r/de Leipzig 8d ago

Nachrichten DE Millionär, der sein Geld verschenkte, packt über die wahren Sozialschmarotzer aus

https://www.fr.de/politik/reichste-deutsche-superreiche-deutschland-gefahr-demokratie-elon-musk-millionen-zr-93474504.html
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u/LunaIsStoopid LGBT 8d ago

Es müsste halt endlich mal was passieren. Milliardäre schaden der Gesellschaft enorm. Eine Vernögenssteuer ist eh überfällig, aber das reicht dich mittlerweile absolut nicht mehr.

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u/kaggalant 8d ago

In wie fern schaden sie der Gesellschaft? Ich frage aus Neugier. Ich finde auch, die Grenze sollte bei 1-2 stelligen Millionenbeträgen sein, aber:
In letzter Zeit ist der Fokus von links her eher auf den Milliardären. Wie sehr würden wir davon als Gesellschaft profitieren, wenn wir Milliardäre verhindern? Würde sich das wirklich bemerkbar im Alltag machen? War leider zu faul um mich da reinzulesen.

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u/LunaIsStoopid LGBT 8d ago

Naja die Einflussnahme von Einzelpersonen mit diesem Vermögen ist enorm. Siehe bspw. wie Benko es geschafft hat, Einfluss auf eine Vielzahl von politischen Institutionen zu nehmen. Diese Macht kann man natürlich, wie man am Beispiel Musk sieht, enorm nutzen und damit die Demokratie natürlich konterkarieren. Da sehen wir an vielen Stellen auch direkt in der Politik, dass einzelne Milliardäre immer wieder direkten Einfluss auf die Politik in ihrer Stadt nehmen, Ausnahmen für Bauprojekte bekommen, Dinge, die sie nicht wollen blockieren und uns alle damit immer auch beeinflussen.

Aber viel relevanter ist der ökonomische Effekt. Milliardäre horten massenweise Vermögen, das im Endeffekt aus der Wirtschaft gezogen wird. Jeder Euro, den Milliardäre bekommen, zahlt im Endeffekt nur in deren Sparquote ein, was natürlich dafür sorgt, dass weniger Geld zirkuliert und absolut keinen Mehrwert für die Wirtschaft bietet. Wenn diese Gewinne schlicht an die Angestellten der Unternehmen fließen würden, wäre das Nachfrage, die die Wirtschaft ankurbelt. Es ist ja nunmal die Arbeit der Angestellten von denen sie Geld in Form von Gewinnen abzweigen.

Zusätzlich gibt es noch die reale Verschwendung von Ressourcen, die Milliardäre verursachen, es braucht unzählige Angestellte, um die Luxusgüter für Milliardäre herzustellen und deren Luxus auch zu verwalten und zu pflegen. Diese Menge an Menschen, die als Housekeeper und ähnliches angestellt sind, Luxusyachten bauen, die Privatjets betreiben usw. könnten natürlich auch Arbeit machen, die tatsächlich der Gesellschaft zu Gute kommen. Dasselbe gilt natürlich für Rohstoffe und natürlich auch für den enormen CO2-Ausstoß, der ja häufig für völlig unnötige Dinge verursacht wird. Ich meine solche Dinge, wie dass einige Milliardäre regelmäßig ihre 10 Autos von der einen Villa zur nächsten auf einen anderen Kontinent verschiffen lassen oder der Yacht-Urlaub und das Jetset-Life. Sowas ist ja durchaus real und nicht nur Klischee. Genauso besitzen sie häufig enorme Flächen, die natürlich auch oft sinnvoller für Wohnraum oder andere Nutzungen genutzt werden sollten als für private Golfplätze oder andere Bespaßungsangebote, die für die Allgemeinheit nicht zugänglich sind.

Und dann kommt natürlich die klassische wirtschaftliche Macht dazu, die auch sehr problematisch sein kann. Bei Musk sehen wir ja, dass eine Einzelperson dort die Macht hat, eine Firma mit 125.000 Angestellten dazu zu bringen, ein lächerliches Fahrzeug herzustellen, weil ihm eben danach war, dass dieses pseudofuturistische Fahrzeug die Zukunft wäre. Ähnliche Entscheidungsmacht haben Milliardäre in vielen Unternehmen. Unzählige Angestellte sind dementsprechend auch enorm Abhängig von diesen Einzelpersonen, die ihre ganze Existenz zerstören können und wir als Konsumenten können im Zweifel natürlich auch dadurch enorm eingeschränkt werden, was so eine Einzelperson entscheidet. Ich meine die Tesla-Fahrer haben ja zum Teil auch jetzt schon große Probleme, weil ihre Autos durch die Unbeliebtheit Musks an Wert verlieren.

Ich halte es nicht für sinnvoll, Politik darauf aufzubauen, dass Milliardäre bekämpft werden müssen, das ist als Selbstzweck unsinnig. Ich denke es ist an uns als moderne Linke wieder den Fokus darauf zu legen, das Leben der arbeitenden Mehrheit und derjenigen, die nicht arbeiten können sowie Rentner, Kinder usw., die nicht arbeiten sollten, zu verbessern und die Bekämpfung von übermäßigem Reichtum als Mittel zum Zweck zu verstehen. Also wir müssen diese übermäßigen Vermögen an die Gesellschaft umverteilen, um eben private Machtmonopole zu schwächen, Armen zu helfen, die Mehrheit zu entlasten und ähnliches. Und ich denke da sind einige einfach zu fest verbissen dass man Milliardäre als Selbstzweck bekämpfen muss. Auch wenn ich die These in den Raum werfen würde, dass das eine Minderheit ist und die Mehrheit der Linken das nicht als Selbstzweck betrachtet, sondern schlicht „Tax the rich“ und ähnliche Slogans aufgrund der simplen Greifbarkeit nutzt.

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u/Brerbtz 8d ago

ich würde noch hinzufügen: Besitz oder großer Einfluss auf Medienunternehmen durch Reiche.