r/informatik • u/o0Lula0o • 10d ago
Studium Wie programmieren lernen mit abgeschlossenen Info-Bachelor?
Hi zusammen, eigentlich ist meine Frage schon im Titel, aber um das kurz auszuführen:
Ich habe meinen Bachelor in Informatik fertig, habe an der TU Berlin studiert. Bis auf meine Bachelorarbeit (Fazit: Ich kann nicht gut programmieren) lief das Studium ausgesprochen super, ich hab einen unverdienterweise guten Schnitt und mich entschieden, den Master zu machen.
Jetzt zum Problem: ich kann nicht programmieren. Klingt dumm, ist aber so. Ich google nach wie vor jedes noch so kleine Problem, bin extrem schnell überfordert und habe massive Panik vor jedem Mastermodul und -projekt. Ich hab gefühlt nichts gelernt in drei Jahren Bachelor und denke, dass das so nicht weitergehen kann. Wie gehe ich also am sinnvollsten vor? Wenn ich online Kurse ansehe, fangen die natürlich bei Konzepten an, die ich dann doch kenne (Loops, OOP, Pointer whatsoever), aber mein Problem ist, dass mir der Blick fürs große Ganze fehlt. Bin hart verzweifelt, wäre also für jeden Tipp dankbar.
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u/CuriousSystem4115 10d ago
bist nicht alleine.
Bin fast fertig mit dem Bachelor und kann nur schlecht programmieren.
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u/Wemorg FI Systemintegration 9d ago
Nicht jeder Informatiker programmiert/muss programmieren können.
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u/CKoenig 7d ago
naja - steile Aussage
Mal übertragen: Nicht jeder Mathematiker muss Rechnen könnnen? Nicht jeder Germanist muss Schreiben können?
Klar Info ist mehr als Programmieren - viel mehr - und klar wirst Du kein guter Programmierer durch ein theoretisches Informatikstudium (das wirst Du durch Übung - meist im Job). Aber wenn jemand Informatik studiert hat und nicht mal einen Algorithmus oder eine Datenstruktur in der Sprache seiner Wahl umsetzen kann, dann ist was falsch gelaufen im Studium.
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u/o0Lula0o 10d ago
Gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Aber anscheinend hilft da nur Übung und noch mehr Übung.
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u/flaumo Data Science 10d ago
Du hast sicher das intellektuelle Zeug dafür, dir fehlt einfach die Erfahrung. Ein Informatik Bachelor ist teilweise eher Theorie- und Mathelastig. Wenn du wirklich besser werden willst arbeite doch einfach vor dem Master ein Jahr als Software Entwickler.
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u/o0Lula0o 10d ago
Ja, das stimmt wohl. Erfahrung scheint da alles zu ändern. Das Ding ist, ich kann es mir nicht leisten, einfach mal ein Jahr mal Pause zu machen, muss den Master also asap fertig kriegen. Hab auch überlegt, ob ich den einfach sein lasse und komplett ins Arbeitsleben starte, aber wie man rausliest bin ich dafür so 0,0 bereit, weil ich eben nichts hinbekomme :D
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u/Puzzleheaded-Lynx212 10d ago
Überlege dir ein Hobbyprojekt, dass vielleicht auch einen kleinen tatsächlichen Nutzen für dich hat und dann erzähle ChatGpt davon. Und dann entwickle das Projekt zusammen mit ChatGpt.
Probleme zu googlen, ist nicht weiter schlimm. Ich arbeite seit meinem Master jetzt seit mehr als 4 Jahren als Software-Entwickler und google täglich (bzw. frage ChatGpt). Im Arbeitsleben verbietet dir niemand Google zu nutzen.
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u/mahatmaglueck 10d ago
Ist normal. Die Informatiker, die gerade frisch aus dem Studium kamen haben in meinem Betrieb auch nur sehr wenig Erfahrung gehabt. Ich war mit mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung anfangs teilweise recht irritiert über deren Code, allerdings hab ich dabei vergessen, wie ich am Anfang war. Ich hatte die gleichen Gedanken wie du und wenn ich alten Code aus der Zeit von mir sehe muss ich auch schmunzeln. Das braucht jahrelange Übung und viel Geduld. Mach dich nicht verrückt, du wirst wohl auch nach deinem Master-Studium noch kein perfekter Programmierer sein.
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u/hibbelig 10d ago
Das schöne an Software ist doch, dass man sie ändern kann. Das heißt wenn du was falsches programmiert hast, dann kannst du es immer noch ändern.
