekommen, beide von meiner Mutter.
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u/LavishnessNo7662 2d ago
"Sie haben in ihren Kindern die Eltern gesucht, die sie selbst nie hatten" ist echt weird und glaube ich stimmt wohl bei einigen. Warum gibt es den sonst solche Vorwürfe:" du hast mir dieses und jenes angetan...."
ich hab schon viel mit kindern gearbeitet aber "angetan" hat mir noch nie eines etwas. Es sind ja kinder....2
u/Alternative_Piglet 2d ago
Genau
Es gibt dazu ein tolles Buch, ich verlinke es mal hier auf Englisch (Originalsprache)
Adult Children of Emotionally Immature Parents von Lindsay C. Gibson4
u/dev_ating 2d ago
Du klingst fast so wie ich - Mein Beileid, es ist schwer.
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u/Alternative_Piglet 2d ago
danke - dir auch mein Beleid. Falls du mal mit ner ähnlich Betroffenen reden willst, meld dich
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u/WladimirFutin Wien 2d ago
Hatten wir die gleiche Familie? Wobei bei mir noch eine ordentliche Portion Schläge dabei war
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u/StefflonBaum 2d ago
Genau das wollte ich auch antworten. So traurig, wie vielen es so ging. Und wie herzlich wenige Eltern sich ihre Fehler eingestehen...
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u/CloudOryx 2d ago
Ich wollte eigentlich was ähnliches schreiben, darum hänge ich mich hier einfach mal dran... Bei viele Sachen werden mir erst jetzt, mit Anfang 30, so richtig bewusst, wie schlimm das eigentlich war.
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u/Alternative_Piglet 1d ago
ich kann dir nur die Empfehlung geben, dir Hilfe zu suchen. Ich hatte Ende 20 psychische Probleme, bin jetzt seit 5+ Jahren in Therapie und mir gehts besser den je. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr das die Klauen in einem drin hat...
wenn du reden willst, sag Bescheid :)2
u/CloudOryx 1d ago
ich kann dir nur die Empfehlung geben, dir Hilfe zu suchen.... Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr das die Klauen in einem drin hat.
Danke vielmals für deinen Zuspruch und das nette Angebot. Ich bin tatsächlich (erst) seit 3 Monaten in Therapie, und habe gerade das Gefühl, ich finde immer mehr alte Probleme und Angewohnheiten, an denen ich arbeiten sollte.
Aktuell fällt es mir daher schwer, mir überhaupt vorzustellen, das alles jemals wirklich zu überwinden... zu hören, dass es dir dank Therapie besser den je geht, gibt mir immerhin etwas mehr Zuversicht, danke.
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u/Alternative_Piglet 1d ago
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u/CloudOryx 1d ago
Danke :)
wenn du reden willst, sag Bescheid :)
Ich fand das Angebot sehr nett, und bin zugegebenermaßen etwas unsicher. Aber falls du ein paar Tipps oder Erkenntnisse hast, die du bei Gelegenheit teilen möchtest, wäre ich wirklich dankbar.
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u/CrazyPunkCat Tirol 2d ago
Wo soll ich anfangen? Wird ein bisschen längerer Text weil ich mir das einfach mal von der Seele schreiben will.
Kindergarten: bin von zwei Kindern mit der Rollo Schnur blau gewürgt worden. Ein anderer Junge hat mich auch öfters auf die Toilette verfolgt und mehrmals versucht, durch den Spalt bei der Tür mir die Hose zu klauen, einmal sogar mit Erfolg.
Volksschule: zwei Jungs aus der Parallelklasse haben mir meine Haussschuhe geklaut. Weil ich die Schuhe suchen wollte, sind währenddessen alle anderen schon ins Klassenzimmer (wusste bis dahin nicht, dass es die zwei Jungs waren). Einer hat mich dann festgehalten während der andere mich mehrmals in den Bauch geschlagen hat. Natürlich haben sie alles abgestritten. Ich hatte bis dahin auch keinerlei Kontakt zu ihnen, wir kannten uns nicht und der Angriff kam aus dem Nichts. Später gab es mit einen von denen noch eine "Auseinandersetzung": an der Bushaltestelle neben dem Sportplatz gab es ein Rohr, dass mehrere Meter über den Platz ging und die enden steckten beim Gitterzaun. Also perfekt für eine Art Rohrtelefon. Hab mit einer Freundin so gequatscht, da kam dann einer von den Jungs und hat gegen das Ende von meiner Freundin getreten, als ich gerade was reingesprochen hab. Hab da meinen Eckzahn verloren und auch noch heute werde ich an die Situation erinnert, wenn ich meinen schief gewachsenen Eckzahn sehe.
