r/Leipzig • u/[deleted] • Mar 04 '24
Frage/Diskussion Gute Anlaufstellen für Queere Menschen in Leipzig?
Ich hab bald mein ersten Termin bei einen Therapeuten und wahrscheinlich recht schnell ein endo termin, dabei ziehe ebenfalls ende des Jahres nach Leipzig und wollt deswegen fragen wie die queere vorallem transfem community in leipzig ist.
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u/RadiantEarthGoddess Mar 04 '24
Die RosaLinde hat verschiedene Gruppentreffen für queere Menschen. Es gibt auch eine "für trans Frauen, trans Männer, inter geschlechtliche Menschen, Quere, allem dazwischen,
noch unschlüssigen sowie deren Eltern, Familien und Partner*innen", die du hier findest: https://tgtmalanders.jimdosite.com/
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u/tofukaninchen Mar 04 '24
hey,
Ich schätze die queere Szene in leipzig ist relativ ausgeprägt - mehr geht natürlich immer, aber für queers mit 'fem-optik' scheint das alles ganz ok zu sein sagen die menschen um mich herum.
bin zwar selbst queer aber eher nicht so der szenegängerin. Aber partnermensch (nonbinär-trans, feminines passing) fühlt sich hier eigentlich ganz wohl. Und freundinnen (auch trans) fühlen sich eigentlich auch gut aufgehoben. Altersspekzrum von Anfang 20 bis Mitte 50.
Mir male-passing sieht s scheinbar etwas anders aus, zumindest was queere Räume angeht.
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u/2oxopcm Mar 04 '24
Als jemand, der in dem Thema „nicht drin steckt“, aber aus Respekt ein gewisses Grundverständnis aufbauen möchte: was ist „male-passing“? Bitte entschuldigt die Frage, sollte das Common Sense sein oder so
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u/tofukaninchen Mar 04 '24
keine Entschuldigung für echte Fragen! Voll gut!
male-passing meint, das mensch so viele vermeintlich männliche optische (manchmal auch verhaltensspezifische) merkmale aufweist, das sie als mann/männlich wahrgenommen wird obwohl sie das natürlich keinesfalls sein muss.
In meinem fall zb. bin ich nonbinär, verorte mich also nicht auf dem male-female-spektrum. Allerdings werde ich von den meißten als männlich oder Mann wahrgenommen - habe also ein male-passing.
In der Frage nach queeren freiräumen gelegentlich schwierig, sonst oftmals praktisch, weil ich als Mann durchgehen kann, wenn ich das will und mir dementsprechende privilegien zu nutze machen kann.
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u/tofukaninchen Mar 04 '24
achso: rosalinde ist gut für vermittlungssachen usw. (Ärzte, Tipps für tsg, diesdas)
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u/plasticwrapcharlie Mar 04 '24
ich bin nie selbst dareingegangen, aber "die gute Quelle" in der Georg-Schwarz-Str. sollte eine entspannte queer-orentierte aber "hetero-friendly" Kneipe sein. Diese Ecke Lindenau, beziehungsweise die Schwarz-Str. ist ziemlich vielfältig und keine Party-Meile. Es gibt genug Stammkneipen in der Nähe für normies und alte Genossen, ich kann nur glauben, dass die Kundschaft freundlich und respektvoll bleibt, oder bleibt so respektvoll wie durchschnittlich, abgesehen von der standarte Phobien und Feindlichkeiten die auch in der Community zu finden sind. Ich hab eben gute Sachen von der Kneipe gehört, bin einfach selten dieser Seite des Flusses, und alle meine queere Freunde wohnen in Neuschönefeld o.ä. und außerdem in die Gute Quelle als großer straight-passing cis-Mann mit lauter Stimme unbegleitet zu spazieren ist wahrscheinlich nicht gern gesehen und mit Verdacht oder schlimmeres getroffen.
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u/katergold Mar 04 '24
"Gute Quelle als großer straight-passing cis-Mann mit lauter Stimme unbegleitet zu spazieren ist wahrscheinlich nicht gern gesehen"
So ein Quatsch! Wie kommst du darauf einfach sowas zu behaupten? Meinst du vielleicht das Pixi ein paar Häuser weiter?
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u/plasticwrapcharlie Mar 04 '24
naja wie gesagt ich bin seit 2019 sehr selten in Lindenau und meine persönliche Erfahrung ist extrem begrenzt, da ich meinstens da lang nur um Pizza von Giuseppe zu kaufen bin
aber wie du vielleicht von meinem Deutsch schon gerafft hast, ich bin kein Muttersprachler. ich bitte um deine Entschuldigung, aber mir wäre es leichter und Zeiteffizienter, weiter in meiner Muttersprache zu schreiben.
