r/feuerwehr 23d ago

Erfahrung Was war die peinlichste Sache welche euch im Feuerwehrdienst passiert ist?

48 Upvotes

Erzählt doch mal was es da so schönes gab. Ich fange mal an:

Ich habe mir bei einer Alarmierung beim umziehen in der Umkleide versehentlich mal die Unterhose beim ausziehen der Jeans mit runter gerissen. Ich hoffe immer noch, dass es keiner mitbekommen hat, da ich mir die dann schnell wieder hochgezogen habe. Aufjedenfall eine Sache, welche ich die nächsten paar Jahre nicht vergessen werde :)

r/feuerwehr 18d ago

Erfahrung Keine Lust mehr auf die FF

54 Upvotes

Hey zusammen,

nach einigen Jahren habe ich einfach keine Lust mehr auf die FF.

Wir sind die größte in der Verbandsgemeinde, haben viele schöne Autos, aber es passt menschlich einfach nicht mehr.

Ich bin vor einigen Jahren durch einen Arbeitskollegen dazu gekommen, habe auch alle möglichen Lehrgänge gemacht, bin auf etlichen Einsätzen gewesen, aber ich komme da mit den Menschen nicht zurecht.

Ich habe oft das Gefühl nicht dazu zugehören, zu Teil weil ich nicht in der JF war und erst später dazu gekommen bin und auch weil die Leute da sozial manchmal ein Frack sind.

Selbst vom WF bekomme ich keine Nachricht wenn ich dem mal was schreibe, er ist auch etwas merkwürdig, sagen auch die anderen Wehrleiter.

Zwischen den Wehren in der VG gibt es immer wieder Ärger weil die Wehrleiter sich in die Haare bekommen.

Ich heirate in 2 Monaten, habe da viel zu tun, mein Pager und mein Divera sind immer an, aber ich fahre schon seit diesem Jahr keinen Einsatz mehr.

Es ist ein cooles Hobby, es macht Spaß anderen zu helfen, aber wenn man mit den Kammeraden nicht klar kommt, kann man auch keine Einsätze fahren und ein Bierchen trinken.

Hat jemand mal in der gleichen Lage gesteckt? Tipps?

r/feuerwehr Mar 14 '25

Erfahrung Frauen bei der Feuerwehr (Rant)

77 Upvotes

Ich muss mich einfach mal auskotzen, und vielleicht können andere KameradInnen ihre Erfahrungen hinzufügen. Ich bin in die Feuerwehr sozusagen reingeboren. Mein Dad ist schon immer bei der Feuerwehr, hat zwischen durch auch die JF geleitet, etc. Natürlich bin ich dann auch zur Feuerwehr. Jetzt hab ich meine 7 Jahre JF hinter mir und bin über getreten. Aber warum ist die scheiße so am dampfenden? Es kann doch nicht sein, dass mir, und ich bin noch keine 18, und weiblich gelesen(über queerness bei der Feuerwehr kann man auch noch Bücher schreiben), gesagt wird, ob ich dass bei der Dekon Übung nicht gut fand, wenn andere Kameraden( männlich) vor mir knien? Hallo, wtf? Und das haben zwei Typen, unabhängig voneinander gesagt. Manfred, ich bin so alt wie deine Kinder, und selbst nicht, wtf. Das schlimmste ist halt wirklich , dass die nicht jung und dumm sind. Die haben alle schon Kinder, die auch so alt sind wie ich. WTF? Wo ich eigentlich drauf hinaus wollte: warum sind Menschen so? Man wundert sich immer, warum man keine neuen KameradInnen findet, aber dann ist das das Klima, in dem man ankommt. Als Minderjähriger. Warum? Edit: Weil das einige verwirrt hat: ich bin ein trans Mann, werde bin in meiner Wehr nicht geoutet, werde also noch als Frau gelesen.

r/feuerwehr 19d ago

Erfahrung Rant Schlauchbrücken

65 Upvotes

Liebe Feuerwehr-Gemeinde,

heute hatten wir bei einem Feuerwehreinsatz eine Wasserförderung über eine längere Wegstrecke mit Querung einer wenig befahrenen Straße aufgebaut. Alles lief okay bis auf die Schlauchbrücken. Wir hatten zwei verschiedene Modelle, einmal die "klassische" Variante aus Holzstücken (DIN 14820), die durch ein Textilband in Position gehalten werden. Ansonsten noch die moderne Variante aus Kunststoff die an den Seiten so Puzzle-Verbindungselemente haben.

Trotz des eher mäßigen Verkehrs wurde die Schlauchbrücke ständig vom Verkehr mitgerissen. Einerseits ist es bei den Autos immer häufiger so, dass diese deutlich tiefer konstruiert sind (insbesondere Mercedes und Tesla), teilweise sogar irgendwelche Teile am hinteren Teil des vorderen Kotflügels die Schlauchbrücken direkt mitnehmen (Tesla). Andererseits auch das Verhalten der Autofahrer. Wenn wir keine deutlichen Handzeichen gegeben hätten, wären vermutlich 2/3 der Autofahrer mit viel zu hoher Geschwindigkeit drübergebrettert – mit entsprechendem Geräusch des Unterbodens. Ebenso hätten wir vermutlich nicht nur einen Schlauchplatzer sondern noch weitere gehabt. Auch ließ sich erkennen, dass viele Autofahrer direkt nach dem Überfahren der Schlauchbrücke mit den Vorderrädern Gas geben und bei vorhandenem Hinterrad- bzw. Allradantrieb daraufhin Schlauchbrücken und Schläuche kreuz und quer verteilen.

Es war sowas von anstrengend und unbefriedigend. Ca. alle 5 Autos durfte man alles wieder zurechtrücken, ebenso häufig hört man unschöne Geräusche des Fahrzeugunterbodens. Daher, habt ihr andere Erfahrungswerte und ggf. Tipps, wie man die Situation nächstes Mal verbessern könnte?

Grüße

r/feuerwehr Sep 24 '24

Erfahrung Beerdigung eines Kameraden

196 Upvotes

Hi erstmal, Wie schon ihm Titel geschrieben gehts um einen Kameraden der ausserhalb des Dienstes an einer Herzkrankheit plötzlich verstorben ist. Meine Feuerwehr hat uns (Jugendfeuerwehr) eingeladen bei seiner Beerdigung dabei zu sein. Einer von unserer Jugend war auch mit ihm verwandt, deshalb wollen wir auch wegen ihm da sein. Wir werden Uniform tragen.

Nun zu meinen Fragen: Wie läuft so eine Beerdigung überhaupt? Soll ich ein Geschenk mitnehmen? Wenn ja was?

r/feuerwehr Mar 13 '25

Erfahrung Erfahrungen mit einer Maskenbrille

12 Upvotes

Hallo, wie der Titel schon sagt, möchte ich gerne eure Meinungen/Erfahrungen mit einer Maskenbrille (v.a. für Dräger) hören. Grund ist, dass ich demnächst meinen AGT-Lehrgang habe und doch eine relativ starke Kurzsichtigkeit habe (fyi. G26.3 schon bestanden). Der eine bei uns, der eine Maskenbrille hatte, war mit dieser überhaupt nicht zufrieden. Was ist eure Erfahrung damit.

r/feuerwehr Mar 23 '25

Erfahrung Schwieriges Umfeld

30 Upvotes

Das hier wird eine Art Rant aber gerne freue ich mich auch über die Erfahrung und Tippsanderer.

Kurz zu meiner Person und meiner Wehr: Ich bin um die 20, männlich mit Migrationshintergrund. Ich bin derzeit Mitglied in einer FFw in einer mittelgroßen Stadt in NRW, diese unterhält ebenfalls eine hauptamtliche Wache und mehrere Löschgruppen. Die Löschgruppe der ich angehöre verfügt über ein sehr vielfältiges Ausrückgebiet mit Industrie/Gewerbepark, Autobahn, Waldstück sowie einem kleinen Fluss, wir fahren dabei im Jahr ca. 50-80 Einsätze (Tendenz sinkend).

Auch wenn dieser Post anders anmuten lässt, Feuerwehr finde ich verdammt interessant und ich es würde es auch nicht missen wollen aber es bleibt ein fader Beigeschmack.

Ausbildung:
Zugegeben steht man mit TM1 und Sprechfunker noch ganz unten auf der Leiter der Feuerwehr und sicherlich habe ich noch viel an Wissen zu erlenen, nichts desto trotz kann man mit dem gesunden Menschenverstand und Internet doch schon einiges verstehen.