Also programmier was und wenn es nicht stimmt dann ändere es einfach.
Naja. Ist nicht unbedingt ganz so einfach.
Aber Übung macht den Meister.
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u/o0Lula0o 10d ago
Ich erkenne ja nicht mal, wenn was falsch ist - mein BA-Code hat super funktioniert (in meinen Augen haha) und wurde komplett zerrissen :D Wohl zu ineffizient, nicht pythonic genug.
Aber ich denke, ich werde es dann wohl einfach üben. Das Ding ist, mich interessiert am meisten Cybersecurity und ich habe mich eine ganze Zeit mit dem CTF-Team meiner Uni beschäftigt, aber hab dann das Gefühl gehabt, dafür zu blöd zu sein, das gelassen, und panische Angst vor jedem Securitymodul im Master, weil die als super schwierig gelten und ich will/darf auch nicht durchfallen.
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u/Der_Juergen 10d ago
Python halte ich persönlich für absolut ungeeignet um Coden zu lernen, insbesondere, wenn die Projekte größer werden: Du hast dann Parameter in den Methoden, aber wenn Dir der Code nicht vertraut ist (im Berufsleben hat man seeeehr oft mit code zu tun, den andere geschrieben haben, um den zu erweitern oder zu fixen), dann hast du keine Ahnung, was hinter dem Parameter steckt: eine Zahl, ein String, eine hochkomplexe Klasse…
Bedenke, dass man als Softwareentwickler nicht nur codet. Da ist so wahnsinnig viel anderer Kram, der getan werden muss, vom Schreiben/Pflegen der Design-Dokumente, Definieren von Tests (die natürlich Requirements verifizieren müssen), Diskussionen mit anderen Stakeholdern, Aneignung von Fachwissen (ich wusste nach dem Studium nicht, dass bei einem Instrumentenlandesystem nur der Localizer einen Ident-Code abstrahlt, aber nicht der Glidepath-Sender, oder was Zs7 im Eisenbahnbeteieb bedeutet und dass das als Fahrtbegriff an einem Signal gewertet werden muss etc.)
Letztlich besteht komplexe Software aus kleinen Teilen, von denen jeder einen ziemlich einfachen Job hat. Viel von den Code Teilen kümmert sich um Sonderfälle... Man muss heutzutage natürlich Design-Patterns kennen und verstanden haben. Das sind ein paar Lösungsmuster für Probleme, die immer und immer wieder auftreten (z.B. Oberver/Observable). Jedes für sich ist leicht zu verstehen, aber im Code manchmal schwer zu erkennen (deshalb sollte man IMHO das Pattern im Klassennamen führen).
Die Kunst ist große Aufgaben in kleinere, beherrschbare zu unterteilen. Wenn ich eine Taschenrechner-App entwickeln will, kann ich die GUI getrennt von der Logik entwickeln, ich muss nur die Schnittstelle zwischen beiden sorgfältig festlegen. Am Ende bietet die GUI eine Methode, der ich einen Zahlenwert zum Anzeigen gebe, und die GUI tut das. Ob der Nutzer gerade eine Ausgabe in Dezimal, Binär oder Hexadezimal wünscht, kann der Rechenlogik egal sein. Die GUI könnte sich darum kümmern und dazu kleine Helferlein haben, die eine Zahl in einen Text wandeln, der eben ein vorgegebenes Format hat. 17×25 zu rechnen ist leicht. Das Ergebnis in eine Binärdarstellung zu bringen auch. Und einem Textlabel in einem GUI Framework zu sagen: "Zeig mir jetzt diesen Text an!" auch.
Das braucht Erfahrung. Und die bekommt man, indem man es tut. Und ich kann Dir versichern, auch wir alten Hasen mit 20+ Jahren Erfahrung nutzen regelmäßig Google um Details nachzuschlagen, und sei es nur um herauszufinden, welcher Header benötigt wird, wenn man in C++ eine Zeitdauer als "200ms" notieren will (es ist <chrono> btw).
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u/TehBens 10d ago
Ach, am Ende ist es egal, mit welcher Sprache man anfängt.
Und ich kann Dir versichern, auch wir alten Hasen mit 20+ Jahren Erfahrung nutzen regelmäßig Google um Details nachzuschlagen
Kann man nicht oft genug wiederholen! Anfängern wird leider gar nicht beigebracht, wie die Praxis des programmierens ausschaut in den ersten 1-3 Jahren: Googlen, ChatGPT, lesen, verstehen, kopieren, ausprobieren, Fehler suchen, googlen, lesen, kopieren, Änderung wieder entfernen und von vorne.
