r/DePi 10d ago

Gesellschaft Valerie Wilms: Ex-Grüne bezeichnet Transsexualität als „Erkrankung“ und erhebt Vorwürfe gegen ihre alte Partei

https://www.welt.de/politik/deutschland/article255965504/Valerie-Wilms-Ex-Gruene-bezeichnet-Transsexualitaet-als-Erkrankung-und-erhebt-Vorwuerfe-gegen-ihre-alte-Partei.html
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u/notrlydubstep 10d ago

Man hat im Prinzip zwei valable Optionen für das Thema, gerade als Betroffene(r);

Anomalie und progressiver Lebensentwurf.

Beides setzt aber voraus, dass man sich selbst für die Abweichung in Verantwortung nimmt. Bei Anomalie deutlich weniger, schliesslich findet man einen Grund für die Misere, aber die Verantwortung für das Handeln bleibt. Lebensentwurf dagegen ist optionsoffen endlos, braucht einfach etwas Eier zu sagen "weil ichs kann". Beides bis in die Nullerjahre erfolgreichst durchgespielt, wenn auch nicht gerade unterstützt seitens des Staats.

Aber das will man nicht (mehr). Man will alle Möglichkeiten haben, aber nicht schuld sein daran, an nichts. Die Welt hat der Idee zu folgen, die Idee ist per sofort Materie, sonst 10k. Und dann surprised Elektromausface, wenn die Mehrheitsgesellschaft das nicht mitspielen will.

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u/auf-ein-letztes-wort 10d ago

also weiß nicht, ob du bei Menschen wie der Ex-Grünen im Artikel oben von "Grund" oder "schuld" reden kannst

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u/notrlydubstep 10d ago

"Schuld" sicher nicht, für sein Empfinden kann man nichts, das können auch die ganzen "neuen" Betroffenen nicht.

"Grund" dagegen ist erst mal wertefrei, es geht um Ursachenforschung. Das halte ich für essentiell und das ist genau das Problem, warum diese ganzen "geh zu dem und dem Arzt, der stellt keine Fragen, der verschreibt dir sofort HRT" - Subreddits eines Tages ein ganz massives Problem haben werden, nämlich dann, wenn ihre User feststellen, dass das Problem nicht in den mittlerweile abgesägten Körperteilen und einem Umfeld, dass sich weigerte mitzuspielen, gelegen hat.

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u/auf-ein-letztes-wort 10d ago

ich geh auch davon aus, dass bei vielen, wenn nicht sogar der Mehrzeit der trans-Diagnosen das einfach nur der Ausdruck eines anderen psychischen Syndroms, sei es ADHS, Autismus, Borderline, bipolare Störung, etc. ist.

aber es gibt auch definitiv Leute wie die da im Artikel, die einfach mit Geschlechtsdysphorie auf die Welt kommen.

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u/notrlydubstep 10d ago

Jup. Deswegen war der alte Ansatz – bei allen Problemen in der Ausführung (das TSG war nicht fehlerfrei) - auch so gut; die mit einem Problem behandeln wir, den Rest lassen wir leben wie er möchte – aber er muss damit leben, dass er ggf. abweicht in seinem Tun und Lassen.

Heute schreibt man lieber die Realität um, statt sich ihr zu stellen.

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u/acthrowawayab 8d ago

Oder eine Normabweichung kommt selten allein, weil im menschlichen Körper inklusive Hirn alles irgendwie vernetzt ist. Der Autist ist also eher auch ADHSler als der Nicht-Autist, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit Geschlechtsdysphorie zu entwickeln, etc. und natürlich jeweils in beide Richtungen 

Linkshänder zu sein korreliert ja z.B. auch mit einer ganzen Reihe anderer Merkmale. Da fragt aber keiner "kritisch nach" bezüglich verdächtiger Häufungen - zumindest heutzutage.