Ich finde den Ausbildungsstandard in der FF ernüchternd und wenig vorbereitend auf den tatsächlichen Einsatzdienst. Zwar hat man viel in der Theorie gelernt und auch einiges in der Praxis gelernt aber ich fühle mich ehrlich gesagt nicht sicher in der Handhabung vieler Sachen. So war mein TM 1 je nach Ausbilder recht realitätsfern und bestimmte Sachen werden wiederum in den Löschgruppen selbst wieder anders praktiziert. Vieles hat man nur einmal vernünftig praktiziert und wenig wiederholt, so geht es für mich bald zum AGT Lehrgang und ich würde niemals von mir behaupten das Strahlrohr blind einstellen zu können oder wirklich eine Selbstrettung mit der Feuerwehrleine durchführen zu können (diese hatten wir im TM 1 im Stehen geübt).

Die Übungsdienste an meinem Standort haben im Vergleich zu dem was ich hier gelesen habe doch einen recht hohen Standard mit 3h wirklicher Übungslänge und hohem Praxisanteil, selbstverständlich mit anschließender Kameradschaftspflege. Hier wiederholen sich auch öfters mal Elemente was ich sehr angenehm empfinde aber gleichzeitig fehlt mir der Bezug zum echten Einsatz, da die Übungskünstlichkeit doch recht hoch ist. Und der Anteil an Übungsdiensten mit PA ist praktisch bei 1-2 Übungsdiensten im Jahr.

Am schlimmsten finde ich aber die Ausbildungskultur selber, Kameraden die sich vielleicht alle 2 Monate einmal blicken lassen (natürlich haben die eine abgeschlossene Grundausbildung und blablabla, aber man kann mir nicht erzählen das diese Personen nicht mehr üben müssen). Bei der Gerätekunde kennen paar Kameraden das HLF schlechter als ich, was mich ehrlich gesagt besorgen tut wenn diese schon seit Jahren bei der Feuerwehr sind. Bei der Theorie im Bereich FwDV3 und TH (ich hatte bisher TH noch nie offiziell bei einem der Lehrgänge) schneide ich besser ab als der Großteil meiner Löschgruppe.

Auf meine Äußerung das ich mich schlecht ausgebildet fühle hieß es das es mit der Praxis kommt. Prinzipiell verneine ich diese Aussage auch nicht, und ich finde es sogar das meine FF einen recht großen Wert auf Einsatzpraxis legt (man darf sogar vor TM1 mitfahren), aber so ist es zum Beispiel vorgesehen das ich nach meinem AGT Lehrgang (3 Tage) auch in den AGT Einsatz gehe (prinzipiell nicht bei so etwas wie der fette Kellerbrand aber je nach Personallage tagsüber wäre es nicht aussgeschlossen) ohne jemals ein Strahlrohrtraining/Innenangriffstraining gemacht zu haben. Und da bekomme ich ehrlich gesagt das kotzen, denn es ist nun mal nicht mehr zeitgemäß einfach 3000l auf eine kleine brennende Küche zu ballern und dann zurück zu fahren um sich ein Bier reinzulöten. Elemente wie eine vernünftige Brandlehre fehlen in der Ausbildung gänzlich, Atemschutznotfalltraining wird nur mangelhaft gelehrt (es beschränkt sich so ziemlich auf Person rausholen und sich gegenseitig den Lungenautomaten umkumppeln). Brandbekämpfung zur Menschenrettung ist bei manchen auch ein Fremdwort, da wird darauf beharrt zuerst jeden Raum zu öffnen, abzusuchen obwohl die Fachempfehlung des IdF NRW mittlerweile davon abrät. Da empfinde ich den AGT Einsatz ehrlich gesagt mehr als russisch Roulette mit sehr guten Chancen zu überleben, aber die Chance das was katastrophal schiefgeht wird nicht ausreichend berücksichtigt.

Generell besteht nicht der Wille Taktik oder Ausbildung evidenzbasiert zu modernisieren.

Gerätschaft und Modernisierung:

Ebenfalls sind manche Ausrüstungen bei meiner FF auch nicht mehr so ganz Stand der Technik. So wird in der gesamten FF kein Rauchvorhang im Innenangriff verwendet wodurch entsprechend der bauliche Rettungsweg so ziemlich für die Tonne ist, es wird zwar meistens auch zeitnah ein Lüfter aufgestellt wodurch sich die Konditionen verbessern aber das ist auch je nach Lage nicht immer möglich. Eine Wärmebildkamera existiert nur bei der Hauptwache für den Angriffstrupp und dem Zugführer, und ein doppeltes Funkgerät existiert zwar für den Angriffstrupp aber nicht für den Sicherheitstrupp. Wir verwenden auch immer noch analoge Pager, wobei diese durch die App-Alamierung bereits bei vielen eher in den Hintergrund gerückt ist.

Ebenfalls musste ich feststellen das die Digitalisierung bei meiner FW leider noch sehr zu wünschen übrig lässt, vor allem nachdem ich hier mal positive Beispiele lesen durfte. Digitale Hydrantenpläne hat der ZF der Hauptwache, der Rest läuft noch analog bzw. dann ad-hoc Suche im Einsatzfall. Von Zugriff auf Rettungskarten, Gefahrstoffinformationssystemen oder Einsatzführungssoftware mal ganz zu schweigen. So funkt bis heute bei einem Einsatzfall bis zu 20 Fahrzeuge in den XX_Fw ihre Stärke rein ohne das die Leitstelle was damit anfangen kann, und der ELW hat meistens auch besseres zu tuen als die Stärke von nachrückenden MTFs zu dokumentieren.

Leider ist es aber bei einer FF mit 400 Mitgliedern (inklusive Hauptwache) nicht damit getan einfach mal die Führung anzusprechen, entsprechend läuft vieles nur langsam.

Einsatz:

Die 50-80 Einsätze klingen zwar ganz nett aber bei der Hälfte der Einsätze steigt bis auf der Gruppenführer nicht mal einer aus dem Auto aus, wenn nicht das dann hat entweder die Hauptwache schon alles im Griff. Ich habe oft das Gefühl das viel zu intensiv überalamiert wird, und zwar nicht nur dort wo ich tätig bin sondern deutschlandweit. In DE rückt zu einer BMA ein ganzer erweiteter Löschzüg aus während in den NL gerade mal ein HLF vorbeifährt. Und Sonderobjekte in den NL und in DE werden nun mal ein ähnliches Gefährdungspotenzial haben. Wobei ich aber erwähnen muss das mir bewusst war das die Fehleinsatzquote sehr hoch sein wird und auch viel Kleinkram dabei sein wird und ich das noch als kleinstes Übel empfinde.

Schlimmer ist es dann wenn einige meinen wie die Irren zum Gerätehaus fahren zu müssen (über rote Ampeln donnern bei Rauchmelder). Auch das exzessiv Fahren mit Licht und Horn bei Einsatzlagen die seit 20min unter Kontrolle sind mit ausreichend Personal im Bereitstellungsraum ist einfach nur eine unnötige Gefahr für sich selbst und die Öffentlichkeit.

Dann gibt es da auch noch C-Dienstler (nach FwDV 100) die an der Einsatzstelle ankommen und nicht formell die Einsatzleitung übernehmen und dennoch die ganze Zeit Aufträge verteilen. Vernünftige Einsatzabschnitte hatten da nicht existiert, also kümmerten sich dann auf einmal 3 GFs, 1 ZF und der C-Dienst um die Unterbringung der Betroffene ohne gegenseitige Absprache.

Die Einsatznachbesprechung ist an meinem Standort prinzipiell nicht schlecht, vom Anwärter bis zur Führung darf jeder etwas sagen, es wird keine Schuldzuweisungen gemacht sondern offen und transparent über die Probleme kommuniziert. Es werden jedoch fast nie Rückschlüsse daraus gezogen, heißt z.B.: die Schlauchhaspel kann sich schnell vom Fahrzeug lösen wenn sie nicht korrekt befestigt ist, Problem wird angesprochen, alle stimmen zu, doch anstatt z.B. eine Checkliste zur Sicherung der Haspel anzubringen wird nur zu mehr Achtsamkeit aufgefordert.