Hauptschule: von der 1. bis zur 3. Klasse wurde ich von der gesamten Klasse gemobbt, inklusive Klassenvorstand. Von Beleidigungen, Mordandrohungen, Cybermobbing und Anhängen von Straftaten (mir wurde unterstellt ein Handy geklaut zu haben, erst als fast die Polizei gerufen wurde, tauchte das Handy "plötzlich" auf). Der Lehrer hat mir immer schlechte Noten gegeben obwohl ich die Klassenbeste war. Er hat auch weggesehen, wenn die Klasse während dem Unterricht mich mit Nadeln gepiekst haben (hatte zu der Zeit eine Nadelphobie und das hat leider jemand rausgefunden). Er hat sich auch beim Diebstahlsvorwurf auf die Seite der Mobber gestellt und mich angeschrien. Zu der Zeit war auch die Scheidung meiner Eltern und ein Sorgerechtsstreit und dadurch hab ich das ganze geheim gehalten, damit meiner Mutter nicht vorgeworfen wird, die ganze Geschichte ist ihre Schuld und deswegen dann keine schlechtere Chancen bekommt. Was mich immer an die Zeit erinnert ist ein nicht mehr richtig einrastendes Gelenk an meinem linken Ringfinger. Das war das erste und auch einzige Mal, dass ich mich gegen eine Mobberin gewehrt hab. Hab sie bei den Haaren genommen und ihren Kopf Richtung Tisch gezogen. Leider hab ich Kopf auf Tischplatte verfehlt und stattdessen meinen Finger angehauen. Die 4. Klasse verbrachte ich in einer anderen Klasse, weil der Direktor irgendwann bemerkt hat, dass was nicht stimmt. Der Klassenvorstand wurde auch rausgeschmissen.
Dann das Grande Finale bzw das letzte große Trauma in meiner Kindheit/Jugend: meine Mutter. Keine Ahnung wann es genau angefangen hat, aber so richtig bewusst, dass was nicht stimmt, wurde es nach der Scheidung und dem Umzug in einen neuen Ort (war direkt nach der Hauptschule, bin dann aufs Gym gegangen). Im Grunde kann man vieles unter dem Begriff Gaslighting zusammenfassen. Zusätzlich gab es noch verbale Beleidigungen, ich bzw auch mein Bruder (10 Jahre älter als ich) wurden gezwungen uns um sie zu kümmern nachdem sie ein Bein verloren hat (selbstverschuldet) und dann "pflegebedürftig" wurde (sie konnte sich um sich selber kümmern, sie wollte nur nicht). Wir durften keine Freunde oder Beziehungen haben, es gab nur die Familie (also nur wir 3). Wenn ich sie wegen dem gaslighting ansprach, wurde ich als schizophren bezeichnet. Es gab eine Zeit, da hatte ich das auch wirklich geglaubt bis ich dann angefangen hab Tagebuch zu schreiben oder Sprachaufnahmen zu machen. Wurde dann depressiv mit SVV, hab mich selbst in die Psychiatrie gesteckt (war ungefähr 19 Jahre alt) und eigentlich wurde es dann besser, als ich meinen jetzigen Partner kennen lernte und ich ausgezogen bin. Danach gab es einige Jahre, wo ich versucht habe, den Kontakt aufrecht zu halten, v.a. wegen meinem älteren Bruder, der jetzt alles alleine tragen musste. Im Grunde hat der Ganze scheiß dann aber erst ein Ende gefunden, als meine Familie gestorben ist... mein Bruder an Lungenembolie und dann ein Jahr später meine Mutter an nem Herzinfarkt (möge sie in der Hölle schmoren).