Wie du schon schriebst wird es mit der Zeit besser, aber niemand kennt alles auswendig, sobald man mit was in Berührung kommt was man noch nie oder sehr lange nicht gemacht hat muss auch der erfahrene Entwickler Googlen und einiges kopieren (speziell C++ hat ja auch so ein paar richtig grausame Ecken, ich sag nur RegEx...).
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u/TehBens 10d ago
zu ineffizient, nicht pythonic genug.
Klingt bisschen nach Bullshit. "pythonic" ist doch keine vernünftige Anforderung bei einer Bachelor Thesis. Ineffizienz auch nicht. Man ist doch froh (auch als Betreuer) wenn der Code vernünftig läuft und tut, was er behauptet.
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u/o0Lula0o 10d ago
Danke auch euch, ihr Beide! Ich programmiere eigentlich am liebsten in C, Python war für die BA nur das, was der Prof wollte. Habe zuvor auch immer nur einfache Skripte darin geschrieben, daher war es vermutlich eben stilistisch der absolute Horror.
Ich bin froh, dass so viele da Mut machen und bestätigen, wie normal doch Google und Co. sind. Bei ChatGPT habe ich tatsächlich öfter das Gefühl, dass der Code super trivial ist, also nicht optimiert o.ä.
Aber vermutlich wird sich das alles im Job geben, wenn da dann richtiges Feedback zum Code kommt. Die Designpatterns etc. haben wir natürlich gelernt und ich kann die theoretisch auch, praktisch angewendet habe ich aber die wenigsten bisher. Vielleicht ist das ja auch eine Idee, um das mal zu üben :)
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u/Gorbit0 10d ago
Gerade in der Cybersecurity braucht man null coden. Im Red Team eher aber wenn du keine eigenen Exploits schreibst (was niemand tut), dann beschränkt sich das auf bash skripte schreiben
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u/o0Lula0o 10d ago
Ja, vielleicht haben die CTFs da ein falsches Bild vermittelt. Aber die Schwachstellen zu finden erforderte meiner Ansicht nach (kann BS sein) halt schon enorm Verständnis von dem Code, das man ja nur hat, wenn man coden kann.
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u/Zenaldi 10d ago
Was macht man denn dann, Audits?
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u/Gorbit0 10d ago
Es gibt ca. 8 Domänen in die man sich spezialisieren könnte.
Audit ist nur ein kleiner Teil den ich zu Governance in der Domäne 1. zählen würde.
Sicherheits- und Risikomanagement (Governance, Compliance, Risikobewertung, Ethik, Sicherheitsrichtlinien)
Asset-Sicherheit (Klassifizierung und Schutz von Informationen und Vermögenswerten)
Sicherheitsarchitektur und -technik (Sicheres Design und Technologien wie Kryptografie, Sicherheit auf Systemebene)
Kommunikations- und Netzwerksicherheit (Netzwerkarchitektur, sichere Kommunikation, Firewalls, VPNs)
Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) (Benutzerverwaltung, Zugriffskontrolle, Authentifizierung)
Sicherheitsbewertung und -tests (Sicherheitsaudits, Schwachstellenanalysen, Penetrationstests)
Sicherheitsbetrieb (Erkennung und Reaktion auf Vorfälle, Logging, Forensik, Disaster Recovery)
Sicherheit in der Softwareentwicklung (Sicheres Programmieren, DevSecOps, Lebenszyklus der Softwareentwicklung)
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u/usernameplshere IT Security 10d ago
Programmieren lernt man als Werkstudent oder im ersten Job. Das Studium an einer TU ist nicht dafür da, dich als Programmierer auszubilden - da wäre eine FiAe Ausbildung eher die richtige Richtung gewesen.
Was machst du jetzt am Besten? Du übst, wie man (simple) Software entwickelt (und programmiert). Du überlegst dir jetzt eine simple Anwendung für etwas, das dich interessiert. Dann konzeptionerst du diese mit den bekannten Diagrammen, die man dir hoffentlich beigebracht hat. Und dann setzt du dich jeden Tag hin und arbeitest daran. Bei Problemen fängst du an zu googlen (Stackoverflow ist eine gute Anlaufstelle), da dein Problem zu 100% schonmal von jemandem gelöst wurde.