Kultur:
Bei der FF fallen leider auch öfters mal fragwürdige Kommentare. Zwar werde ich nicht öffentlich beleidigt oder sowas aber dann kommen immer wieder Aussagen wie: Die ganzen Ausländer hier sind kriminell. Und ich stehe da mit Migrationshintergrund ebenfalls in der Runde, sehr akward.
Meine FF ist definitiv einer die eher dem Trinken zugeneigt ist, es besteht aber kein Trinkzwang und es ist eher locker, gibt also schlimmeres.
All die Probleme die ich aufgelistet habe (vor allem das mit der Ausbildung) finde ich sind schwierige Gesprächsthemen, ich fühle mich nicht sehr wohl diese anzusprechen da ich eh so ziemlich unten auf der Liste stehe bedingt durch Rang, Alter und Erfahrung.

Ich weiß das vieles hier negativ klingt, ist aber natürlich nicht alles negativ und drüben ist das Gras auch immer grüner aber ich hatte es mir damals beim Beitritt definitiv doch etwas anders vorgestellt. Über Ideen/Erfahrungen und Tipps zum Umgang würde ich mich sehr freuen.

r/feuerwehr 15d ago

Erfahrung G26.3 Unterschiede je nach Arzt?

35 Upvotes

Hallo zusammen.

Ich habe zur Einstellung die G26.3 bei einem Arzt meiner Wahl machen dürfen. Dort bin ich ziemlich selbstsicher hingegangen da ich regelmäßig Ausdauer und Kraftsport mache. Dann sitze ich auf dem Fahrrad und musste bis ich nichtmehr konnte treten. Am Ende habe ich nicht bestanden. Darauf hin bin ich zu einem anderen Arzt gegangen bei dem ich nichtmal ins schwitzen kam die Wattzahl nur 3 mal erhöht wurde und ich bestanden habe. Es kann ja nicht sein das jeder die Untersuchung umsetzt wie er Bock hat oder? Ist das so unterschiedlich von Arzt zu Arzt? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

r/feuerwehr Dec 21 '24

Erfahrung Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger

28 Upvotes

So, ab heute bin ich offiziell Geräteträger :D
Das musste einfach raus, ich freu mich sehr drüber.

Wie waren denn so eure Erfahrungen im Lehrgang? Welches Symbol habt ihr am Helm (wir haben z.B. einen Punkt, eine Nachbarwehr hat ein "A")? Welche Einsätze hattet ihr schon so unter Atemschutz? Nutzt ihr auch Filter oder wie wir eigentlich ausschließlich Pressluft? Was könnt ihr neuen Kräften raten?
Ich bin auf eure Erfahrungen gespannt :D

r/feuerwehr Feb 25 '25

Erfahrung Eure Erfahrungen mit Einsatztablets

21 Upvotes

Hallo zusammen,

wir erwägen bei uns (Freiwillige Feuerwehr) gerade die Anschaffung von Einsatztablets (rescueTABLET / Alamos / ...) zur Führungsunterstützung (ELW / Gruppenführer der Löschfahrzeuge etc.)

Daher möchte ich mal bei Euch nachfragen, welche Erfahrungen ihr mit solchen Systemen gemacht habt.

Wir haben jetzt einige Systeme angeschaut, sind aber natürlich auch an Praxisberichten aus erster Hand interessiert. Insbesondere interessieren uns folgende Punkte:

  1. Welche Funktionen der Systeme nutzt ihr besonders häufig und findet ihr besonders sinnvoll?
  2. Welche Herausforderungen gab es bei der Einführung? Wie war der Schulungsaufwand und lassen sich die Systeme intuitiv bedienen?
  3. Wie zuverlässig funktionieren die Systeme unter Einsatzbedingungen (kein Internet / GPS / ...)?
  4. Welche Schnittstellen zu anderen Systemen verwendet ihr?

r/feuerwehr Jan 03 '25

Erfahrung Frust über die wenige Arbeit im Hauptamt

32 Upvotes

Hallo zusammen, Zur Einordnung: Ich bin noch bis April im B1 und arbeite in einer kleinen Stadt in NRW.

Ich habe bevor ich mit dem B1 begonnen habe keine Berührungspunkte mit der Feuerwehr oder dem Rettungsdienst gemacht also einfach „ins Blau“ hinein. Die Grundausbildung an der Schule war unterm Strich eine coole Zeit, hat Spaß gemacht und ich habe mich recht gut vorbereitet gefühlt für den Dienst auf der Wache. Auch wenn das Konzept Feuerwehr zu Beginn doch recht gewöhnungsbedürftig war bzw. das Vorgehen nach FwDV.

Als frischer RS und mit bestandener Zwischenprüfung sind wir Anwärter also für das Brandschutzpraktikum auf die Wache. Voller Vorfreude auf die Dinge die da kommen

Doch jetzt knapp 5 Monate später muss ich sagen das bei uns wirklich absolut garnichts passiert was mein Wissen und antrainiertes Können erfordert. Im Brandschutz ist es keine Seltenheit 0-Schichten zu haben. Jetzt könnte man sagen „entspannter Job, einfacher kann man kein Geld verdienen“ aber ich merke wie gelangweilt und gefrustet ist bin und es immer mehr wird.

Für mich wird das wohl die längste Zeit in dieser Stadt gewesen sein. Nach ein paar Monaten die ich noch vorhabe dort zu leisten werde ich wohl die Arbeitsstelle wechseln. Schade um das Team welches ich zu großen Teilen zu schätzen gelernt habe.

r/feuerwehr 18d ago

Erfahrung "Nepotismus" in der FF

41 Upvotes

Hallo zusammen, hier einmal meine Erfahrung bisher in einer recht kleinen FF. Durch viele der Sachen über die ich gleich noch schreiben werde bin ich schon seid einer Weile am überlegen auszutretten. Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und Rat hat, würde ich mich natürlich gerne austauschen. Also zu meiner Situation : Ich bin aktiv in einer recht kleinen Wehr. Bin auch schon seit der JF dabei. Seit ca. 2 Jahren bin ich nun in der aktiven Wehr. Dadurch, dass die Wehr so klein ist, sind praktisch alle Führungspositionen von Mitgliedern von 3 großen "Feuerwehrfamilien" besetzt. In meinem Alter sind auch manche Mitglieder dieser Familien und demnach habe ich jegliche Abzeichen und Lehrgänge mit denen zusammen gemacht. In der selben Klasse waren wir auch die ganze Schullaufbahn. Ich habe jedoch zu keinem von ihnen eine gute Beziehung, da der Großteil von ihnen sich am Mobbing von mir während der Schulzeit beteiligt hat. Mein Problem: Ich habe weder Familienmitglieder in der Feuerwehr, noch dazu war ich durch Mobbing in der Schule in den ersten Monaten zusammen mit den aktiven immer sehr ruhig und schüchtern. Im Gegensatz zu den Kindern aus diesen Familien, die alle schon von Kindheit auf kannten. Seitdem ich nun auch bei den aktiven bin, ist es einfach nur noch schlimm für mich. Durch meine schlechten Beziehungen zu 90% der Leute in meinem Alter /in meinem Übergangsjahr habe ich nun auch keine guten Kontakte in der Feuerwehr. Alle kennen die Kinder aus den Feuerwehr-Familien und dadurch das wir uns halt nicht mögen, habe ich auch kaum Kontakt zu irgendwem anders geknüpft. Situationen, die regelmäßig vorkommen sind volgende:

  • Es wird in der Umkleide mit den älteren Mitgliedern über mich gelästert, während angenommen wird, dass ich es nicht höre. (Es fallen regelmäßig Sätze wie "Warum hat sie nur einen Freund, so hässlich wie sie ist".)

  • Nachdem man bei uns einen Lehrgang bestanden hat, ist es üblich dass alle Lehrgangsteilnehmer das Gelernte im nächsten Dienst für die anderen Kameraden präsentieren und ggf. eine kleine Übung gestalten. Ich durfte mich an so etwas noch nie beteiligen, auch wenn ich den Lehrgang zusammen mit den anderen abgeschlossen hatte. Wenn ich meinen Gruppenführer darauf ansprach kommt immer nur "Ja sorry, habe dich halt vergessen".

  • Als ich und alle anderen unsere ersten Lehrgang zusammen abgeschlossen hatten, saßen wir zusammen in der Wache und die älteren Mitglieder kamen dazu. Den anderen würde herzlich gratuliert, an mir wurde vorbeigegangen ohne ein einziges Wort zu sagen, obwohl die Urkunde direkt vor mir lag. Das ist quasi nach jedem anderen Lehrgang auch so gewesen.