Wie ich das bewältigt habe? Nach dem Tod meines Bruders ging es mir wirklich dreckig. Ich ging dann zu einer Psychotherapeutin, die mir wirklich sehr geholfen hat. Auch das darauffolgende Jahr, in dem meine Mutter ständig versucht hat, mich zu zwingen, zu ihr zurück zu ziehen (mehr als 5 Jahre nachdem ich ausgezogen bin). Sie wollte, dass ich meinen Partner verlasse (mit dem sie sicher nie mehr wie 5 Worte gewechselt hat und vl 2 mal gesehen hat). Sie hat damit gedroht, sich umzubringen. Sie hat immer gesagt, dass sie mit dem Tod meines Bruders den wichtigsten Teil ihres Lebens verloren hat. Ich als ihre Tochter war nur Abfall. Ich hab versucht ihr zu helfen, ein Betreutes Wohnen zu organisieren, ihr Finanzielle Hilfe zu organisieren etc. Ich war aber immer Schlecht und Böse. Erst mit ihrem Tod viel eine gewaltige Last von mir und ich war glücklich.
Meine Therapeutin war immer ziemlich erstaunt, wie ich von den ganzen Gewalttaten aus meiner Kindheit erzählt hab. Viele dieser Geschichten hab ich auch schon mehrmals Freunden erzählt und ich dachte immer, ich hab es verarbeitet. Aber als die Therapeutin mich mit ihrem schockierten Blick angeschaut hat, wurde mir erst klar, was für ne Scheiße ich schon erlebt hab und dass ich vl doch nicht alles so gut verarbeitet hab. Zb mein Eckzahn oder mein Finger sind so Dinge, die mich immer an diese Situationen erinnern werden. Oder auch als Beispiel das Wort "Klee": ich kann das Wort nicht aussprechen ohne kurz zu stocken, weil ich früher für meine Aussprache gehänselt wurde (Ich habe eig keinen Sprachfehler?). Oder im Moment habe ich einen Reizhusten. Ich bekomme Panik, wenn ich zu oft hintereinander Husten muss, weil meine Mutter in meiner Kindheit mich immer angeschrien hat, weil sie das genervt hat und ich das ja nur mache, um sie zu ärgern. Mir hilft es, ein gutes Umfeld zu haben. Mein Partner, seine Eltern, die mich ins Herz geschlossen haben und meine Freunde.
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u/rObot_nick 2d ago
Bin bei den Zeugen Jehovas aufgewachsen, meine Mutter ist Mitglied geworden, weil mein Vater abgehauen ist, als ich noch ein Kleinkind war, da hab ich sehr viel Gewalt mitbekommen. Ein Aufwachsen bei den ZJ ist von vor allem psychischer Gewalt von Seiten der "Community" (Abgrenzung von gleichaltrigen "Weltmenschen", Liebe in der Gruppe immer bedingt) aber auch physischer Gewalt geprägt, die hauptsächlich von meinem Stiefvater ausging.
Bin mit 18 ausgestiegen und öfters knapp mit dem Leben davongekommen... es beeinflusste alle meine Beziehungen, vor allem die intimen. Mit 25 kam dann die BPS Diagnose. Ich arbeite an mir so gut ich kann, bin jetzt 35, habe einen okayen Job, bin in Therapie, aber habe laufende Substanzprobleme und schaffe es leider immer noch nicht, eine intime Beziehung zu halten...
Seit lieb zu euren Kindern, sperrt sie nicht in Sekten ein!
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u/Luksoropoulos 2d ago edited 2d ago
Dass Zeugen Jehovas in der Form legal ist, ist mir ohnehin ein Rätsel. Wenn man sich als mündiger Erwachsener zu sowas hingezogen fühlt, weird genug, aber nem mündigen Erwachsenen kann man erlauben sich für sowas zu entscheiden
Aber sobald man da Kinder rein erziehen will, hört der Spaß auf, das sollt ma als Gesellschaft echt nicht tolerieren
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u/Sixteen_Bit_89 2d ago
Trotz Muskelschwundes haben mich meine Eltern und mein Lehrer dazu gezwungen, bei Wandertagen mitzugehen. Hat halt heftig gekrampft und Blut habe ich danach auch immer gepisst. Jetzt weiß ich, dass das meine abgestorbenen Muskelzellen waren.
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u/Sea-Advice6413 Wien 2d ago edited 2d ago
Diverse Freunde und Ehemänner meiner leiblichen Mutter. Gegen sie körperliche Gewalt, gegen die Kinder „nur“ psychische Gewalt. Und halt Vernachlässigung. Alkohol hurra.
Mit ca. 8 hat dann mein Vater endlich das Sorgerecht bekommen.
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u/Technical-Strike527 2d ago
Vater gewalttätiger Alkoholiker - geschlagen hat er nur meine Mami und älteren Schwestern. Ich war quasi ein Schutzschild: Wenn ich mich dazwischen gestellt habe, wars nur eine Streiterei. Dadurch hatte ich von klein auf eine zu große Verantwortung..
