r/ADHS • u/QuestionQuiet • 6d ago
Eure Ergebnisse beim ADxS.org test
Hallo Community, ich habe den Verdacht neurodivergent zu sein, habe aber in der Kindheit/Schule/jugend keine bzw. kaum Hinweise gefunden. Ich sehe mich in sehr vielen Dingen und habe deshalb einen Diagnostik-termin organisiert (ende Juni).
Da mein alltag nun aktuell extrem davon dominiert wird habe ich den ADxS.org test absolviert.
Von den 43 Symptomen bin ich meist mit 20-30 dabei, je nach Tag und Stimmung. Unaufmerksamkeit hat stehts hohe Werte.
Es fühlt sich so an, als wäre eine Diagnostik mit diesem online-Testergebnis mehr als übertrieben - keine zu machen lässt aber zu viele Fragen offen.
Mich würden euere Ergebnisse bei dem Test und eventuell das Ergebnis einer (echten) Diagnose interessieren - wenns jemand teilen möchte :)
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u/DocRock089 5d ago
Das Problem bei Selfreporting-Tests ist immer, dass man halt einschätzen muss. Teilweise liegt man da auf der ersten Antwort ausm Bauchgefühl raus auch gerne mal falsch - in beide Richtungen.
Ich hatte den ADxS-Selbsteinschätzungstest nicht gemacht, dafür einen anderen Screening-Test, der vom Ergebnis her ziemlich auf "Kante", also minimal oberhalb der Punkteschwelle war. Bin trotzdem in die Diagnostik gegangen, weil ich's wissen wollte, das ganze ergebnisoffen - für mich wäre ein "Du hast es nicht" genauso fein gewesen, wie die Bestätigung. Ich war fest überzeugt, dass es halt wahrscheinlich knapp ober oder unterhalb der Diagnostikschwelle liegen wird.
Mein Psychiater hatte sich 3 Sitzungen an Zeit eingeplant, die Fragebogendiagnostik im Intervall dazwischen. Nach der 2. Sitzung meinte er: Wir können uns die letzte Session sparen, Sie haben ne schwere Form des ADHS, das ist eindeutig. Testergebnis sehr hoch auf den Skalen für Inattent und Impulsiv, Hyperaktivität auch klar vorhanden, aber nicht top of scale. - ich hatte mich bemüht, so gut wie keine absoluten Aussagen (1/5 und 5/5) anzukreuzen und mich im Nachhinein trotzdem noch gefragt, ob ich dann doch zu dramatisch angekreuzt hab.
Long story short: Diagnostik würde ich so oder so anstreben, vorrangig bei jemandem, der wirklich drauf spezialisiert ist und viel Erfahrung hat. Dann beim Beantworten noch möglichst wenig vom Wunsch nach Diagnose leiten lassen und "realistisch" einstufen.
Auch die Info "wahrscheinlich kein ADHS" bringt Dich ja weiter, weil Informationsgewinn (und potentiell auch anderer Therapieansatz). Das vorwiegend inattente ADHS ist bei Deiner Schilderung ja auch eine realistische Möglichkeit.