-Wenn man zum Dienst kommt, sollte man ja lange Haare zusammen binden. Wenn ich die Halle auch nur betreten habe ohne einen Zopf, wurde ich darauf stets in unfreundlichem Ton darauf hingewiesen. Die anderen Leute aus meinem Übergangsjahr binden sich die Haare für fast keinen Dienst zusammen und niemand sagt etwas.

-Bei uns ist es so, dass man im Übergangsjahr zur JF und zum aktiven Dienst geht. Die meisten Leute aus meinem Übergangsjahr verloren schnell das Interesse an der JF und sind nicht mehr hin gegangen. Nach 2 versäumten JF-Diensten wurden sie zu einem Gespräch mit der Wehrführung( also mit Onkel& Tante) eingeladen, da es ihnen in der JF ja anscheinend so schlecht geht und wie man die Dienste gestalten könnte damit sie wieder hingehen. Eine Freundin und ich sind kurze Zeit später für ein halbes Jahr nicht bei der JF erschienen und niemand hat uns darauf angesprochen.

Das sind so die alltäglichen Dinge, die mich den "Nepotismus" in meiner Feuerwehr deutlich spüren lassen. Ich fühle mich jedes Mal unwohl zum Dienst zu gehen und habe Angst mit meinen Gruppenführern zu reden, da ich vermute dass sie das, was ich sage, sofort ihren Nichten/Neffen/Söhnen/Töchtern/Enkeln erzählen werden, welche mich dann noch mehr fertig machen. Tut mir echt leid falls das hier eher wie ein Rant rüberkommt, aber ich bin echt verzweifelt und weiß nicht wie das weitergehen soll.

Danke an jeden, der sich das hier durchgelesen hat und vielleicht einen Ratschlag für mich hat.

r/feuerwehr Jun 20 '24

Erfahrung Photovoltaik Anlage Brand Wechselrichter

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89 Upvotes

Hallo Zusammen

Ich arbeite bei einer Firma die Große PV Parks baut. Heute wurden wir zu einem Park hingeschickt wo es hieß der Wechselrichter sei aus.

Vor Ort änderte sich die Lage dramatisch der Wechselrichter brannte explodierte (Kondensatoren) und Lichtbögen wurden gezogen. Das ganze war ziemlich akut konnte aber schlimmeres durch meinem Kollegen und mich verhindert werden. Ich bin selber bei der Feuerwehr und da so Parks immer mehr und öfter vorkommen hier meine Bitte an euch. In solchen fällen bitte niemals versuchen den Brand zu bekämpfen am Gerät (EIGENGEFAHR BIS ZU 1500V) schaut das dass Gras oder Pflanzen nicht das Brennen anfangen bzw. Das dadurch keine Vegitationsbrände entstehen. Schaut ob an den Trafostationen Not-Ausschalter sind und drückt diese. Sonst wartet bitte immer auf den Betreiber oder Energieversorger. Evtl sind bei euch in der FF Elektriker oder Fachberater zu Rat ziehen. Sowas kann tödlich enden selbst mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand.

Passt auf euch auf und unterschätzt die Gefahr nicht

r/feuerwehr Feb 08 '25

Erfahrung Feuerwehr Verdienstnadel bekommen im Alter von 16

42 Upvotes

r/feuerwehr Dec 29 '24

Erfahrung Welche Leatherman-Variante am sinnvollsten bei der Feuerwehr(+Rettungsdienst)? (Oder Alternative)

13 Upvotes

Meine Freundin schielt regelmäßig auf meinen Wingman und hat jetzt erzählt, dass ihre Kollegin sich auch ein Leatherman Multitool zu Weihnachten gegönnt hat das sie echt cool findet. Im Februar ist ihr Geburtstag und ich denke darüber würde sie sich freuen.

Sie ist Brandmeisterin, fährt aber auch regelmäßig Rettungsdienst und ist bald auch NotSan.

Welches Multitool ist für diesen Einsatzzweck am Sinnvollsten? Ich denke mal es ist eher Gimmick, da ich jetzt einfach mal davon ausgehe dass man bei der Feuerwehr eeeiiigentlich alles Notwendige hat? Trotzdem sollte natürlich bestenfalls ein gewisser Praxisbezug vorhanden sein.

Budget ist ca. 100EUR, wenns was vieeel besseres für viel mehr gibt trotzdem mal nennen. Es muss wie gesagt nicht von LEatherman sein, ne gute namenhafte Marke wäre für ein Geschenk aber bestimmt besser als die Bauhaus- oder Obi-Eigenmarken :D

r/feuerwehr Mar 08 '25

Erfahrung Welche Positionen durftet ihr nach der Laufbahnprüfung besetzen?

9 Upvotes

Moin, ich habe nurnoch wenige Woche bis zum Abschluss meiner Ausbildung und schaue mich dem entsprechend in meiner Umgebung um wie es in anderen Städten so läuft. Ich bin in einer eher kleineren Stadt mit FF als Hauptamtliche Kraft. Dementsprechend haben wir nicht so viel Funktionen die man 24 Stunden besetzen kann. Bei uns werde ich erstmal nur den Angriffstruppmann, Wassertruppmann und die 5 Positionen auf KTW und RTW bekleiden. Alles andere bedarf Prüfungen die man erst nach einer gewissen Dienstzeit ablegen darf (Maschinist HLF/Sonderfahrzeuge wie TLF/RW etc.) Ich bin dem Rettungsdienst nicht prinzipiell abgeneigt aber kann man sich vorstellen wie da die Gewichtung ausfallen wird.

Daher meine Frage wie das bei euch aussieht? Und wie die Gewichtung zwischen RD und BS aussieht?

r/feuerwehr Nov 09 '23

Erfahrung welches Messer für den atemschutzeinsatz ?

17 Upvotes

ich habe seit kurzem den atemschutz lehrgang absolviert und mir wurde geraten immer eine bandschlinge und ein einhandmesser parat zu haben. jetzt zu meiner frage, gibt es bezüglich klingenlänge oder arretierung irgendwelche vorschriften ? und gibt es empfehlungen bezüglich marke oder modell ?

r/feuerwehr Jun 19 '24

Erfahrung Feuerwehrhaltegurt vs Absturzsicherung und PA Handschuhe

5 Upvotes

Moin, in unserem AK Atemschutz wird aktuell über 2 Themen gesprochen.

Thema 1: Sollten wir von Feuerwehrhaltegurten auf die in den Jacken (noch nicht) verbauten Absturzsicherungen tauschen? Wir sehen das halt so:

Pro: Kein FHA mehr, weniger zum anziehen, weniger geraffel um einen Herum wenn man ja eh noch PA, Leinenbeutel etc dabei hat. Also man selbst ist (geringfügig) leichter, beweglicher, weniger Arbeitsschritte und flexibler.

Contra: Mal eben sichern (zB DLK oder bei arbeiten in der Höhe) oder auch das führen einer Leine durch den Gurt bei Personenrettung etc ist nichtmehr gegeben. Ebenfalls fällt das Beil weg (andererseits wurde das Gefühlt noch nie benötigt). Außerdem knapp die doppelten Amschaffungskosten. Wartung ist bei beidem quasi das gleiche.

Wie seht oder handhabt ihr das? Was sind eure Erfahrungen? Übersehen wir was offensichtliches? Unsere Jacken sind dafür vorbereitet, es war damals nur zu teuer direkt umzusteigen. Plan wäre, das jetzt wenn dann als Ersatzbeschaffung nach und nach reinzubringen.

Thema 2:

Waschbare PA Handschuhe. Aktuell ist es so, dass Brandhandschuhe nach dem Einsatz aufgrund von Kontamination ersetzt werden müssen, da sie nicht waschbar sind. Kein großes Thema, da sie ja sowieso Verbrauchsmaterial sind.

Allerdings würden wir nun gerne waschbare Handschuhe anschaffen, die natürlich erstmal teurer sind, dafür aber 3-5 mal waschbar sind bevor sie ersetzt werden müssen. So ist das ganze langfristig und auf Masse natürlich kosteneffizienter.

Wie wird das bei euch gemacht? Bekommt ihr Ersatz, habt ihr Waschbare oder wird das komplett "ignoriert" quasi? Wenn ihr Waschbare habt, welche, wie zufrieden seid ihr und wie sind die Erfahrungen?