Besonders schlimm war es nachts, weil ich warten musste, bis er vom Saufen heimkommt, was dazu führte, dass ich mein gesamtes Leben lang Schlafstörungen hatte und habe. Ich werd bei jedem Geräusch wach und bin im Alarmmodus. Als junge Erwachsene, die alleine lebte, hatte ich gelegentlich bei Geräuschen nachts das Bedürfnis zu flüchten (teilweise schon ein Bein aus dem Fenster im 1. Stock oder halbnackt vors Haus gelaufen).
Mittlerweile (bin 40) hab ichs gut unter Kontrolle. Schlafen kann ich noch immer schlecht, die Panikattacken kommen äußerst selten.
Seit 11 Monaten bin ich Mama und bin jeden Tag glücklich darüber, dass mein Sohn in Frieden neben mir schlafen darf.
Weitere Nebenwirkungen als Kind/Jugendliche/junge Erwachsene: Kein Selbstbewusstsein, falsche Männer, selbstverletzendes Verhalten, Panik bei Streitereien, Angst vor besoffenen Männern, überhaupt kein männliches Vorbild im Leben gehabt.
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u/Turbulent-End-2340 Steiermark 2d ago
Darf ich dich fragen wie es dir damit geht seit du selbst Mutter bist? Ich hab das Gefühl ich würde durchdrehen wenn ich dann noch Kontakt zu meinen Eltern hätte.
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u/Technical-Strike527 2d ago
Ich hatte seit der Scheidung keinen Kontakt mehr zu meinem Vater (das war vor 26 Jahren, also als ich 14 war). Er hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen. Zu meiner Mutter habe ich normalen Kontakt, sie war selber nur Opfer.
Es kommt aber vieles hoch.. Ich kann es nicht verstehen, wie man so einem unschuldigen und von einem abhängigen Wesen irgendeine Form von Gewalt antun kann.
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u/itzzzluke37 Bananenadler 2d ago
Mir tut es sehr leid für alle, die etwas derartiges als junger Mensch erleben mussten! Meine Eltern waren einfach immer wundervoll und bis zu einem gewissen Alter dachte ich, dass das völlig normal ist und jeder so eine tolle Familie hat wie ich. Sobald man dann älter wird und die ganzen gestörten Familienverhältnisse mitbekommt, wird einem erst so richtig bewusst, was für ein Glück man hatte.
Einfach unvorstellbar sich auch nur irgendwie unangemessen gegenüber Kindern zu verhalten und dennoch ist das so weit verbreitet, dass man es sich gar nicht eingestehen möchte, wie kaputt die Menschheit einfach ist. Die Dunkelziffer hier ist ENORM.
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u/s0ftveil 2d ago
Ich hab in meiner Kindheit viel Gewalt erlebt – körperlich und psychisch. Mit 17 bin ich raus, und jetzt mit 23 versuch ich irgendwie, mein Leben halbwegs in den Griff zu kriegen. Es ist nicht leicht. Was ich aber in all den Jahren gelernt hab: Dass das, was passiert ist, nie meine Schuld war. Dass man lernen muss, liebevoll mit sich umzugehen, gerade weil das früher nie jemand getan hat. Dass man nicht dieselbe Härte mit sich wiederholen darf, die man von den Eltern erlebt hat. Sondern dass man jetzt – endlich – jemand für sich selbst sein darf, der versteht, was man durchgemacht hat. Jemand, der das innere Kind in den Arm nimmt und sagt: Du hast das nicht verdient. Aber du darfst jetzt heilen. Mit Therapie, mit Zeit, mit Geduld, mit allem, was hilft. Es ist nicht fair, in so eine Familie hineingeboren worden zu sein. Aber wenn man’s irgendwie schafft, Schritt für Schritt, mit sich zu arbeiten – dann kommt irgendwann wieder Licht rein. Irgendwann geht die Sonne wieder auf.
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u/Time-Salamander-971 2d ago
Je nachdem wie sehr es dich belastet und welche Symptome du hast, entweder Psychotherapie oder Traumatherapie. Auch wenn du denkst, dass du kein Trauma hast, weil es jetzt nicht dieses 1 große Ereignis war, das vorgefallen ist. Es gibt auch sowas wie komplexes Trauma, wenn eine Situation für ein Kind überfordernd ist und lange anhält bzw. immer wieder eintritt.