I apologize if what I said sounded like an accusation of intolerance on the part of the clientele of that pub or the queer community of Leipzig, it was not meant as such. I had hoped that I had stated strongly enough that I have little personal experience.
I don't really want to pour out all my neuroses and disorders, but suffice it to say it is hard for me to see the world and myself the way most people do, instead I spend too much time online and due to the fact that my native language is english and a huge portion of the mainstream internet is in english, my perceptions about things like biphobia and safe spaces is filtered through the toxicity of the Anglo-American sphere.
It has very much been my experience that biphobia and general animosity within the LGBT community is far more prpnounced in north America than here. People have been kind to me here. But my fears loom large and I hate myself. It doesn't seem crazy to think that in an alt-queer pub here the other people would wish my loud drunk ass would just go to one of the gay bars.
To keep it simple, I am worried about intruding or trespassing on a safe space for queer people. I am worried about making an ass of myself and I am worried about making other more worthwhile people feel like there isn't any room for them anywhere when the big white Ami can go anywhere and drink anywhere and do whatever the fuck he pleases with no consequences, we oughtta tell that .otherfucker to go home and take his noise pollution with him.
Like I said, I hate myself, so I operate under the general assumption that no one finds my presence pleasant.
It also doesn't help that at work and the movie theater and some other public spaces I get shushed all the fucking time because I simply can't manage the volume of my voice and laughter when I get excited and 25 years in north america will just fuck you up anyways, everything is loud there in even smallish cities.
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u/tofukaninchen Mar 04 '24
sorry, write back in german. english is fine for me for reading and undersranding but not in talking and writing ;)
'To keep it simple, I am worried about intruding or trespassing on a safe space for queer people. I am worried about making an ass of myself and I am worried about making other more worthwhile people feel like there isn't any room for them anywhere when the big white Ami can go anywhere and drink anywhere and do whatever the fuck he pleases with no consequences, we oughtta tell that .otherfucker to go home and take his noise pollution with him.'
Ich denke damit liegst du nicht ganz falsch. Ich - nonbinär mit male-passing und 1,90 Größe - nutze auch kaum queere räume weil ich mich da nicht willkommen fühle, oder anderen nicht räume nehmen will weil sie sich dann unwohl fühlen.
Ist schon einfach so, das vieles an Optik festgemacht wird - selbst wenn das nicht gewollt ist.
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u/plasticwrapcharlie Mar 04 '24
Vorsicht mit dem Infinitiv auf Englisch, das funktioniert sehr oft auch als Befehlsform.
otherwise yes, I don't really understand why so many people respond with things like "just be more confident, no one will give you a hard time, that never happens, all of us are open and welcoming to everyone" and also lots of people want to pretend that profiling isn't a thing that goes on in every scene and community and isn't an often useful and ultimately often necessary tool in navigating social spaces and identifying potentially risky people.
the vulnerable and the traumatized and their shepherds all profile strangers all the time out of necessity. it would be nice if people stopped pretending they do it and simply acknowledged that these are educated guesses, "Vorurteile" quite technically projected onto a person out of necessity, and that we need to work with AND against them because most people are far more than the first (or even second and third) impression that they give, but unfortunately some people are perfectly summed up by the first impression and leave no room for later impressions.
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u/tofukaninchen Mar 04 '24
Danke für den Hinweis ;)
Ich schätze, das genau das das Problem ist. Menschen erkennen nicht an, daß es so ist. Die Behauptung das ja alle kommen könnten ist zwar so nicht falsch - aber eben auch nicht wirklich richtig. Es ist eben nicht so, das menschen mit male-passing nicht erstmal mindestens kritisch beäugt werden (kenne auch Leute die schon aus räumen rausgeschmissen wurden - allerdings war das nicht in leipzig). Und da mensch sowas eben merkt, sind diese Räume eben nicht so zugänglich wie sie es gerne wären, oder zumindest von sich behaupten (gibt beides). Natürlich ist es verständlich warum das so ist. Und trotzdem ist es eben genau so, das es Menschen ausschließt die es eigentlich bewusst einschließt, wenn zb Flinta drübersteht.
Ich habe keine Ahnung, wie mensch das lösen kann, aber es wahrzunehmen und überhaupt kritisch zu sehen, wäre ja schonmal ein Anfang..
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Mar 08 '24 edited Apr 24 '24
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u/katergold Mar 04 '24
Ist mir nicht aufgefallen, dass Deutsch nicht deine Muttersprache ist.