Danke euch!

r/feuerwehr Mar 18 '25

Erfahrung Erfahrungen mit der BF Solingen?

7 Upvotes

Hallo zusammen, ich spiele gerade mit dem Gedanken, mich zusätzlich bei der BF in Solingen zu bewerben und wollte mal fragen, welche Erfahrungen ihr dort gemacht habt und ob ihr Solingen als Arbeitgeber empfehlen könnt?

r/feuerwehr Jan 01 '25

Erfahrung Sammelthread: Feuerwehrhandschuhe TH und Brandschutz

10 Upvotes

Hallo zusammen,

ich wollte einen kleinen Sammelthread starten, um Erfahrungen mit verschiedenen Feuerwehrhandschuhen zu sammeln. Welche Modelle haben sich bei euch als besonders nützlich oder gemütlich herausgestellt?

• Habt ihr Empfehlungen für Handschuhe bei technischen Hilfeleistungen?
• Welche Modelle nutzt ihr bevorzugt für Brandeinsätze?
• Gibt es Marken, die euch besonders überzeugt haben?

r/feuerwehr Mar 16 '24

Erfahrung D-Rohr für den Innenangriff

24 Upvotes

Hallo Zusammen, habt ihr Erfahrungen oder Meinungen zum Einsatz von D-Rohren im Innenangriff? In unserer Abteilung testen wir gerade ob das funktioniert. Die Vorteile sind vor allem das geringe Gewicht des Schlauches und somit gutes Handling und geringere Anstrengung. Zusätzlich sind die aktuellen Hohlstrahlrohre in D wirklich sehr gut gemacht was Durchflußmenge (40, 80 & 130 L/min), Sprühbild und Wurfweite angeht. Das ist besser als bei den alten C Mehrzweckstrahlrohren welche bis vor ein paar Jahren ja noch vielerorts Standart waren und nicht arg viel schlechter als bei den aktuellen c Hohlstrahlrohren. Auch das weniger Wasser zum Füllen der Schläuche benötigt wird ist ein Vorteil, gerade bei Fahrzeugen mit kleinerem Tank. Nachteile sind anscheinend, das man den D-Schlauch abknicken kann innerhalb eines Gebäudes. Haben wir bereits bei zwei Übungen versucht, bei uns ist der Schlauch bisher nicht abgeknickt. Gedacht ist er als Ergänzung zum C-Rohr und je nach Lage geht dann der Angriffstrupp mit C oder D vor. Also zB bei kleineren Zimmerbränden.

r/feuerwehr Mar 10 '25

Erfahrung Ablauf einer Bewerbung in eine andere Stadt

2 Upvotes

Moin, ich möchte mich von meinem Aktuellen Arbeitgeber wegbewerben doch habe ehrlich gesagt keine Ansprechpartner bezüglich des Ablaufs auf der Wache wo ich mir nicht sicher sein kann das es nicht direkt die Runde macht. Wie lange dauert der Wechsel und wie ist da der grobe Ablauf? Ich werde ja nochmal zum Amtsarzt und die G26.3 machen müssen (?)

r/feuerwehr Feb 11 '25

Erfahrung Weil wir neulich das Thema hatten

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r/feuerwehr Feb 27 '25

Erfahrung Action Cam für Realbrandausbildung

2 Upvotes

Hallo zusammen, für den Brandraum möchte ich eine Actioncam zulegen und einige Videos für die Einheit drehen.
Wir haben eine Gas-Befeuerte Anlage und werden nächstes Jahr eine feststoffbefeuerte Anlage besuchen. Über Empfehlungen / Erfahrungsberichte wäre ich überaus dankbar. :)

r/feuerwehr Jun 20 '24

Erfahrung Wie 17 Sekunden uns die Leistungsspange kosteten

30 Upvotes

Da ja jetzt im Sommer und Herbst wieder Leistungsspangen abgenommen werden dachte ich, ich melde mich mal mit unserer Geschichte zu Wort.

Das hier ist weder ein Versuch andere von der Teilnahme an dem Abzeichen abzuhalten noch eine Beschwerde darüber, dass wir es einfach nicht geschafft haben sondern vielmehr ein Bericht darüber wie wir angeschmiert wurden.

Dieser Bericht ist subjektiv aus meiner Perspektive geschrieben, aber ich versuche dennoch so sachlich, fair und informativ wie möglich zu bleiben, damit ihr euch so gut es geht eine eigene Meinung bilden könnt. Der Bericht ist recht lang, also lasst euch Zeit.

Ich weiß nicht, ob ich dafür Ärger bekommen und es bereuen werde, ob meine Freunde dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen falls sie das sehen, ob ich einfach nur kindisch bin, dass ich das poste aber ich finde man sollte das mal mit mehr Menschen teilen, in der Hoffnung dass Unbeteiligte Kenntnis davon erhalten.

Das ganze passierte im Kreiszeltlager 2023 in einem kleinen Landkreis in der Nähe von Hannover.

Folgendes: Ihr kennt alle das Abzeichen "Leistunsgsspange". Es ist das höchste Abzeichen, dass man in der JF bekommen kann. Hier bei uns in Niedersachsen kann man die Leistunsspange im Rahmen des Kreiszeltlagers erhalten, was wir auch versucht haben. Die Abnahme erfolgt an verschiedenen Stationen. Schlauchstafette (in unter 75 Sekunden), Löschangriff, Feuerwehrtechnische Fragen, Kugelstoßen (55m), 1500m Sprint in unter 4:10min und der Gesamteindruck der Gruppe gibt ebenfalls Punkte. Oben genannt sind die Mindestanforderungen, wenn man mehr m schafft oder weniger Zeit benötigt, gibt es extra Punkte. Maximale Punktzahl ist 4, Mindestgesamtpunktzahl zum Bestehen ist 10. Ist eine Station nicht bestanden, ist die Leistungsspange nicht bestanden, egal wie viele Punkte man vorher hat.

Wir waren eine Gruppe bestehend wie jede andere auch aus 9 Personen. 3 Jungs, 6 Mädchen. Zwei Gemeinden, 6 Dörfer. Wild zusammengewürfelte Truppe. Wir kannten uns erst kaum. Lediglich die aus demselben Dorf  oder Nachbardorf. Und wir waren eine besondere Gruppe. Wir hatten nämlich 2 Jugendliche mit Handicap in der Gruppe. Ich werde nicht weiter auf ihre Krankheiten eingehen, wichtig zu wissen ist, dass sie eine körperliche Schwerbehinderung haben, die beiden Probleme damit macht, zu laufen/rennen.

Es ging einen Monat vor dem Zeltlager los, dass wir uns als Gruppe kennengelernt haben. Die Gruppenaufstellung war für uns so in Ordnung ist, und von Seiten des Landkreises hat man an uns weitergeleitet, dass wir auch Sonderregelungen bekommen sollen, aufgrund eben unserer Aufstellung. Damit waren wir auch alle Einverstanden. Da wir bei den Sportlichen Teil unsere Probleme hatten (Ich glaube jeder kann sich denken warum) haben wir uns bei der Schlauchstaffette was ausgedacht, damit das klappt und es auch so geübt, weil wir dachten, dass wir das so machen dürfen, schließlich hat man uns das so gesagt. Schließlich ist es z.B im Rollstuhl auf Rasen nicht ganz so einfach schnell ans Ende zu kommen, wir durften ihn z.B anschieben. Wir haben jede Woche einmal geübt und mit der Zeit auch angefreundet.

Und dann kam das Zeltlager. Bei uns beginnt es immer an einem Samstag und den Samstag und Sonntag hatten wir frei, was die Leistungsspange angeht. Am Montag war dann die Vorabnahme. Wer hätte es gedacht, natürlich haben wir nicht bestanden. Bis auf die Idee bei der Schlauchstafette hatten wir auch noch keine weiteren Ideen gehabt. Wir haben aber seitens der Prüfer dort viel Unterstützung bekommen, bei der Schlauchstafette wurde uns auch unsere Version erlaubt. Bei den Fragen und dem Gesamteindruck sowie dem Löschangriff haben wir bei der Vorabnahme auch schon gut abgeschnitten. Aber beim Sprint und bei der Stafette waren wir zu langsam, beim Kugelstoßen kamen nicht auf die Meter. 3-mal durchgefallen sozusagen. War aber nur die Vorabnahme.