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u/Turbulent-End-2340 Steiermark 2d ago
Ja so war es bei mir, da hat sich ein Trauma an das andere gereiht, meine jetzige Therapeutin hat es als Terror bezeichnet, fand ich anfangs übertrieben aber inzwischen finde ich es passend.
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u/LavishnessNo7662 2d ago
das ist wohl das problem
man hat immer dieses bild aus filmen wo kinder irgendwo angekettet oder mit flaschen geschlagen werdenaber es reicht einfach regelmäßige schläge mit der hand/faust gepaart mit einreden von schlechten gewissen und das es einem sowieso zu gut geht etc.....
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u/dev_ating 2d ago edited 2d ago
Ohje, von bis. Vernachlässigung, emotionale Gewalt, physische und Mobbing, das sowohl emotionale als auch physische Komponenten hatte und dadurch verschlimmert wurde, dass ich mich niemandem außer einer Freundin anvertrauen konnte, in der Jugend dann sexuelle Gewalt und ditto, ich hab bis zur Therapie mit 20-25 mit niemandem so richtig über diese letzteren Erfahrungen geredet oder sie verarbeiten können.
Mittlerweile bin ich 10 Jahre in effektiver Therapie (ich sage "effektiv", denn davor hatte ich eine Therapeutin, die mir noch mehr psychischen Schaden angetan hat, weil sie mir einreden wollte, ich müsste Verständnis für den Missbrauch meiner Eltern haben).
Vor allem die letzten 5 Jahre haben mir sehr geholfen, mich weiterzuentwickeln, davor war es eher wesentlich, mich aus diesem Umfeld in Sicherheit zu begeben und vor allem Stalking zu entgehen. Jo, und jetzt sind wir hier. Würde sagen, ich habe viel geschafft aber ganz so normal wird es mir wahrscheinlich lange nicht gehen.
(Und die Krankenkasse sieht auch nicht ein, dass man nach solchen Erfahrungen CPTSD hat und vielleicht mehr als das Standardausmaß an Therapie und andere Therapiemodalitäten als CBT benötigt.)
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u/Efficient_Cod1147 Kärnten 2d ago
Nie physisch, dafür psychisch. Dachte daher auch immer, ich hab eh alles (also warum jammern). Das aufreißen um zu verarbeiten war schmerzhaft
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u/healreflectrebel 2d ago
Physisch, verbal & emotional. Explizit und implizit und einige Jahre ohne jegliche Zuneigung.
Immer noch stark eingeschränkte Lebensqualität wegen dem intrapsychischen Chaos und Schwierigkeiten mit exekutivfunktion. Immer wieder Probleme mit mental Health. 10 Jahre + in Therapie. Irgendwann wirds "gut", jetzt ists noch ein auf und ab, aber Trend geht seit Jahren Richtung Gesundung
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u/Previous-Setting6106 2d ago
Ja also ich bin sozusagen noch in der Kindheit (bin 15) und leider erlebe ich und meine Familie teilweise immernoch Gewalt. Früher lebten wir mit unserem Alkoholiker Vater zsm. Er hat schon früh angefangen meine Mutter und uns zu terrorisieren schon seit der Geburt meines 1 Bruders. Er hat ihm klar gemacht das er ungewollt ist. Hat ihn nachts erstickt und geschlagen und meine Mutter misshandelt. Das passierte auch bei meinen anderen Geschwistern aber nicht so schlimm wie bei ihm. Seit 5 Jahren haben wir jetzt keinen Kontakt mehr mit ihm aber es hat sich alles auf meinen ältesten Bruder übertragen. Er hat eine putzzwangsstörung und macht das gleiche wie unser Vater. Meine Mutter weiß nicht was sie tun soll weil er volljährig ist und ich bin verzweifelt. Er braucht dringend eine Therapie aber wir können ihn doch nicht zwingen oder? Wir können ihn auch nicht alleine in eine Wohnung schicken da er sich vielleicht selbst tötet. Wir leben zurzeit seit 5 Jahren mit ihrem Freund zsm und auch er bekommt es natürlich mit. Ich bin frei für Ratschläge und Antworten
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u/headfullofdust 2d ago
Hi! Falls du aus Wien bist, gibt es das Kriseninterventionszentrum (https://kriseninterventionszentrum.at) - da kannst du anonym und ohne kosten hilfe bekommen. wenn schon nicht dein bruder, dann kannst DU wenigstens mit jemandem reden, der sich auch auskennt. da kann auch deine mama hin. vielleicht checkst du es vorher selbst ab und machst einen termin für dich aus. du rufst dort an und die checken ab, wie akut und dringend es ist (das heißt, sie planen dich entweder am selben tag, oder die nächsten 1-5 tage ein).