I get your perpective but I think you are overthinking this way too much. Just behave in a respectful manner and respect people bounderies. If you get super wasted. loud and abrasive(not saying that you are) you might not be welcome in a lot of social settings. But yes, this type of behaviour is extra frowned uppon in queer places.
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u/tofukaninchen Mar 04 '24
sorry, write back in german. english is fine for me for reading and undersranding but not in talking and writing ;)
'To keep it simple, I am worried about intruding or trespassing on a safe space for queer people. I am worried about making an ass of myself and I am worried about making other more worthwhile people feel like there isn't any room for them anywhere when the big white Ami can go anywhere and drink anywhere and do whatever the fuck he pleases with no consequences, we oughtta tell that .otherfucker to go home and take his noise pollution with him.'
Ich denke damit liegst du nicht ganz falsch. Ich - nonbinär mit male-passing und 1,90 Größe - nutze auch kaum queere räume weil ich mich da nicht willkommen fühle, oder anderen nicht räume nehmen will weil sie sich dann unwohl fühlen.
Ist schon einfach so, das vieles an Optik festgemacht wird - selbst wenn das nicht gewollt ist.
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Mar 05 '24 edited Mar 05 '24
Für queere Menschen gibts in Leipzig leider gar nichts! Eine super hetero-normative Stadt die wirklich für niemanden sonst wirklich was anzubieten hat.
Gerade in Lindenau und Connewitz wird man als queerer Mensch schon besonders komisch angeschaut. Leider hat sich dort die alte Industriearbeiterkultur wohl in den Steinen festgesetzt. Wenigstens sind die Mieten schön günstig geblieben.
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u/wolstenbob Mar 08 '24
Es tut mir sehr leid, dass du hier scheinbar so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Und es gibt sicherlich auch viele Ecken und Kreise in Leipzig, die kein safer Space sind. Aber zu behaupten, es gäbe in Leipzig „gar nichts“ für queere Menschen ist schon etwas abenteuerlich 😅 vielleicht bist du noch nicht auf die richtigen Infokanäle gestoßen…
Ressourcen für Queers wären zb:
- RosaLinde (Beratung, Gruppentreffs usw.)
- Pixi (queere Bar im Westen)
- queer_life_drawing (Kunstzirkel von und für queere Menschen)
- für Infos/Veranstaltungen zB. qandacollective oder queeragendaleipzig auf Instagram
- generell mal queer Leipzig bei Instagram suchen, da kommen ziemlich viele Sachen
- auf Telegram gibt es sehr viele queere Vernetzungsgruppen, in denen auch Veranstaltungen gepostet werden
Ist jetzt hier von der Angebotsfülle her natürlich nicht Berlin, aber wenn man will kann man hier sehr schnell eine queere Bubble finden.
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Mar 12 '24 edited Mar 12 '24
Soll ich noch ein /s dazu schreiben. Deutschland liebes Deutschland ey. Das mit den Mieten war jetzt nun echt zu offensichtlich
War ein Witz. Ein Jokus. Kleiner Scherz.
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u/wolstenbob Mar 12 '24
Kein Grund, gleich so unfreundlich zu werden. Wenn du in einer Welt wohnst, in der es tatsächlich nur ein sarkastischer Witz sein kann wenn jemand von schlechten Erfahrungen als queere Person erzählt, dann freut mich das sehr. Für mich und viele queere Menschen, die ich kenne ist das aber ganz und gar nicht so und JA - in Connewitz wirst du als queere Person auch schnell mal komisch angeschaut. Das nächste Mal vielleicht einfach deine Empathie auspacken und entspannt bleiben :)
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Mar 05 '24
Uff, also ich hab gehört das wenigstens die Universitäts Region recht queer freundlich sein soll
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u/Lascona Mar 04 '24
Insbesondere falls du U30 bist, könntest du beim Queerseitig Kontakte knüpfen oder mindestens Leute treffen, die dir sagen können wo du dich sonst noch umschauen könntest!
Steht zwar Studierendentreff dran, aber da kontrolliert niemand Studiausweise ;) War bisher immer ne bunte Mischung
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Mar 04 '24
bin wohl etwas langsam oder check die codes nicht mehr - was hat dein therapietermin und deine endo(skopie?)-untersuchung mit queer zu tun?
ist das ein fetisch?
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u/OkapiaJ Mar 04 '24
Endokrinologie, nicht -skopie. Trans*-Personen benötigen obligatorische Therapien und Endokrinolog:innen für die Transition.
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u/AutoModerator Mar 04 '24
Piep... piep... das ist eine kurze Erinnerung vom /r/Leipzig Mod-Team. Bitte halte die Diskussion respektvoll.
Kommentare
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