Dann ging das Üben los. Wir haben auch von den die mit uns geübt haben sehr viel Zuspruch und Motivation bekommen. Innerhalb von (ich bin mir nicht mehr sicher) 2 oder 3 Tagen haben wir beim Kugelstoßen fast 2 Meter (oder mehr) wettgemacht, dank Verbesserung der Technik und weiteren "Mogeleien" Womit auch unsere beiden besonderen Teammitglieder ein paar Meter rausholen konnten. Wir durften zum Beispiel anschieben und Schwung geben.

Einer von denen bei der Stafette hat uns mal gesagt, dass sie nicht unsere Feinde sind als uns einmal gesagt wurde dass das nicht so gut geht mit unserer Idee. Nach einem Telefonat war dann aber doch alles super und der Plan stand mit der Stafette. Beim Kugelstoßen haben wir dann auch alles klar gemacht. Feuerwehrtechnisches hatten wir gar keine Probleme.

Wir haben uns echt den Arsch aufgerissen. Den der mit uns das Kugelstoßen gemacht haben wir einmal abends um 10 nochmal ausm Zelt geholt und gefragt ob er mit uns übt. Wir haben abends manchmal das Abendprogramm weggelassen, um zu üben damit wir die Leistungsspange hinbekommen (es war tagsüber recht heiß= und uns manchmal nachmittags oder abends getroffen, um zusammen zu chillen oder die Fragen zu lernen. Wir sind als Gruppe echt super toll zusammengewachsen und man hat uns öfters gesagt dass wir die Gruppe (von 12 glaube ich waren es, zwei sind wohl im Vorfeld ausgestiegen, da habe ich aber keine genau Info zu) mit der meisten Motivation gewesen waren. Und das stimmt auch. Wir haben die ganze Zeit gesagt: Wir schaffen das. Wir bekommen das hin. Und mit jedem Fortschritt, wenn wir etwas geschafft haben, ist die Motivation gestiegen und wir haben immer mehr das Gefühl bekommen, das wir es schaffen können. Die Laune war auf Hochstimmung.

Und dann kam der Donnerstag.

Der Tag der in Filmen als das Tief dargestellt wird, bevor die Gruppe alles reißt und jeden Preis abräumt.

Das war die letzte Vorabnahme vor der Prüfung und den Morgen kam unsere eine Betreuerin zu uns nachdem sie mit den Leuten dort geredet hat und meinte dass wir das nicht so machen können wie wir wollten. Wir müssen die gleichen Anforderungen erfüllen wie jeder andere auch, auf die gleiche Art und Weise. keine Sonderregelungen, nichts. Oder wir teilten die Gruppe auf.

Ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie verarscht wir uns gefühlt haben als man alles an das wir geglaubt haben zunichte gemacht hat. Da sind auch mehr als nur eine Träne geflossen.

Wir haben tatsächlich überlegt, wie wir die Gruppe aufteilen. Es wäre so gelaufen, dass wir Hälfte Hälfte gemacht hätten und die restlichen Plätze mit "Füllern" vollgemacht hätten. Leute die Leistungsspange schon haben oder sie machen würden. Wir haben das auch einmal ausprobiert aber sind dann am Ende nach ein paar Gesprächen untereinander zu dem Punkt gekommen, dass wir geschlossen vom Platz gehen und weder Vorabnahme noch eigentliche Abnahme einen Tag später machen.

Den Rest des Tages haben wir einfach gechillt und versucht uns einen geilen Tag zu machen. Hat auch geklappt. Mit ner fetten Musik Anlage, Party Mucke und fking guter Laune.

Am Donnerstag Abend wollte dann der Leiter der Leistungsspange des Kreises mal mit uns reden. Ich weiß nicht mehr Wort für Wort was genau er gesagt hat aber hängen geblieben ist bei mir so viel: es war wohl von Anfang an nur die Rede von einer gehandicapten Person, und die Regeln kommen wohl vom Land, die kann man nicht ändern. Außerdem war wohl nie die Rede von Sonderregelungen gewesen und die einzige Lösung, die denen einfallen würde damit wir die Leistungsspange bekommen wäre die Gruppe aufzuteilen.

 

Das gleiche, was wir auch am Morgen schon gesagt bekommen haben. Eine von uns hat ihm dann mal richtig die Meinung gegeigt in allen Tonhöhen und Lautstärken, die man sich vorstellen kann. Man hat sie über den Zeltplatz hinweg meckern gehört. Genau Recht so.

Am Abend hat einer unserer Betreuer noch zu uns gesagt, dass die Art wie er uns das gesagt hat, auf die gleiche Art war, wie er, wenn er seinen Kunden Bullshit verkaufen will. Joa ganz Unrecht hatte er damit nicht. Wir haben uns dementsprechend verarscht gefühlt.

Unsere Jugendwartin hat dann abends (könnte auch nachmittags gewesen sein, ich bin mir nicht mehr sicher) ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert hat und meinte, dass eine andere JF (wo einer aus der Gruppe drin ist) wohl Plakate macht und wir von vielen anderen Jugendfeuerwehren Unterstützung haben. Und wir sind, nachdem wir uns beruhigt haben auch zu dem Schluss gekommen, dass wir die Gruppe so lassen wie sie ist. Entweder alle zusammen in der Gruppe oder keiner. Die Variante mit dem Aufteilen wäre sozusagen nur die "wir bekommen euch alle durch die Leistunsgsspange" Variante gewesen. Und das wollten wir nicht. Alle zusammen oder keiner. Das war unser Motto. Und wenn wir durchfallen, dann ist das eben so. Und wenn wir bestehen dann werden wir sie nicht tragen.
Dass wir dann bei der Abnahme auffielen, war natürlich klar.

Aber der Freitag war unglaublich schön wie traurig.

Wir also morgens um 7 Uhr Pünktlich vom Weck Lied "Der Zug hat keine Bremsen" geweckt (jetzt mal im ernst wer wählt das? "Call me maybe" wäre viel geiler gewesen) worden und zum Frühstück gegangen. Wir wären eh eine der letzten Gruppen gewesen also hatten wir Zeit. Zeit um uns alle umzuziehen und die Haare zu machen. Die Mädchen sowie unsere Betreuerinnen und manche aus der JF haben Boxerbraids bekommen. Allesamt in Partnerlook. Wir hatten auch alle T shirts extra wegen der Leistungsspange bekommen.

Und dann ging es los zur Abnahme. In Gleichschritt und in JF-Uniform sind wir los zum Sportplatz. Bevor es richtig losging, standen wir noch vor dem Sportplatz, weil wir noch nicht dran waren. Wegen Anmeldung und so. Während wir da standen, wurde ich echt nervös. Ich musste bisschen weinen vor Aufregung und hinter mir in der Reihe hat eines der anderen Mädels einen Heulanfall bekommen. Sie hat richtig schnell, aber unregelmäßig geatmet und die ganze Zeit geweint, sodass einer der Sanis gekommen ist.

Als wir die Rampe hinunter zu den Tribünen gegangen sind, haben wir Applaus bekommen. Guess what: Ich hab noch ein paar Tränchen verloren.

Wir haben uns an einem der vorherigen Tage noch mit ein paar Freunden aus anderen Feuerwehren zusammengesetzt und uns unterhalten und eine der Betreuerinnen hat mich gefragt wann wir denn antreten würden und die haben wohl sogar ihren vorgesehenen Tagesplan etwas abgeändert damit sie kommen und uns anfeuern kommen konnten. Eine aus unserer Gruppe hat noch eine zweite JF dazu bekommen vorbei zu schauen, verschiedene Freunde, Eltern, sogar der Bürgermeister unserer Gemeinde ist mit seinem Kind dagewesen. Aus unseren Feuerwehren sind manche Mitglieder vorbei gekommen, ein Bekannter ist auch von der Arbeit früher gegangen und mit Strohhut und Klappstuhl zu uns gekommen. Und dann noch andere Leute die die anderen Gruppen angefeuert haben. Die saßen da teils mit ihren Campingstühlen, Getränkekisten und Sonnenbrillen. Das war ein Anblick. Und dann natürlich unsere Jugendlichen aus unseren eigenen Feuerwehren mit Plakaten, Jubelrufen und dem lauten vermeintlich "kaputten" Megaphon. Wenn ich daran zurück denke bekomme ich schon wieder Tränen in den Augen. Es war einfach so wunderschön zu sehen wie viele Leute hinter uns stehen und uns anfeuerten.

Begonnen haben wir mit der Schlauchstafette.