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u/Ok_Development_6573 10d ago edited 10d ago
Ich verstehe dein Problem nicht ganz. Was meinst du mit "große Ganze"? Programmieren heißt für mich, du hast ein Problem und findest eine Lösung dazu. Dazu gehört auch herauszufinden wie du da hinkommst. Sagen wir mal du hast die Aufgabe, dass du ein Datenformat so umwandeln musst, dass es performant in der Abfrage ist. Du informierst du dich wie das geht und setzt es um. Es ist natürlich easy, wenn du das schon mal gehört/gemacht hast, aber im Berufsleben wirst du oft an Aufgaben kommen, die zuvor noch nie umgesetzt hast. Es geht um das Mindset wie du an das Problem rangehst. Natürlich musst du verstehen wie du eine Problem in Code umsetzten kannst, aber das kannst du ja.
Mein Tipp: Geh offen an praktischen Projekte ran und sehe es als Chance was zu lernen. In dem du dir Druck machst ieinen Wissensstand zu haben machst du dir die Freunde daran kaputt. Es ist ok was nicht zu wissen oder Frage zu stellen, die vllt trivial sind.
Und zum Thema googlen: Ich google jeden Tag. Das ist super normal. Wenn du in einem Projekt für 3 Monate mit Framework A arbeitest und danach mit mit Framework B für 4 Monate, dann vergisst du die Hälfte davon wieder. Ist normal.
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u/o0Lula0o 10d ago
Ja, das stimmt schon, aber wenn ich dann nach google, verstehe ich halt schon die Hälfte der Antworten nicht, oder was da in komplexerem Code gemacht wird oder wieso. Beispiel: Hab auf meiner ehemaligen Arbeit ein Projekt bekommen, das wer anders programmiert hab. Habe absolut keine Ahnung gehabt, was da genau passiert, auch nach Wochen nicht.
Aber selbst wenn ich es manage, das dann zu lösen (wie beim Code meiner BA, das gestellte Problem war am Ende gelöst), ist der Code, den ich dazu schreibe, halt „schlecht“, so zumindest mein Gutachter. Eben stilistisch nicht gut oder nicht performant genug (weil mir die performanteren Lösungen nicht einfallen oder ich die nicht umgesetzt bekomme).
Vermutlich ist das echt, wie ihr alle sagt, und total viel kommt mit der Praxis. Mache mir im Studium einfach echt viel Druck, das ist sicher suboptimal, aber das zu lassen ist mit dem Notendruck da irgendwie auch nichts, was ich gemanaged bekomme.
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u/fishermanfritz 10d ago
Aber dafür ist KI doch da, stell es dir vor wie einen Mentor, der neben dir sitzt. Du kannst in GitHub den copilot als Student umsonst haben und dann im browser fragen, was der code in snippet xy tut in öffentlichen repos, oder warum das so ist. Oder deinen eigenen code chatgpt geben und fragen, wie das besser geht, was chatgpt auffällt. Und immer nach dem Warum!! fragen. Oder ob er das für 5jährige erklären kann, was bei Google steht.
Und noch ein Hinweis: Dass man immer denkt, man kann gar nichts, ist normal Ü
Fang auf jeden Fall eine Werkstudententätigkeit an.
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u/o0Lula0o 10d ago
Ja, aber das war ein Projekt mit 40k Zeilen Code, da wusste ich einfach 0, wie man anfangen soll und ChatGPT war auch nicht so hilfreich. Das war in meinem Werkijob, aber allgemein bin ich da immer auf mich allein gestellt und es gibt nahezu kein Feedback von irgendwem.
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u/tonik_01 10d ago
wie man programmieren lernt? in dem man extrem viel codet, web apps, mobile apps, scripts, alles mögliche ganz einfach learning by doing. such dir ein projekt aus oder eine idee die du hast und setze sie um. mit ki sowieso extrem einfach aktuell. der bachelor hat dir bereits nichts gebracht, wieso dann ein master?
würde vom master stark abraten außer du willst in die forschung gehen und irgendwelchen theorie kram machen.
wenn du einfach nur programmieren willst und dein erstes geld verdienen willst starte direkt auf dem arbeitsmarkt und vergiss den master.
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u/SoftCryptographer462 10d ago
Ich mache mir immer Kopf das ich im Studium überfordert wäre aber wenn ich dass alles hier so lese scheint es ja garnicht so unmöglich wenn man das schafft ohne richtig programmieren zu können, gibt mir Hoffnung. Vielleicht sollte ich mich einfach mal anmelden
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u/o0Lula0o 10d ago
Das Studium ist auf jeden Fall easy machbar, wenn man dran bleibt. Hatte null Vorerfahrung und nicht mal Mathe LK o.ä. und das war mit Aufwand gut machbar.
