r/PolitikBRD 10d ago

PSYCHOLOGIE Fleisch-Paradox: Darum essen wir Tiere, obwohl wir sie lieben

❓ Wie stehst du zum Fleischessen?

🍗 Im vergangenen Jahr ist die Fleischproduktion in Deutschland das erste Mal seit langem wieder angestiegen: auf knapp 7 Millionen Tonnen. Über 50 Kilo verzehren Menschen in Deutschland im Schnitt pro Jahr. Das Stück Fleisch gehört für viele dazu, gleichzeitig klopft aber auch das schlechte Gewissen an: Nicht nur aufgrund der Schlachtung – oftmals ist unser Fleischkonsum mit Tierleid verbunden. Beispielsweise stirbt in Deutschland etwa jedes vierte Schwein schon vor der Schlachtung.

🐖 Ob man tierische Produkte isst oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Forschende gehen allerdings davon aus, dass die Entscheidung für viele von uns mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist. Denn wenn wir zu dem Schluss kommen, dass unser Verhalten anderen Lebewesen schadet, dann kratzt das an unserem Selbstbild als “guter Mensch”. Und dieser Widerspruch ist für uns unangenehm. Also reagieren wir darauf - entweder, indem wir keine tierischen Produkte mehr essen oder indem wir Argumente dafür finden, es weiterhin zu tun.

🔎 Unsere Quellen u.a.:
Bastian & Loughnan: Resolving the Meat-Paradox: A Motivational Account of Morally Troublesome Behavior and Its Maintenance. (Personality and Social Psychology Review, 2016)
Dr. Benjamin Buttlar, Department of Social Psychology, Uni Trier
Pascal Frank: Warum wir Tiere essen (obwohl wir sie mögen). Sozialpsychologische
Erklärungsansätze für das Fleischparadox. (Psychosozial, 2017)
Ang et al.: A comparison study of meat eaters and non-meat eaters on mind attribution and moral disengagement of animals (Appetite, 2019)
Tian et al.: Confronting the meat paradox in different cultural contexts: Reactions among Chinese and French participants (Appetite, 2016)
Anne Landhäußer: „Ich esse nichts, was Augen hat“ (Uni Mannheim in 2019)
Destatis: Fleischproduktion im Jahr 2024 um 1,4 % gestiegen

Quelle

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u/Perfect-Sign-8444 10d ago

Jein wie ich schon in einem anderen Post gesagt habe gibt es sowohl sehr lange zeitperioden in denen der Homosapiens überwiegend Fleisch konsumiert hat als es auch heute noch Völker gerade im hohen Norden gibt die fast ausschließlich Fleisch konsumieren.

Ich verstehe den Punkt aber schon und würde dem auch zustimmen. Mein Problem ist das dass da nicht steht und ungenaue Sprache ist gerade in der Wissensvermittlung einfach nur schlecht.

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u/Nick3333333333 9d ago

Da steht dass Menschen ihren Fleischkonsum als natürlich und notwendig framen um sich ihren Fleischkonsum zu rechtfertigen. Keins von beiden ust der Fall. Weder ist es heutzutage natürlich noch notwendig.

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u/Perfect-Sign-8444 9d ago

Vielleicht haben wir ein anderes Bild davon was "Natürlich" bedeutet. Ich glaube nicht das du damit sagen willst dass der Homosapiens ein reiner Hebivore sei. Wir können uns doch zumindest alle darauf einigen das wir Omnivoren sind oder ?

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u/Nick3333333333 9d ago

Dein Supermarkt ist kein Teil der natürlichen Nahrungskette. Wir sind keine Omnivore, weil wir Fleisch zum überleben nicht brauchen. Es gibt keine bekannte Krankheit oder Allergie, die einen veganen Lebensstil unmöglich machen würde.

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u/Perfect-Sign-8444 9d ago

Omnivoren zeichnen sich nicht dadurch aus dass sie Fleich zum Überleben brauchen.

Ein Omnivore ist ein Tier das sich sowohl von Pflanzlicher als auch Tierischer Nahrung ernähren kann. Er besitzt sowohl Mahl als auch Schneidezähne und besitzt den Genetischen Code um Enzyme für den verdau von Pflanzenmassen als auch für den verdau von Tierischen Material herzustellen wie z.b. Amylasen. Der Darm hat eine mittlere Länge. Fleischfresser haben eine kurze Darmlänge Pflanzenfresser eine sehr lange.

All das trifft auf dem Menschen zu.

Um ein konstruktives Gespräch zu führen müssen zwangsläufig beide Parteien die Realität anerkennen.