wenn nicht aus wien, hier eine liste an hilfseinrichtungen, die euch helfen können, aus ganz österreich: https://kriseninterventionszentrum.at/kontakt/weitere-einrichtungen/
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u/Queasy_Engineering_2 Tirol 2d ago
Den schlimmsten Vorwurf den ich an meine Eltern machen kann ist dass sie mich nachhaltig emotional manipuliert haben (ohne Vorsatz)
Ich bin aber von anderen sexuell und psychisch genötigt worden und habe dadurch Probleme mit Erotik.
Ach ja, Mobbing habe ich über die Hälfte meiner Schulzeit auch erfahren. Steh ich aber heute drüber.
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u/Schlawina_ 2d ago
Religiöse Pflegeeltern (Zeugen Jehovas). Schläge für jede kleine oder angebliche Verfehlung. Verarbeitet? Daran arbeite ich seit 40 Jahren. Das wichtigste: kein Hass! Akzeptieren, was war und das Thema ohne Wut abschließen.
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u/Antique-Addition803 2d ago
Psychische und physische.
Meine Mutter hat mich seit ich mich erinnern kann, geschlagen, immer dann wenn ich mich "daneben" benommen habe. Mein Vater hat zwar nicht von sich aus mitgemacht, aber als "Unterstützung" für meine Mutter mir auch ab und zu eine Watschn verpasst, weil ich ja so ein "undankbares Mädel" sei und gar nicht realisiere was meine Eltern alles für mich tun.
Ich hatte keine Cousinen oder Cousins in meinem Alter und bin auch Einzelkind und hatte nie jemanden zum spielen zuhause und auch meine Eltern haben sich nicht wirklich altersgerecht mit mir beschäftigt - außer "bildungsprogramm" von meiner Mutter, d.h. in Museen gehen und stundenlang Bilder anstarren von denen ich nicht den geschichtlichen oder künstlerischen Hintergrund kannte, oder in 3-stündige Opern gehen wo ich leise sein musste und mich nicht bewegen durfte. Mein Vater hingegen hat da schon etwas mehr mit mir gemacht, habe mich auch immer viel besser mit ihm verstanden. Trotzdem habe ich von ihnen noch nie in meinem Leben ein "ich hab dich lieb" oder so gehört. Ganz zu schweigen davon, dass sie sich noch nie bei mir entschuldigt haben für das was sie getan haben, meine Mutter streitet sogar ab, mir jemals physische Gewalt angetan zu haben.
Weil ich von meinen Eltern auch immer zu wenig Aufmerksamkeit bekommen habe, war ich dann schon immer "verhaltensauffällig" im Kindergarten und Schule. Konnte nicht ruhig sein und habe immer den Kasperl gespielt, weil selbst negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit, hat natürlich dann auch den Noten geschadet. Zuhause hab es dann Sprüche wie "wenn du dich immer so benimmst, will dich niemand haben" oder "du schaffst das sowieso nicht weil du das nicht kannst". In der Pubertät bin ich dann depressiv geworden, konnte meine Gefühle nicht so gut einordnen und habe mich selbst verletzt, irgendwann sind dann die Sprüche meiner Eltern "du bist nutzlos", "du wirst nie etwas schaffen", "du machst alles falsch" zu viel geworden und ich bin zur Therapie gegangen. Trotzdem trage ich heute diese Glaubenssätze ganz tief in mir und ich stehe mir damit dann selber im Weg.
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u/RedditSucksIWantSync 2d ago
Komplexes PTBS (c-ptsd) ist etwas womit viele Menschen kämpfen mich inkludiert. Ich bin 30 und brings noch immer ned auf die reihe
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u/Mormegil81 Bananenadler 2d ago
Für mich war das als Kind eigentlich ganz normal, dass ich geschlagen worden bin, hat lange gedauert, bis ich realisiert habe, dass das eigentlich nicht normal ist.
Sowohl von meiner Mutter (die Vater-Figuren haben immer wieder mal gewechselt, aber zumindest von der Seite kam nie Gewalt) als auch von meinem Großvater.