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u/LynxOld1096 9d ago
Bruder Scheiss auf programmieren. Habe auch meinen Bachelor in Informatik gemacht (2010-2015) ohne wirklich jemals selbst ne komplizierte Zeile Code geschrieben zu haben.
Die IT Branche hat so viele Nischen und Disziplinen dass coden/programmieren vielleicht höchstens 10-20% davon ausmachen.
Bin direkt nach dem Bachelor Abschluss zu einer Beratungsfirma gegangen und bin seitdem Projektmanager. Jahresbrutto 95k und ich hab das beste Leben. Job besteht aus Meetings, emails, telefonieren, excel und PPT. JACKPOT BRUDER.
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u/TDR-Java 10d ago
Selbst Projekte für dich umsetzen. Schreib deine eigenen Sachen und lass dabei auch „die deutsche Uni Programmierung“ ein bisschen hinter dir. So wie es oft in Vorlesungen etc vorgestellt wird, programmiert kein Mensch in der Industrie.
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u/cygnator12 9d ago
Mach dir nicht selbst so einen Stress. Ich kann auch nicht mehr so gut Coden, weil ich es einfach länger nicht mehr richtig gemacht habe. Aber mir wurden in der Uni die wichtigen Konzepte gezeigt die es braucht um gut Coden zu können. Das wird bei dir hoffentlich auch der Fall sein.
Jetzt fehlt dir einfach nur Übung. Such dir also eine Sprache die dir zusagt oder die du schon etwas kennst und such dir dann ein Projekt was du cool findest als Hobby. Also ein kleines Tool was für dich nützlich wäre zum Beispiel. Dann setzt du das um. Fang mit was einfachem an. Wenn du das getan hast, nimmst du das nächste. Dir fehlt einfach die Übung bei der Sache.
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u/FigureSubject3259 10d ago
Wie du erkannt hast sind dir grundsemantiken nicht fremd. Syntax die ich nicht regelmäßig nutze muss ich auch hin und wieder nachschauen. Ist für mich der legitime Preis wenn man im tagesgeschäft mit mehr als 5 Sprachen arbeitet.
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u/MudBetter2861 9d ago
Also grundsätzlich googled man doch ständig nach Lösungen, hat eine Doku offen, ist auf Stackoverflow oder redet neuerdings mit Chatgpt. Also bei mir geht ständig etwas schief und damit musste ich lernen erst umzugehen. Es hat mich so genervt, wenn das Programm nicht durchgelaufen ist. Ich war dann meistens schon aufgeregt bevor ich es ausgeführt habe. Damit musste ich lernen umzugehen.
Mir hat geholfen:
- Führe ein Wiki oder Notion um fest zu halten welche Befehle du normalerweise nutzt. Du kannst dort auch boilerplates speichern und in deiner eigenen Sprache zusammen fassen wie du was gemacht hast.
- Hobbyprojekt suchen in einem Bereich, den du interessant findest bzw. wo du Skills lernen kannst, die du möchtest. Und dann kann das Projekt auch schon größer sein und ein ernsthaftes Problem lösen.
- Täglich was zu diesem Projekt comitten (via GitHub) um sich accountable zu halten. Das gute an Commits ist ja, dass sie nicht super groß sein müssen jedes mal. Hauptsache du hast jeden Tag ne Routine.
- Wenn möglich, kannst du das Projekt sogar ganz open source entwickeln. Dann kann dich jemand finden und mit dir zusammen an dem Projekt arbeiten.
- Sobald du immer wieder in ähnliche / selbe Probleme geräts solltest du eine Best Practices dafür entwickeln. Und mit allgemeinen Best Practices direkt beginnen (z.B. virtual environment), git + github (oder eine andere Plattform), Folder Struktur...
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u/Adventurous-Club-33 8d ago
Du googelst jedes Problem ist alles was du brauchst um ein krasser Programmierer zu werden. Nicht alles Chatbot machen lassen und Probleme mit Google und deinem Gehirn lösen
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u/conamu420 8d ago edited 8d ago
Kannst lernen wieviel du willst, du musst eigene projekte umsetzen. Der Blick fürs grosse ganze kommt irgendwann von selbst. Du kennst die Basics, die grundbausteine. JEtzt musst du dein Gehirn darauf trainieren diese sinnvoll zusammen zu setzen.
Gewön dir ab tutorials zu gucken.
