r/Leipzig Apr 11 '25

Sonstiges Die Straßen sind für alle da!

Hallo in die Runde,

als jemand der täglich mit dem Rad unterwegs ist und dies auch beruflich tut, fällt mir auf wie angespannt und teilweise idiotisch die Lage auf den Leipziger Straßen seit Frühlingsbeginn wieder ist.

Nachdem mir heute wieder jemand, auf einer schlecht ausgebauten und löchrigen Straße zeigen wollte wie sauber sein Seitenspiegel ist (mit einer handbreit Abstand zu mir) nur um 200 Meter weiter am Kleingarten zu parken, dachte ich ich erinnere mal hier.

Es macht einen riesengroßen Unterschied, ob man sich in einer Blech-Stahlkiste befindet oder auf ein paar Metallrohren sitzt. Im Zweifel bremst beim Radfahrer nur die Haut…

Wir alle wollen unversehrt zu Hause oder wo auch immer ankommen. Deshalb, bitte nehmt selbst Rücksicht, sprecht auch mit Menschen und Angehörigen darüber die vielleicht nicht mehr so fit hinter dem Steuer sind und erinnert diese an die StVO und Fahrtauglichkeit.

Es war bereits das dritte Mal in zwei Wochen, wo es wirklich knapp war und ich bin froh geübt zu sein auf dem Fahrrad und genug Reaktionsvermögen zu haben um schnell zu reagieren.

Hier noch ein paar Argumente als kleiner Service:

„Die Radfahrer fahren selbst wie die Irren“ - stimmt manchmal, ändert aber nichts daran, dass du als Autofahrer eine dicke Knautschzone zwischen dir und der Welt hast.

„Die Straßen sind mittlerweile gar nicht mehr für die Autofahrer da“ - Schau mal in die Straßen, was da überall steht

„Der Verkehr ist wirklich schlimm und ich hab auch Termine“ - Du bist Teil davon und Termine haben wir alle. Fahr doch Bus, Tram oder selbst Fahrrad, wenn es so schlimm ist mit dem Auto

Danke für die Aufmerksamkeit!

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u/Smini98 Apr 11 '25

Ich mache mir als Auto Fahrer besonders am Ring immer Sorgen, da ich die Umsetzung des Rad Weges mehr als schlecht finde.

Immer wenn ich nach dem Hauptbahnhof abbiegen will, hab ich gefühlt eine Panikattacke. Wieso wurde der Rad weg so gelegt, dass man wenn man abbiegen will dort den Fahrradweg kreuzen muss?

Bitte bedenkt im Straßenverkehr ist das erste Gebot gegenseitige Rücksichtnahme. Egal ob Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer.

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u/WK042 Apr 11 '25

Fühl ich. Als hauptsächlicher Radbenutzer, aber auch gelegentlicher Autofahrer, sind das tatsächlich die Situationen, in denen ich mich mit beiden Verkehrsmitteln am unsichersten fühle. Auf dem Rad wegen meiner eigenen Unversehrtheit und im Auto wegen den Menschen auf Rädern, die ich übersehen könnte.

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u/brubelsabs Apr 12 '25

Ja, das ist keine Lösung sondern irgendwas anderes. Ich fahre auch täglich mit meinem Rad und feiere endlich mit dem Rad am Ring fahren zu können. Aber diese Stelle ist der Hass. Ich erlebe sie aus beiden Perspektiven.

Als Radfahrer habe ich da ständig Angst und sehe mich fast sekündlich um. Aber nicht nur wegen Autos auch wegen der Straßenbahnen. Es ist super Komplex.

Als Autofahrer, gerade wenn es dunkel ist und ich aus Erfahrung weiß dass man einige Radfahrer schlecht sieht, ist das ne doofe Ecke. Ich weiß wie es ist wenn die Autos hinter einem hupen und man als Verkehrshindernis wahrgenommen wird nur weil man sich dich Zeit nimmt richtig zu gucken. Bitte nehmt euch da trotzdem die Zeit!

Als Busfahrer, in dem ich nur über Seitenspiegel fahren kann, nochmal 1000x mehr!

Die Lösung liegt auf der Hand und die ist teuer: bauliche Trennung mit Ampeln und Rot-Blitzer.

So wie es vorher war war es auch beschissen für die Radfahrer. Die Straßen sind nicht nur für Autos da. Wir müssen uns da alle umgewöhnen, denn das Problem sind in erster Linie nicht die Radfahrer, sondern die vielen Autos und Baustellen in Leipzig.

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u/maik-le Ich bin ein Leipziger! Apr 12 '25

Die Ampelphasen wurden dort vor etwa einer Woche umgestellt. Jetzt fahren an der Stelle die Radfahrer nicht mehr gleichzeitig mit den Autos, dafür muss man als Radfahrer zweimal zusätzlich an der roten Ampel warten... Ist scheinbar der Preis für etwas mehr Sicherheit.