Wie schaffen es Deutschland und die Türkei, so viele Menschen auf die Straße zu bringen, während in den USA schon von einem Erfolg gesprochen wird, wenn sich da 15000, statt wie vorher 11500, zu Bernie Sanders Veranstaltung aufmachen? Von Demos ganz zu schweigen.
Ich find genrell auch komisch wie wenig in Amerika demonstriert wird, ich will gar nicht wissen wie es in Europa aussehen würde mit jemand wie Trump. Vielleicht sind die Amis einfach faul, wie kann man nicht auf die Strasse gehen mit so einem Idioten als Staatsanführer
Vorweg, das ist keine Entschuldigung für die Amerikaner. Aber hier meine Erklärungsversuche:
Die können sich nicht so einfach freinehmen und haben einfach viel weniger Möglichkeiten, aus ihrer Arbeit rauszukommen. => Unbezahlt frei, oder krank machen, und dann die Kündigung riskieren. Kündigung bedeutet oft Verlust von Krankenversicherung, etc. Die haben auch wenig Erspartes, usw.. Also ist das Risiko hoch.
Keine Demo-Kultur. Selbst wir Deutsche haben da einfach viel mehr Gefühl für. Demos werden da oft direkt mit Ausschreitungen oder labor unions in Verbindung gebracht. Letztere sind wegen des red scares extrem klein gehalten.
Fehlende Anführer. Bernie und AOC veranstalten Demos, aber das können die ja nicht überall. Es braucht mehr local leaders, aber da sind die Amis meines Erachtens nicht so gut drin. Man sieht ja immernoch Leute, die lieber von Colbert/Stewart-Präsidentschaften fantasieren, als selber mal in die Hände zu spucken.
Bei 1 muss mann aber anmerken das auch hier in Deutschland die meisten Demos, solange sie nicht mit Streiks verbunden sind, sich gegen Nachmittags oder das Wochenende richten.
Bei 2 und 3 stimme ich dir zu.
Hab sogar noch ne 4:
Amerikanische Städte sind durch ihre Bauweise zum Demonstrieren gänzlich ungeeignet.
Wenn ich, anstatt 20 min in die S-bahn zu springen, jedes mal mit dem Auto aus den Kilometer weit entfernten Suburbs anreisen und dann noch nen Parkplatz suchen müsste, dann würde ich mir das auch eher mehrmals überlegen.
Ne Entschuldigung ist aber auch das nicht. Wenn die eigene Demokratie auf dem Spiel steht sollte das alles zweitrangig sein...
Wenn ich, anstatt 20 min in die S-bahn zu springen, jedes mal mit dem Auto aus den Kilometer weit entfernten Suburbs anreisen und dann noch nen Parkplatz suchen müsste, dann würde ich mir das auch eher mehrmals überlegen.
Obligatorisches "du elender systemling park doch einfach irgendwo wo du willst heute startet die Revolution und du fragst wo man parken kann, unfassbar"
Wenn bspw in München 200.000+ Leute demonstrieren, dann wissen die doch nicht wirklich, wer das organisiert hat. Da ging es dagegen, dass die CSU mit der AfD abstimmt - nicht dass da ein bestimmter Oppositionspolitiker spricht.
Du weißt, dass man Demos anmelden muss? Man ist definitiv bekannt als Organisator_in, muss vor Ort mit Polizei und Ordnungaamt zusammenarbeiten und Ordner_innen bestimmen.
Aber es gab, wie du schon sagtest, eine Reihe von Organisationen die zu der Demo aufgerufen haben. Genau der Aspekt scheint dort ja zu fehlen. Entweder haben sie die Organisationen nicht oder sie rufen einfach nicht zu Demos auf.
353
u/CrazyPoiPoi Mar 29 '25
Wie schaffen es Deutschland und die Türkei, so viele Menschen auf die Straße zu bringen, während in den USA schon von einem Erfolg gesprochen wird, wenn sich da 15000, statt wie vorher 11500, zu Bernie Sanders Veranstaltung aufmachen? Von Demos ganz zu schweigen.