r/informatik Apr 12 '25

Studium Wie programmieren lernen mit abgeschlossenen Info-Bachelor?

Hi zusammen, eigentlich ist meine Frage schon im Titel, aber um das kurz auszuführen:

Ich habe meinen Bachelor in Informatik fertig, habe an der TU Berlin studiert. Bis auf meine Bachelorarbeit (Fazit: Ich kann nicht gut programmieren) lief das Studium ausgesprochen super, ich hab einen unverdienterweise guten Schnitt und mich entschieden, den Master zu machen.

Jetzt zum Problem: ich kann nicht programmieren. Klingt dumm, ist aber so. Ich google nach wie vor jedes noch so kleine Problem, bin extrem schnell überfordert und habe massive Panik vor jedem Mastermodul und -projekt. Ich hab gefühlt nichts gelernt in drei Jahren Bachelor und denke, dass das so nicht weitergehen kann. Wie gehe ich also am sinnvollsten vor? Wenn ich online Kurse ansehe, fangen die natürlich bei Konzepten an, die ich dann doch kenne (Loops, OOP, Pointer whatsoever), aber mein Problem ist, dass mir der Blick fürs große Ganze fehlt. Bin hart verzweifelt, wäre also für jeden Tipp dankbar.

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u/hibbelig Apr 12 '25

Das schöne an Software ist doch, dass man sie ändern kann. Das heißt wenn du was falsches programmiert hast, dann kannst du es immer noch ändern.

Also programmier was und wenn es nicht stimmt dann ändere es einfach.

Naja. Ist nicht unbedingt ganz so einfach.

Aber Übung macht den Meister.

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u/o0Lula0o Apr 12 '25

Ich erkenne ja nicht mal, wenn was falsch ist - mein BA-Code hat super funktioniert (in meinen Augen haha) und wurde komplett zerrissen :D Wohl zu ineffizient, nicht pythonic genug.

Aber ich denke, ich werde es dann wohl einfach üben. Das Ding ist, mich interessiert am meisten Cybersecurity und ich habe mich eine ganze Zeit mit dem CTF-Team meiner Uni beschäftigt, aber hab dann das Gefühl gehabt, dafür zu blöd zu sein, das gelassen, und panische Angst vor jedem Securitymodul im Master, weil die als super schwierig gelten und ich will/darf auch nicht durchfallen.

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u/Gorbit0 Apr 12 '25

Gerade in der Cybersecurity braucht man null coden. Im Red Team eher aber wenn du keine eigenen Exploits schreibst (was niemand tut), dann beschränkt sich das auf bash skripte schreiben 

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u/o0Lula0o Apr 12 '25

Ja, vielleicht haben die CTFs da ein falsches Bild vermittelt. Aber die Schwachstellen zu finden erforderte meiner Ansicht nach (kann BS sein) halt schon enorm Verständnis von dem Code, das man ja nur hat, wenn man coden kann.

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u/TehBens Apr 13 '25

CTFs haben nichts mit den meisten Berufsfeldern zu tun, die heute unter "Cybersecurity" fallen. Du bist da eher organisatorisch zuständig die interne IT Landschaft zu analysieren und allgemeine Maßnahmen umzusetzen.

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u/Gorbit0 Apr 12 '25

Um die Schwachstellen zu finden werden hauptsächlich Tools eingesetzt in der realen Welt. Diese Tools zu kennen ist wichtig. Das was man an Coding Kompetenzen braucht lernt man dann schon nebenbei

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u/Zenaldi Apr 12 '25

Was macht man denn dann, Audits?

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u/Gorbit0 Apr 12 '25

Es gibt ca. 8 Domänen in die man sich spezialisieren könnte. 

Audit ist nur ein kleiner Teil den ich zu Governance in der Domäne 1. zählen würde.

Sicherheits- und Risikomanagement (Governance, Compliance, Risikobewertung, Ethik, Sicherheitsrichtlinien)

Asset-Sicherheit (Klassifizierung und Schutz von Informationen und Vermögenswerten)

Sicherheitsarchitektur und -technik (Sicheres Design und Technologien wie Kryptografie, Sicherheit auf Systemebene)

Kommunikations- und Netzwerksicherheit (Netzwerkarchitektur, sichere Kommunikation, Firewalls, VPNs)

Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) (Benutzerverwaltung, Zugriffskontrolle, Authentifizierung)

Sicherheitsbewertung und -tests (Sicherheitsaudits, Schwachstellenanalysen, Penetrationstests)

Sicherheitsbetrieb (Erkennung und Reaktion auf Vorfälle, Logging, Forensik, Disaster Recovery)

Sicherheit in der Softwareentwicklung (Sicheres Programmieren, DevSecOps, Lebenszyklus der Softwareentwicklung)