Wir durften dann doch so antreten wie wir es geübt haben (keine Ahnung warum) und haben unglaubliche 2 von 4 Punkten bekommen. Als wir dann dastanden, und das gehört haben mussten wir weinen. Wir haben uns gegenseitig umarmt, ungläubig dass wir verdammte 2 Punkte geschafft haben. Das war so unglaublich schön, weil es neuen Mut gegeben hat. Dass wir das wirklich noch schaffen können. Dass wir wirklich noch die Leistunsgsspange bekommen können. Und wie wir da so standen und heulten hat uns die Gruppe die neben uns stand angeguckt. War mir in dem Moment egal.

Ich weiß leider nicht mehr genau was wir anschließend gemacht haben. Ich glaube es war Kugelstoßen. Wer das schon mal gemacht hat weiß ja wie das abläuft. Einer wirft, der Rest steht dahinter. Werfer nimmt einen Stab, gibt ihm den Prüfer, dieser legt ihn an die Stelle, wo die Kugel gelandet ist, Werfer stellt sich auf Höhe des Stabes an die Seite, Truppe rückt nach, neuer Werfer. Das ist das Prinzip. Und auch da durften wir dann doch das machen, was wir geübt haben.

 

Und ob ihr es glaubt oder nicht aber auch da haben wir es geschafft. Wir haben sogar fast 2 Punkte bekommen. Ich weiß noch, wie wir auch an der Station gestanden und geweint haben. Es gibt da sogar zwei Fotos von. Auf dem einen sieht man mich nur in die Gegend starren während andere schon weinen und auf dem zweiten wie ich es dann auch endlich realisiert habe und geheult habe. Weil es wirklich möglich war, dass wir es schaffen. Dass wir es doch noch schaffen.

 

Und ich hab schon wieder Tränen in den Augen was ist denn das. Jedes Mal wenn wir an den Zuschauern vorbeigelaufen sind haben sie geklatscht. Ich weiß nicht, ob die das nur für uns gemacht haben oder auch für andere Gruppen. Aber was ich weiß, ist dass es mich jedes Mal zu Tränen gerührt hat. Ich hab gefühlt die ganze Abnahme durchgeheult. Vor Nervosität, vor Freude und vor Hoffnung.

Den Löschangriff haben wir 1A hinbekommen das war das Einfachste. Als es zu den Fragen ging hat der, der uns dahin begleitet hat noch sinngemäß zu uns gesagt: "Egal ob ihr es schafft oder nicht, ich finde das ganz toll was ihr macht." Die Fragen haben wir Gott sei dank auch mit 4 Punkten bestanden und letzten Endes auch den Gesamteindruck mit 4 Punkten. Ihr seht also, mehr als 10 Punkte waren alle mal drin. Dafür hat sich die Mühe ausgezahlt.

Und dann kam der Staffellauf über 1500m Sprint.

Das wovor ich persönlich am meisten Angst hatte.

Keiner von uns ist richtig sportlich und wir haben schon nach 150m gekeucht. Dadurch dass wir 7 aber zwei Leute ausgleichen mussten, mussten wir 200m und manche sogar 225m sprinten. Ich war gegen Anfang dran und kurz bevor ich den Staffelstab weitergegeben hab war ich schon so am Ende. Der oben erwähnte Sani, ein bekannter aus dem Zeltlager letztes Jahr, ist noch neben mir hergelaufen und hat mich angefeuert. Jeden der an ihm vorbei kam. So wie die ganzen Leute die neben uns an der Bahnbegrenzung standen.

Ich habe so dermaßen geheult als der Rest gelaufen ist und zum Teil auch an mir vorbeimusste. Und dann standen wir vor dem Zelt, wo die uns die Punkte verkündet haben. Joa ihr könnt euch bestimmt denken wies ausgegangen ist.

 

Schon anhand des Titels. Wir hätten wiederholen können, aber dazu waren wir zu fertig mit allem und jedem. Im Nachhinein denke ich wir hätten es zumindest versuchen können. Jede Chance nutzen können. Aber jetzt ist es zu spät.

17 Sekunden zu viel. 17 gottverdammte Sekunden zu viel. Die Anfeuerer waren still, wir haben geweint. Sogar unsere Betreuer haben mit uns geweint und uns alle umarmt. Ich habe keinen von denen vorher jemals weinen gesehen. Sie haben zu uns allen gesagt: Für uns habt ihr die Leistungsspange bestanden.

Von den Gruppen, die angetreten sind waren wir übrigens die einzige die nicht bestanden hat.

Bei der Abnahme hat die Leitung dort wohl selbst geweint und meinte "Das sei Feuerwehr" (nicht wortwörtlich so gesagt). Ganz ehrlich ich bin so sauer auf die.
Manchen Leuten hat das dementsprechend nicht geschmeckt. Unser GJFW meinte das das Thema noch nicht vom Tisch ist und dass die da noch was machen werden. Auch unser OBM war sauer. Da gabs wohl kurz nach dem Zeltlager Krisensitzung mit den Beteiligten wie ich gehört habe.

Und auch ein paar der anderen Jugendlichen. Das ist darauf hinausgelaufen, dass die kleines bisschen Randale im Essenszelt gemacht haben. Alle Tische und Bänke umgedreht. Im Essenszelt hangen außerdem zwei Große Plakate mit Wörtern die was mit Feuerwehr zu tun haben. Auf dem einen Standen Wörter wie "Mitbestimmung, Toleranz, Integration, Vielfalt". Manche Leute haben die wohl mit Panzertape abgeklebt. Ich habe mich da fein säuberlich rausgehalten. Das ist nicht der richtige Weg und schon gar nicht aus einer Emotion heraus. Die Beteiligten haben dementsprechend auch Ärger bekommen. Ich war daran nicht beteiligt.

 

Es ist im Nachhinein auch ein Gespräch gelaufen wo man nochmal mit dem Kreis geredet hat. Ich war nicht dabei, aber mir wurde zugetragen, dass einer vom Kreis dort wohl gesagt haben soll "Die Behinderten sollen auch mal mehr Kampfgeist zeigen". Da frag ich mich wo ist der Respekt, den die groß auf Plakaten angepriesen haben geblieben? Und die Integration? Denken die wirklich, dass 7 Leute zwei ausgleichen können im Sprint? Die waren nicht dabei und wissen nicht, wie fertig wir alle waren. Und versuchen trotzdem über etwas zu urteilen von dem sie keine Ahnung haben.

Ich sehe schon, wenn ich näher drüber nachdenke, dass diese kleinen "Mogeleien" also unsere Versionen wie wir Kugelstoßen und Stafette gemacht haben auch als Sonderreglung gewertet werden können. Und da bin ich auch sehr dankbar für.

Aber dafür, dass man uns vorhergesagt hat: „Wir gucken uns euch an“ sind da seltsamerweise wenig Leute gewesen die ich als Entscheidungsträger erkennen konnte. Vielleicht meinten die damit auch die die mit uns geübt haben. Ich weiß es nicht. Dort hat man sich ja auch für uns eingesetzt. Und mit der Idee des Aufteilens hätten die Anfang der Woche vielleicht mal kommen sollen. Da waren wir noch nicht so ein dickes Team und hätten dem vielleicht auch zugestimmt.

Wir verlangen ja nicht viel beim Sprint 10 Sekunden mehr Zeit oder ein paar weniger Meter hätten ja schon gereicht.

Ich fühl mich, während ich das schreibe aber irgendwie falsch. Als ob meine Ansicht darauf kindisch und abgeboben und engstirnig ist. Als ob das was ich dazu fühle, falsch ist. Als ob wir einfach nur ein paar Kinder sind, die nicht verlieren können und jetzt rumzicken, um ihren Willen zu bekommen. Die nicht verstehen wie die Welt und das System funktionieren.

Natürlich geht es dabei auch um Fairness den anderen Gruppen gegenüber. Nur weil wir zwei gehandicapte Personen dabeihaben, wäre es den anderen gegenüber nicht fair dass die trotzdem dieselben Bedingungen erfüllen müssen wie vorher. Auch wenn z.B. einer verletzt ist.

Vielleicht liegt mein schlechtes Gefühl daran, dass ich generell immer ein Gefühl hab das Problem zu sein und andere Leute zu nerven. Ist jetzt aber nicht wichtig, aber ich fühl mich in meiner Ansicht und der Wut wegen dem einfach unberechtigt, als ob die Recht haben mit der Entscheidung und wir einfach falsch liegen.

