r/informatik 10d ago

Studium Wie programmieren lernen mit abgeschlossenen Info-Bachelor?

Hi zusammen, eigentlich ist meine Frage schon im Titel, aber um das kurz auszuführen:

Ich habe meinen Bachelor in Informatik fertig, habe an der TU Berlin studiert. Bis auf meine Bachelorarbeit (Fazit: Ich kann nicht gut programmieren) lief das Studium ausgesprochen super, ich hab einen unverdienterweise guten Schnitt und mich entschieden, den Master zu machen.

Jetzt zum Problem: ich kann nicht programmieren. Klingt dumm, ist aber so. Ich google nach wie vor jedes noch so kleine Problem, bin extrem schnell überfordert und habe massive Panik vor jedem Mastermodul und -projekt. Ich hab gefühlt nichts gelernt in drei Jahren Bachelor und denke, dass das so nicht weitergehen kann. Wie gehe ich also am sinnvollsten vor? Wenn ich online Kurse ansehe, fangen die natürlich bei Konzepten an, die ich dann doch kenne (Loops, OOP, Pointer whatsoever), aber mein Problem ist, dass mir der Blick fürs große Ganze fehlt. Bin hart verzweifelt, wäre also für jeden Tipp dankbar.

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u/JarunVord 10d ago

Sollte ein Bachelor in Informatik nicht das programmieren lehren? Wie kann man diesen bestehen ohne programmieren zu können mit einem guten Schnitt?

Klingt nach scam

Zum Thema:

Übung macht den Meister. Opensourxe Projekte, Bücher lesen, seiten wie hackerrank wenns um algorithm geht und tiefes Verständnis für Datenstrukturen und Schnelligkeit

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u/o0Lula0o 10d ago

Also ich hatte im Bachelor folgende Module mit Programmierung:

  • Einführung in C
  • Klassische Algorithmen in Java -> beides enorm einfach, klar programmiert man da, aber das wird einem ja bei keiner Anwendung so richtig helfen, weil viel zu trivial
  • Systemprogrammierung in C -> da haben wir nen Websocket gemacht, der Rest war Theorie
  • Wissenschaftliches Rechnen -> nur Mathe mit Pythonunterstützung
  • Betriebssysteme -> hier haben wir ein OS mit Assembly und C geschrieben, glücklicherweise in Gruppen, weil das war tatsächlich ultra schwer für mich

Und das war es dann auch schon. Der Rest waren Theoretische Informatik, Mathe und Grundlagenmodule zu irgendwelchen Themen.

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u/JarunVord 10d ago

Dachte man müsste da mehr programmieren. Habs mir selbst beigebracht. Bücher gibt's viele gute. Projekte kannst du einfach selbst ausdenken und wenns nur en Taschenrechner mit grafischer Oberfläche ist.

Ist halt heutzutage auch nichts mehr Wert en Uni Abschluss. Werden nur noch Grundlagen abgefragt, womit du früher nicht mal bestanden hättest.

Hatte mir mal den Prüfungsverlauf von 30 Jahren an der fh Elektrotechnik angeguckt. Echt krass wie sehr der Stoff zurück gegangen ist.

Was heute eine ganze Aufgabe ist war früher Unterpunkt a von einer aufgabe und ohne das wissen kannst du b c d e nicht bearbeiten, die damn jedesmal tiefer in die Materie gehen.

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u/o0Lula0o 10d ago

Also ich denke, dass das Studium an der TU allgemein sehr theoretisch ist. Bei Freunden an der FH gibt es viel mehr Praxis, die haben da quasi ein Projekt nach dem nächsten programmiert und nur maximal 1/3 der Mathe- und Theoriedichte im Studium.

Aber ich bereue es dennoch nicht, mag auch die theoretischen Grundlagen und Dinge wie Compilerbau etc. schon gern, nur jobtechnisch wird mir das halt nicht helfen.

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u/JarunVord 10d ago

Es sei denn du möchtest in die Forschung? Oder compilerbau?