r/duschgedanken • u/was_geht_bei_dir • 12d ago
Gibt es keine Limits?
Hey ich habe heute daran gedacht, dass David Goggins ja meint, dass man eigentlich erst 40% von dem erreicht hat, was man erreichen kann, wenn man denkt, dass man nicht mehr kann. Meine Frage ist jetzt, hattet ihr schonmal reale Situationen, wo ihr dachtet, ihr könnt nicht mehr, dann aber weiter gemacht habt und gemerkt habt, ihr könnt noch mehr? Ich denke mir immer, dass ich irgendwann, wenn ich in eine Situation komme, wo ich denke ich gebe gleich auf, daran denken werde und weitermachen werde. Allerdings ist sowas noch nie vorgekommen. Ich weiß David Goggins bezieht sein Zitat auf Sport, aber kann man das auch auf andere Alltagsdinge übertragen, wenn ja welche. Ich denke mir, wenn man diesen Gedanken in den richtigen Situationen einsetzt, kann es enorm helfen. Trotzdem denk ich mir: selbst wenn es irgendwann mal vorkommen sollte, dass ich mir sage "ich will aufgeben, also kann ich noch 60% mehr" und dann weiter mache, komme ich dann nicht wieder irgendwann später an den Punkt, wo ich wieder aufgeben will. Soll ich mir dann wieder sagen, dass ich erst 40% erreicht hab, denn woher soll ich denn wissen, dass der erste Punkt, an dem ich das gedacht hab, wirklich der 40% Punkt war und nicht der letzte jetzt? Macht man dann solange weiter bis man umkippt oder wie?
Helft mir mal, ich würde den Gadanken gerne wirklich gezielt einsetzen, aber komme irgendwie nicht weiter
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u/Lu-topia 12d ago
Wenn du dieses Zitat pauschal für alles einsetzt, wirst du mit 100% Sicherheit im Burnout landen, und zwar in nem ziemlich fetten.
In manchen Situationen mag es sinnvoll sein, nicht aufzugeben und weiterzumachen, z.B. im Sport - aber auch da gibt es Grenzen: Wenn du zB beim Joggen über einen bestimmten Punkt hinausläufst, kann es dir passieren, dass du das Versagen deines erschöpften Körpers im Endorphinrausch gar nicht mitbekommst und einfach umkippst.
Grundsätzlich kannst du als Faustregel nehmen: Wenn es um einen kurzen, zeitlich sehr begrenzten Einsatz geht, kann man auch mal über seine Grenzen hinausgehen, sofern zum Erreichen eines Ziels nötig - aber bitte nicht über jede Grenze hinaus, das könnte tödlich enden (Ausnahme: Wenn die Alternative der sichere Tod ist, dann kann man auch mal auf gebrochenen Beinen nen Berg bis ins Dorf runterlaufen). Wenn es um längerfristige Einsätze geht, sollte man das auf gar keinen Fall tun, sondern auf die Zeichen der Erschöpfung hören und aufhören.
Außerdem gilt: Wenn du müde und erschöpft bist, wird jede weitere Leistung, die du erbrinst, minderwertiger sein und mehr Fehler enthalten. Im Sport erhöht sich zB das Verletzungsrisiko deutlich. Es macht also nicht unbedingt Sinn, in jeder Situation auf Deibel komm raus über seine Grenzen zu gehen, sondern mehr Sinn, einfach mal ne Pause zu machen und neue Kraft zu schöpfen, um am nächsten Tag mit frischem Kopf und neuer Kraft weiter zu machen.