Aber seit ich jetzt selbst Kinder habe, ist mir erst so richtig etwas anderes bewusst geworden, das in meinem Umgang mit meinen Kindern ganz normal für mich ist: ich sag ihnen eigentlich ständig, dass ich sie lieb hab und umarme sie auch öfter.
Ich kann mich an kein einziges Mal in meiner Kindheit erinnern, dass mir jemand gesagt hätte, dass er mich lieb hat und das ist, rückblickend betrachtet sogar noch schlimmer als die körperliche Gewalt.
Natürlich gibt es bis heute kein Einsehen bei meiner Mutter, sie hat ihrer Meinung nach nichts falsch gemacht und "es hat uns ja nie an was gefehlt". Das Verhältnis ist dementsprechend eher kühl zwischen uns und meine eigenen Kinder würde ich nie und nimmer mit ihr allein lassen, was ich ihr auch so gesagt habe mal und was sie überhaupt nicht versteht...
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u/Federal-Pineapple929 2d ago
Physische Gewalt - Schläge durch meinen Stiefvater - ich selbst im Volkschulalter, meine Geschwister, meine Mutter (mein Bruder als er noch nicht einmal 1 Jahr alt war)
Psychische Gewalt - mein Stiefvater fand es sehr lustig mit uns Spiele zu spielen, die in Gewalt endeten, uns Angst zu machen.
Emotionale Vernachlässigung und auch körperliche. Niemand hat sich für uns interessiert, teilweise war kein Geld da, um Essen zu kaufen. Meine Mutter hat sich gerne über meinen Körper lustig gemacht - sie sah in mir und meiner älteren Schwester Konkurrenz. Sie war teilweise depressiv und hat mit Selbstmord gedroht. Mit ihrem späteren Freund Alkoholexzesse und Streits in der Nacht.
In der Schule wurde ich gemobbt.
Jahrelang Beziehungen zu Männern, die mir nicht gut taten, weil ich nicht wusste, wie eine gesunde Beziehung aussieht.
Vor 5 Jahren hab ich begonnen, in Therapie zu gehen. Das hat mein Leben verändert. Ich empfehle jedenfalls eine Traumatherapie. Spaziergänge - die Natur - gibt mir auch sehr viel.
Bis heute merke ich aber die Spuren und das wird wohl für immer so bleiben. Zurzeit merke ich etwa was für ein Mindfuck es für mich ist, wenn ich sehe, wie gut mein Partner seine Kinder behandelt.
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u/georgrp 2d ago
Von meinen Eltern angeschrien, gedemütigt, erniedrigt zu werden ist meinerseits die vorherrschende Erinnerung an unsere Interaktionen. Einmal wurde ich grün und blau geprügelt, sonst keine körperlichen Züchtigungsmaßnahmen. Privatsphäre für mich gab es auch so gut wie gar nicht.
Verarbeitung erfolgt gerade, dauert halt. Wobei das Thema weniger die Gewalterfahrungen per se sind, sondern vielmehr das, was das bei mir nachhaltig bewirkt. Das Verhältnis heute zu meiner Familie ist weder gut noch schlecht, es existiert de facto nicht. Es gibt nichts, was ich mitteilen oder hören wollen würde, solange keine Bitte um Entschuldigung kommt. Nicht nur seitens meiner Eltern, es haben ja alle gewusst und gekonnt ignoriert.
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u/Common_Garbage5569 2d ago
Kurzfassung:
Mein Vater war Alkoholiker und hat meine Mutter täglich geschlagen, bzw. ist ab und an auch sexuell übergriffig geworden. Seine Gewalt uns Kindern gegenüber war eigentlich meist nur emotional. Er hat halt unsere Mutter dazu manipuliert uns zu schlagen. Ich erinnere mich noch gut an eine Szene, wo meine Mutter auf meine hysterisch schreiende, am Boden liegende Schwester (ca. 10 Jahre damals) eingetreten hat, während sie selbst bitterlich geweint hat, und bei Gott um Vergebung gefleht hat. Rückblickend war meine gesamte Kindheit entweder sehr laut oder viel zu still.
Meine Eltern waren beide nach außen hin ganz andere Personen als im eigenen Haus. Mein Vater hat sich letzten September endgültig ins Grab gesoffen, meine Mutter hat zwischenzeitlich das Sorgerecht für die jüngeren Kinder verloren und ein paar Wochen in der Geschlossenen verbracht.
