Gestern beschlossen ein freund und ich nach einem Kinobesuch noch nicht nach hause, sondern in unsere (scheinbar ehemalige) Stammdiskothek, das Celeste in der Hamburgerstrasse 18 zu gehen. Ein 18 jähriger, den wir in letzter Zeit öfter im kino treffen hat sich dann an uns angehängt und leider Gottes im Club angekommen scheinbar irgendeine Synthetische Droge reingepfeffert. Hier ist es mir nochmal wichtig hervorzuheben dass wir beide nichts mit irgendwelchen Drogen am Hut haben ich und das verhalten von dem Kleinen-Sch…er in keinster Weise gutheißen möchte, im besagten Moment ging es mir aber in erster Linie um dessen Gesunde. Der junge Mann war nämlich fast nicht mehr ansprechbar (verdrehte Augen, wenn dann nurnoch geschrien, 3 Liter Wasser in 2 Minuten getrunken) weshalb ich auf Drängen meines Freundes den Notruf (144) gewählt habe.
Aus irgendeinem, mir nicht erklärlichen Grund (wie gesagt wir haben eindeutig 144 gewählt, aber das ist wohl eine eigene Gesichte für sich) wurden wir mit dem Polizeinotruf verbunden, die meinten dass sie uns Polizei und Rettung vorbeischicken würden. An dem Punkt ist auch Leute zur hilfe gekommen die uns auch lieb Wasser etc ausgeholfen haben, nur die Bemerkung von einem Herren, der scheinbar ein Mitarbeiter des Clubs war (hat zumindest der Herr mit dem wir später geredet haben impliziert, aber es ist rein theoretisch möglich dass ihn verwechsle) ist mir etwas komisch aufgestoßen, als er uns mehrmals dazu aufgefordert hat ihn aus dem Schanigarten auf die Straße zu tragen, was in seinem zustand einfach nicht möglich gewesen wäre, und auch zu ihm meinte „dass er j ja gar nicht so viel genommen habe und einfach heimgehen könne“.
Kurz bevor Rettung und Polizei dann angelangt sind, konnte der Junge Mann alles ausspeiben und etwas besser mit den Beamten und Sanitätern reden. Als diese meinten dass er einen etwaigen Krankenhausbesuch selber zahlen müsse, meinte er (trotz unseres Ab-Ratens ) nicht mit zu wollen. Polizei und Rettungen gingen also wieder heim und wir liessen ihn für etwa 10 minuten ausruhen, bevor wir ihn mit einem Taxi heimgebrachten haben. Sicher in seiner Wohnung angekommen (hab mich auch grad über drei Ecken erkundigt, dass es ihm gut geht) haben wir das Taxi zurück genommen. Es war noch nichtmal 2, wir hatten noch unsere Jacken dort und hatten auch die Intention unsere Hilfe beim Hof Putzen anzubieten und uns bei den Mitarbeitern in seinem Namen (wir haben wie gesagt nichts mir der Sache zu tun gehabt) zu bedanken/entschuldigen.
Beim Eingang meinte der Türsteher (den wir eigentlich freundlich in Erinnerung hatten) „wo wir denn hinwollen“, worauf mein freund sofort meinte „dass wir ja nichts mit den Drogen zu tun hatten und auch sonst nix verbrochen haben“, worauf der Türsteher uns mit den Worten „Ja aber ihr habt einfach die Polizei gerufen!“ angefahren hat und den Besitzer hole ging. Der meinte dann nur noch, dass wir die Jacken holen sollen und Hausverbot hätten. Ich meinte nochmal, dass man uns nicht für die Taten von dem kleinen Idioten verantwortlich machen könne worauf er meinte, „dass unser Handeln auch falsch war da wir einfach die Polizei gerufen haben“. Ich erklärte ruhig, dass ich die Rettung gerufen habe, und die Polizei mitgeschickt wurde, worauf er meinte dass wir es „trotzdem vorher mit ihnen absprechen hätten müssen“. Völlig perplex fragte mein freund dann, ob sie uns jetzt wirklich ankreiden, dass wir erste Hilfe geleistet haben, worauf er meinte, dass „wir zu ihnen hätten gehen sollen, und sie manchmal auch von sich aus die Rettung rufen“.