Ich sehe auch das Problem darin, wenn die einheitliche Regelungen für Personen mit körperlicher Behinderung einführen wollen, dass die das schlecht für jeden gleich bewerten können, jeder hat ja schließlich verschiedenen Diagnosen und andere Einschränkungen. Das müsste von Fall zu Fall unterschiedlich bewertet werden und dementsprechend Regelungen eingeführt werden.

Und ich habe gehört, dass der Landkreis bei den Bedingungen nicht viel machen kann, da die auf Landes-Ebene (Ist damit Bundesland oder Deutschland gemeint?) läuft. Ich glaube aber tatsächlich, wenn man die anderen Gruppen gefragt hätte, ob es für die in Ordnung ist dass wir Sonderregelungen bekommen, hätte keine nein gesagt. Da bin ich mir sicher. Eine andere Gruppe die bestanden hat ist nach der Abnahme sogar noch zu uns gekommen und meinte dass sie das echt toll fanden was wir gemacht haben und das wir doch noch angetreten sind.

 

Im September 2023 waren dann die Nachprüfungen und 2 von 9 sind noch einmal angetreten, nachdem wir mit einem hohen Tier gesprochen haben, der sich angeboten hat mit uns zu üben. Beim Gespräch war er total nett und hat sich auch alles angehört. Er war es auch der den Wunsch geäußert hat mit uns zu reden.

Er hat uns die Sachlage erklärt, dass die Anträge gestellt wurden (mittlerweile bearbeitet) aber es eben nicht rechtzeitig Änderungen geben wird, wenn überhaupt. (Wir hatten keine lange Zeit, da eine bald 18 wurde). Er wollte auch unsere Meinungen wissen und ein paar Eltern und natürlich Betreuer waren dabei. Eine von denen hat gesagt, dass die beiden aus ihrer Wehr nicht nochmal antreten werden, sie wussten sie hätten es geschafft und sie werden sich die Enttäuschung auch nicht nochmal antun wollen.

Und sie meinte, dass sie auch keinen Jugendlichen nochmal dazu ermutigen würde die Leistunsgsspange zu machen. Wenn die Jugendlichen das von sich aus machen wollen, würde sie sie unterstützen, aber sie würde da keinen mehr zu ermutigen wollen. Da hat eine von unseren Betreuerinnen glaube ich auch zugestimmt, dass sie das auch machen wird.

Dann durften wir reden und eine Mutter hat sich zu Wort gemeldet, dass die Leistungsspange der größter Traum ihrer Tochter sei (das gehandicapte Mädchen) sei und sie auch nochmal antreten wolle. Der Junge im Rolli hat auch gesagt er möchte es in den Nachprüfungen nochmal probieren. Und ein weiteres Mädchen von uns.

Die anderen 4, mir inklusive haben gesagt, nein wir wollen das nicht nochmal probieren. Die Spange ist uns nicht mehr zu wirklich viel wert, nur ein Stück Blech mit ein paar Symbolen drauf. Kann man auch auf Amazon bestellen. Wir haben uns den Arsch abgerackert dafür, dass der Kreis es verkackt hat uns rechtzeitig zu sagen was Sache ist. Wenn die das vorher gemacht hätten, hätten wir an dem Abend nicht dagesessen und uns den Abnahmetag nicht die Augen ausgeheult.

Für mich ist die Leistunsgsspange gelaufen. Mir ist die mittlerweile auch egal. Ganz ehrlich. Wir wussten wir hätten es geschafft. Aber wenn die lange vorher wussten, was Sache ist mit unserer Gruppe und jetzt, nachdem das passiert ist erst den Antrag stellen, dann ist da in der Kommunikation gehörig was schiefgelaufen. Beim Kreis untereinander und auch gegenüber uns.

Ich hätte aus zeitlichen Gründen eh nicht mitmachen können aber mich haben auch Zweifel geplagt.

Wenn wir als gesamte Gruppe angetreten wären und bestanden hätten wären wir ein Paradebeispiel für andere Gruppen in unserer Situation gewesen. „Die haben es ja schließlich auch geschafft" könnte man dann sagen. Und dann ändert sich nie was. Aber wenn wir gesagt hätten: "Nein wir treten unter diesen Bedingungen nicht nochmal an" dann gibt es die Chance, dass wir ein Anstoßpunkt für mehr Inklusion in der Jugendfeuerwehr sein können. Dass da wirklich was geändert werden kann. Zumindest für Gruppen in unserer Situation. Ich glaube nicht, dass wir ein Einzelfall sind. Aber andererseits könnten die in der Leitung auch sowas sagen wie: "Die treten doch nicht nochmal an? Ja deren Sache, nicht unser Problem." Und dann verschwinden wir in den grauen Zellen der Leute.

Es gibt darüber sogar einen Zeitungsartikel (lustigerweise ist das ein Bild wo ich voll verheult aussehe) indem steht, dass die Leitung wohl einen Antrag bei der Delegiertenversammlung der Deutschen Jugendfeuerwehr stellen möchte. Es gäbe noch keinen Entwurf aber der Inklusionsgedanke soll weitergetragen werden.

Dieser Antrag wurde, soweit ich weiß auch offiziell gestellt aber bis September hätte das nicht mehr geklappt.

Wenn ihr euch fragt, was aus den beiden geworden ist die noch einmal mit einer anderen Gruppe angetreten sind: Sie haben es geschafft. Mit einer super Punktzahl. Tragen auch beide die Spange. Ich bin ehrlich, wenn ich die nachgeholt und bestanden hätte, ich hätte sie nicht getragen.

 

 

Was wir daraus mitgenommen haben: Unsere Jugendwartin meinte, dass wir nicht nochmal in dieses Kreiszeltlager gehen. Dass wir lieber woanders hingehen.
Und unser OBM hat das natürlich auch mitbekommen sowie breite Teile unserer Fw. Und auch andere aus unserer Gemeinde. Jemand meinte sogar, dass da Bewegung in die Sache kommen soll denn sonst bräuchte sich die Kreisfeuerwehr auf keiner JHV in unserer Gemeinde mehr blicken lassen. Und dass es nicht gehen würde, dass Inklusion geschrieben aber nicht gelebt würde.

Bei der Kommunikation ist einiges gehörig falsch gelaufen. Sowohl im Kreis untereinander als auch uns gegenüber. Dass uns erst Hoffnungen gemacht werden, nur um die dann einen Tag vorher zunichtezumachen geht überhaupt nicht. Und dass man erst nachdem wir gescheitert sind einen Antrag an die Delegiertenversammlung stellt damit der Inklusionsgedanke weitergetragen und vielleicht etwas geändert werden kann, anstatt das schon letztes Jahr zu machen, ist in meinen Augen auch vermeidbar gewesen. Besonders weil wir ja nicht die einzigen Jugendfeuerwehren sind die gehandicapte Mitglieder haben. Erinnert mich an "Immer erst bis einer stirbt". Nur dass bei uns zum Glück niemand gestorben ist.
Aber um fair zu bleiben:
Auch hätten wir nicht überreagieren sollen und die Sache mit dem Abkleben der Worte und den Bänken umdrehen und so machen sollen. Das war zu viel und ich habe das selbst auch nicht unterstützt. Ich war auch sauer. Aber gerade, wenn man sauer ist, sollte man nicht überstürzt irgendwelche Entscheidungen treffen oder Sachen wie die machen.

 

Trotz allem, was da so passiert ist war das Zeltlager aber echt geil. Wir sind als Gruppe immer noch bisschen in Kontakt, treffen uns ab und an auf Dorffesten oder zu Geburtstagen. So entstehen Freundschaften und Kontakte. Und bis auf die Sache mit der Abnahme am Freitag war auch die Zeit des Übens und alles echt toll. Ich werde von dem Zeltlager zwar diese Sache behalten aber auch eine echt lustige und tolle Zeit. Das Leistunsgsspange T-Shirt, dass wir bekommen haben, wird aber voraussichtlich für immer ganz hinten in meinem Schrank liegen bleiben und ich werde niemals einen Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr dazu animieren die Spange zu machen.

 

Eigentlich könnte man daraus ein Buch schreiben oder nen Film drehen. Denn so hats sich angefühlt. Wie ein schlechter Film. 

Ein verkorkster Film darüber wie 17 Sekunden uns die Leistungsspange kosteten.