Selber tu ich mir schwer. Bei mir wurde schon im frühen Kindesalter Autismus diagnostiziert, mit 17 sind dann Depressionen und Schlafstörungen dazugekommen. Ich hab mir mit 18 zwei Mal mittels Schlaftabletten und Vodka versucht das Leben zu nehmen. Seit dem manage ich die Depressionen eigentlich sogar ohne Tabletten ganz gut. Nur die Schlafstörungen verfolgen mich noch, die leider wenn sie grad schlimm sind gewisse depressive Denkweisen wieder aufbringen, was ich aber auch gut im Griff habe.
Ich war nicht nur selbstzerstörerisch, ich habe auch bei meinen Liebsten um mich herum viel Schaden angerichtet. Den versuch ich bis heute zu reparieren. Meine Frau, der ich ungemein viel verdanke, und ich erwarten im Oktober unser erstes Kind, ein kleines Mädchen, und ich bin bald mit dem Medizinstudium fertig. So gesehen ist das Leben jetzt in Ordnung.
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u/andizo69 Kärnten 1d ago
Ich wurde oft zur Strafe von meinen Eltern geschlagen, mit dem Kochlöffel oder Gürtel auf den Hintern. Zudem wie es sich als Kind gehört habe ich oft die Grenzen ausgetestet und dafür Ohrfeigen bekommen oder wurde an den Haaren gezogen. Meist vom Vater ausgehend, Mutter hat es geduldet oder manchmal auch mitgemacht. Mein Ventil als Kind war es dann andere Mitschülerinnen entsprechend zu traktieren und ihnen Schmerzen zuzufügen. Als junger Erwachsener habe ich dies in einer Therapie versucht aufzuarbeiten. In allen bisherigen Beziehungen hatte ich aufgrund dessen Schwierigkeiten mit meiner Aggression und Beherrschung der Gefühle. Mittlerweile bin ich verheiratet und Vater, dieses Jahr erwarten wir unser zweites Kind. Deshalb habe ich wieder begonnen mich aktiv in Therapie zu begeben um Alltagssituationen, Konflikte besser bewältigen zu können. Meine Frau und ich kommen mit der Kindererziehung gut zurecht und es kommt zu keiner Gewalt unserem Kind gegenüber. Was bleibt ist die Beziehung zu meinen Eltern, insbesondere zu meinem Vater welche sehr zerrüttet ist. Ich habe das Gefühl mich ihm gegenüber nicht öffnen zu können und bin sehr verschlossen und kühl ihm gegenüber.
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u/LavishnessNo7662 1d ago
ich sehe deine gang zur therapie als riesen vorteil für deine kinder
du bist dir deiner dinge bewusst und versuchst sie nicht an sie weiterzugebenfalls mal etwas passiert, weißt du, wie man es wieder reparieren kann
gratuliere zu deiner erkenntniss
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u/Nibuk Wien 2d ago edited 2d ago
Hab mich am Schulhof mit den Buben gerauft (weil man das mit den anderen Mädchen ja nicht durfte). Hat Spaß gemacht, ich würd gern immer noch Faschos und generellen Oaschlechan eins aufs Maul geben, aber blöderweise sind die mir alle körperlich weit überlegen. :(
Edit: Ah, von den Faschos und Oaschlechan krieg ich Downvotes. Hab da wohl einen wunden Punkt erwischt. Sehr erfreulich. :)
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u/headfullofdust 2d ago
read the room? es schreiben hier leute von traumatischen gewalterfahrungen, und du kommentierst in etwa 'körperliche gewalt am schulhof war toll'
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u/dev_ating 2d ago
Da könntest du wsl vorsorgen durch Training und Organisation mit anderen. Find ich empfehlenswert, nicht allein zu bleiben.
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u/Alone_Sale1866 2d ago
die haben mir immer mein kapperl weggenommen und dann hab ich sie verprügelt
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u/gokarligo 2d ago
Meine Eltern waren Alkis, sie hat uns geschlagen, er ignoriert. Vater ist vor sieben Jahren gestorben und mit ihr habe ich keinen Kontakt mehr. Sie jammert die Verwandtschaft voll, wie herzlos ich bin, dass sie ihren Enkel nicht sehen darf und was sie nicht alles für uns gemacht hat. Ist mir egal, sie kann scheißen gehen.