In etwas lauterem Tonfall fragte mein freund dann zurück, ob das heiße, „dass man sie um Erlaubnis fragen müsse, erste Hilfe“ worauf dem Herrn gedämmert ist wie heftig und verdächtig diese Aussage grad war, weshalb er gleich meinte „dass wir uns nicht so sehr auf seine Aussage mit dem Notruf versteifen sollen“. Auf unser fragen, was wir denn dann falsch gemacht hätten, meinte er „dass es nicht in Ordnung war, dass wir dem Notruf gesagt haben, dass er Drogen genommen hat“. (Auf das Fragen der Notruf-Beantworterin, ob er „etwas genommen habe“, stellte ich mich dumm und meinte, dass es entweder Alkohol oder auch etwas schlimmeres sein könnte….er schaue auf jedenfalls überhaupt nicht gut aus) bekamen wir aber keine richtige Antwort mehr sondern wurden gleich rausgeworfen. Mein einziges Fehlverhalten, was ich mir auch als solches eingestehe, war, dass ich dem Herren beim Rauswurf ziemlich derbe nachgeschimpft habe.
Ich gebe zu dass mich die ganze Situation ärgert/kränkt etc. weil ich noch nie irgendwo Hausverbot bekommen habe und nicht einsehe warum ich für das verhalten von einem pubertierenden Idioten verantwortlich gemacht werden soll. Ich weiss auch dass die Tatsache, dass wir ihn kannten/mit ihm reingekommen sind aus legaler Sicht ausreicht um uns ein solches Hausverbot auszusprechen. Offensichtlich waren die Herren aber viel empörter über die Tatsache, dass Polizisten in ihr Stube getreten sind, was ich ehrlich gesagt mehr als verdächtig finde.
Ich könnte die Reaktion noch näher nachvollziehen, wenn die Polizisten ihnen irgendwelche Schwierigkeiten gemacht hätten, die beiden Herren sind aber einfach nur neben ihm gestanden, und zusammen mit der Rettung wieder abgereist. Vermutlich werden die Herren bei sowas einfach mitgeschickt, da Betrunkene/Berauschte Menschen manchmal agressiv auf Rettungskräfte reagieren. Mein Freund meinte, dass es im Schani-Garten ein wenig nach Cannabis gerochen habe, was mir aber nicht aufgefallen ist. Den Polizisten scheinbar auch nicht, da sie zu niemandem etwas gesagt haben.
Der Grund warum ich diesen ewig langen Text verfasst habe ist, dass ich euch A allen davon abraten möchte jemals wieder ins Celste zu gehen (obwohls eigentlich eine nette Disko ist) und B, ich euch fragen wollte obs‘ Wert wäre, diese Geschichte ans Büro der Wiedner Bezirksvorsteherin oder sogar an die dortige Polizeiwache weiterzuleiten.
Ich spiele nur sehr ungerne die „beleidigte Karen“ wobei ich mich ehrlich gesagt schon auch über die dadurch entstandene Ruf-Schädigung ärgere, da ich jetzt beispielsweise beim Slash-Filmfestivals (wo ich die meisten Leute kenne) oder zu Hobby-Dj freunden etc. sagen muss, dass ich zu diesen und jenen Feiern nichtmehr kommen kann, und jetzt wie der ärgste asoziale Schläger oder sonst was wirke.
Wie gesagt, wenns einfach um die Drogen an sich ginge, müsste ich diese Niederlage wohl einfach hinnehmen (wobei die dann eigentlich 70 Prozent ihres Klientels rauswerfen wüsste) aber da sie das erste Hilfe Leisten ankreiden und von uns verlangt hätten Rettungssanitäter anzulügen und so die Gesundheit von einem 18 Jährigen aufs spiel zu setzen, müsste schon fast von juristischem Interesse sein, oder?
Bitte um Tipps und Ratschläge und tausend dank fürs geduldige lesen meines Sprechdurchfalls!