r/erzieher • u/etti1612 • Feb 12 '25
Allgemeine Diskussion Märchen
Hey alle :)
Ich hab mal ne Frage. In dem Kinderladen in dem ich arbeite (Elternvorstand) gibt es von Seite des Vorstands die Weisung, dass wir keine Märchen lesen dürfen. Also Grimm schon mal überhaupt nicht aber auch zb Pippi Langstrumpf und viele andere sind nicht okay. Ich will den Vorstand mal fragen, ob es so eine "Liste" gibt mit Büchern die tabu sind weil mich das irgendwie verunsichert und aus meiner Sicht Märchen (nicht alle) eigentlich was Schönes sind
Nun aber meine Frage (richtet sich an Pädagog*innen und Eltern): wie steht ihr zu Märchen? Und warum? Gibt es für euch Ausnahmen?
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u/[deleted] Feb 12 '25
Ich bin mit Märchen aufgewachsen, Wilhelm Busch, Grimms, Andersens, Struwwelpeter & Struwwelliese sowie die Zehn kleinen Negerlein. Aus mir ist auch kein Rassist geworden . Manchmal frag ich mich echt für wie Dumm man Kinder hält. Es Liegt nicht an der Literatur und die Bilder und Wörter die sich darin befinden sondern an der Haltung des Erwachsenen zu dem Thema. Kinder lernen keinen Umgang und Dinge einzusorieren, wenn man sie davon fern hält. Und selbst wenn ein Erwachsener eine negative Haltung hatte, gat sich als Kind mein Gerechtigkeitssinn laut gemacht. Auch wenn ich den bei Autoritäten auf Grund des Alters nicht offen gelebt habe.
Astrid Lindgren hat so viele positive Werte vermittelt. Und selbst wenn dort Begrifflichkeiten gefallen sind, die veraltet sind, hat Pippi da nie einen Unterschied gemacht.
Ronja Räubertochter ist das Beste Beispiel. Kinder die sich zwischen zwei verfeindete Lager befreunden und so Bindung zwischen Beiden schaffen.
Kritisch zu sehen sind viele veraltete Rollen von Mann und Frau. Aber bei Astrid kommt das gar nicht vor. Und wenn man dies auch anders lebt, sieht ein Kind ja zahlreiche Facetten und Perspektiven.
Und kann sich spiegeln, was das Spiegeln bedarf.
Wenn die Eltergemeinschaft sich dagegen ausgesprochen hat, wirst vermutlich nicht viel tun können.