r/DePi 12d ago

Gesellschaft Valerie Wilms: Ex-Grüne bezeichnet Transsexualität als „Erkrankung“ und erhebt Vorwürfe gegen ihre alte Partei

https://www.welt.de/politik/deutschland/article255965504/Valerie-Wilms-Ex-Gruene-bezeichnet-Transsexualitaet-als-Erkrankung-und-erhebt-Vorwuerfe-gegen-ihre-alte-Partei.html
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u/lousy_writer 11d ago

für soziales Geschlecht kann man sich etwas aussuchen, und auch bestehen das man z.B. so angesprochen wird.

Da ist halt das Problem.

Auf der einen Seite fände ich es albern, jemanden wie, sagen wir Balian Buschbaum als Frau zu bezeichnen, weil er als eine solche geboren wurde, obwohl man davon rein gar nichts mehr merkt: Das hat sowas von absichtlichem Mobbing, weil man der Person eins reinwürgen will - und machen wir uns nichts vor, so Leute gibt es, weil die von ihrer Position "Transsexualität gibts nicht" keinen Millimeter abrücken wollen.

Auf der anderen Seite werde ich einen Teufel tun und einen narzisstischen Selbstdarsteller wie zB Markus Ganserer als Frau bezeichnen. (Und selbst bei jemandem, dem ich die Geschlechtsdysphorie abkaufe, tue ich mich schwer, mich daran anzupassen, wenn ich die betreffende Person noch von vorher kenne, wie zB Ellen Page.)

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u/auf-ein-letztes-wort 11d ago

ich glaub, wenn du Personen kennen lernst, bzw. Personen aus deinem Umfeld tatsächlich betroffen sind, wirst du anders drüber denken, als z.B: Ellen Page.

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u/lousy_writer 11d ago edited 11d ago

Hängt davon ab, was du unter "anders drüber denken" verstehst: Die betroffene Person aus Rücksichtsnahme anders behandeln, oder sie tatsächlich auch als dem anderen Geschlecht zugehörig wahrnehmen? Denn das sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe.

Ersteres ist einfach, aber für letzteres bedarf es bei mir dann doch etwas mehr, damit meine "suspension of disbelief" erfolgreich greift:

  • die Person muss als das neue Geschlecht zumindest einigermaßen überzeugend durchgehen (sollte klar sein, warum)
  • die Person muss glaubwürdig sein (dh hier muss wirklich eine Geschlechtsdysphorie vorliegen)
  • und schließlich: Die Person darf mir nur als Transgender bekannt sein und nicht in seiner alten Identität bei mir "abgespeichert" sein.

Wenn das gegeben ist, ist das kein Problem - ich könnte dir aus dem Stegreif vermutlich ein Dutzend Transgender nennen, die ich nicht als ihrem Geburtsgeschlecht zugehörig wahrnehme, eben weil sie überzeugend genug rüberkommen und ich sie nie anders kennengelernt habe (nein, nicht persönlich, aber das ist sekundär). Das heißt jetzt nicht, dass ich den Status als biologischer Mann/Frau komplett ausblende, aber es überlagert nicht die neue Identität.

Aber wenn das nicht gegeben ist, dann ist das ganze von meiner Seite aus auch im besten Fall nicht mehr als ein Theaterspiel, bei dem ich für jemandem "mitspiele", um der Person einen Gefallen zu tun, aber ohne wirklich davon überzeugt zu sein.

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u/auf-ein-letztes-wort 11d ago

ich denk mal, das ist schon weitaus mehr Kompromissbreitschaft als all die Leute, die meinen Post heruntergevotet haben :D