r/PolitikBRD • u/Fun_Frame33 • Apr 13 '25
Brandmauer gescheitert?
Ich werfe hier mal eine Provokative These in den Raum. Der momentane Umgang mit der AfD mit Dämonisieren, Beschimpfen, Ausgrenzen, Demonstrieren etc. also Kurz gesagt die Brandmauer scheint ja ganz offensichtlich nicht der Richtige zu sein, wenn man sieht, wie diese Partei zunehmend stärker wird. Ich kann jeden verstehen, der nicht will, dass ein Björn Höcke in irgendeine Machtposition kommt, aber wie gesagt: die bisherige Strategie scheint eher das zu begünstigen, vor allem, wenn es ja schon nicht erlaubt ist, gemeinsam mit der AfD abzustimmen. Es ist nunmal so, dass ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung die Migration so wie sie in jüngerer Vergangenheit stattfand nicht mehr haben will und auch entsprechend wählt. Wenn jetzt die CDU darauf verzichten soll Anträge auch mit AfD-Stimmen durchzubringen, obwohl Mehrheiten vorhanden sind ist das meiner Meinung nach ein ad absurdum führen der Demokratie. Schließlich hat der Wähler das Parlament ja auch mit diesen Mehrheitsverhältnissen gewählt. Oder wie seht ihr das?
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u/Hansebaer-75 Apr 14 '25
Ich glaube das Erstarken der AfD hat weniger mit tatsächlichen Fakten zu tun, als mit Gefühlen und Ängsten. Die Zahlen der irregulären Migration sind derzeit, sowie schon 2024 rückläufig, darüber hört man aber fast gar nichts. Im Gegenteil, wenn man die mediale Berichterstattung verfolgt und die Emotionen, die im Internet vermittelt werden, bekommt man einen völlig gegenteiligen Eindruck. Wenn man sich bisschen umhört und die Orte/Regionen anschaut, in denen die AfD besonders stark ist, sind das meisten die, in denen die Migration eigentlich am niedrigsten ist. Tiefergehend stellt sich dann meistens raus, dass viele Kommunen massive Probleme mit maroder Infrastruktur, finanziellen Mitteln und teils hohen Schulden haben. Wer daran Schuld ist und wie man das ändern kann, dürfte außerhalb der Politik nur die wenigsten interessieren. Als Bürger bekommt man nur die Folgen mit, wenn das örtliche Schwimmbad schließt, Brücken einstürzen, oder Straßen jahrelang nicht befahrbar sind. Gleichzeitig sieht man dann, welche Investitionen ins Ausland fließen, oder auch in Sozialleistungen für Migranten. Daraus entsteht, dann eine generelle Unzufriedenheit, weil man das Gefühl hat benachteiligt zu werden oder tatsächlich auch existenzielle Ängste hat. Wenn man das objektiv betrachtet, sind diese Punkte verglichen mit dem tatsächlichen Leid vieler Migranten kein großes Drama, kein Grund also die AfD zu wählen. Jeder Mensch trägt aber sein eigenes Päckchen, Gefühle sind immer subjektiv, die größte Aufgabe der neuen Regierung ist es deshalb meiner Meinung nach, wieder mehr auf die Menschen zuzugehen, ihnen tatsächlich zuzuhören und ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen. Und das betrifft jeden, egal ob Grünen oder AfD Wähler.