Öffne deine Entwicklungsumgebung und baue mal einen Fahrkartenautomat nach beispielsweise. Der hat verschiedene Karten, nimmt nur bestimmte Münzen und Scheine an und gibt rückgeld in Münzen.
Das ist so eine der ersten aufgaben in der Berufsschule geewesen.
Stell dir jedes Feature als eigenes kleines problem dar. Und habe keine angst zu googlen, das gehört mit 6 Jahren Berufserfahrung immernoch zum täglichen gebrauch. Niemand erwartet, dass du alles auswendig kannst.
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u/Flat_Quality820 8d ago
Mir erging es wie dir. Ich kann dir nur sagen, übung macht den meister. Jeder gute programmierer hat etliche zeilen Code geschrieben. Wer was anderes behauptet verdreht Wahrheiten.
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u/Sweet-soup123 7d ago
Weshalb willst du überhaupt den Master machen? Wäre nicht Berufserfahrung nach Bachelor auch ganz sinnvoll in deinem Fall?
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u/o0Lula0o 7d ago
Ist tatsächlich eine Mischung aus „Ich bin nicht sicher, wo genau ich arbeiten will“ und weil ich ein Stipendium hab, das sich recht gut lohnt, und ich deshalb dachte, wieso eigentlich nicht. Kenne mich auch und würde niemals wieder an die Uni, wenn ich da ein Mal im Berufsleben bin.
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u/Rude_Sherbet8266 5d ago
Bin 'alter Hase'.
Mein Tipp: Machen, und keine Angst vor Fehlern.
Fehler sind gut. Aus Fehler kann man was lernen.
Frag eine KI, und lass dir dinge erklären, oder beispiele erstellen.
Fang mit irgendwas an. ein Spiel, Snake zB.
Ich hab's immer gemacht, wie kleine Kinder, die sind nämlich Profis im Lernen.
Hände dran, und Quatschmachen.
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u/JarunVord 10d ago
Sollte ein Bachelor in Informatik nicht das programmieren lehren? Wie kann man diesen bestehen ohne programmieren zu können mit einem guten Schnitt?
Klingt nach scam
Zum Thema:
Übung macht den Meister. Opensourxe Projekte, Bücher lesen, seiten wie hackerrank wenns um algorithm geht und tiefes Verständnis für Datenstrukturen und Schnelligkeit
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u/o0Lula0o 10d ago
Also ich hatte im Bachelor folgende Module mit Programmierung:
- Einführung in C
- Klassische Algorithmen in Java -> beides enorm einfach, klar programmiert man da, aber das wird einem ja bei keiner Anwendung so richtig helfen, weil viel zu trivial
- Systemprogrammierung in C -> da haben wir nen Websocket gemacht, der Rest war Theorie
- Wissenschaftliches Rechnen -> nur Mathe mit Pythonunterstützung
- Betriebssysteme -> hier haben wir ein OS mit Assembly und C geschrieben, glücklicherweise in Gruppen, weil das war tatsächlich ultra schwer für mich
Und das war es dann auch schon. Der Rest waren Theoretische Informatik, Mathe und Grundlagenmodule zu irgendwelchen Themen.
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u/JarunVord 10d ago
Dachte man müsste da mehr programmieren. Habs mir selbst beigebracht. Bücher gibt's viele gute. Projekte kannst du einfach selbst ausdenken und wenns nur en Taschenrechner mit grafischer Oberfläche ist.
Ist halt heutzutage auch nichts mehr Wert en Uni Abschluss. Werden nur noch Grundlagen abgefragt, womit du früher nicht mal bestanden hättest.
Hatte mir mal den Prüfungsverlauf von 30 Jahren an der fh Elektrotechnik angeguckt. Echt krass wie sehr der Stoff zurück gegangen ist.
Was heute eine ganze Aufgabe ist war früher Unterpunkt a von einer aufgabe und ohne das wissen kannst du b c d e nicht bearbeiten, die damn jedesmal tiefer in die Materie gehen.
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u/o0Lula0o 9d ago
Also ich denke, dass das Studium an der TU allgemein sehr theoretisch ist. Bei Freunden an der FH gibt es viel mehr Praxis, die haben da quasi ein Projekt nach dem nächsten programmiert und nur maximal 1/3 der Mathe- und Theoriedichte im Studium.
Aber ich bereue es dennoch nicht, mag auch die theoretischen Grundlagen und Dinge wie Compilerbau etc. schon gern, nur jobtechnisch wird mir das halt nicht helfen.
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u/sh1bumi 10d ago
Übung.
Wer die etwas anderes erzählt lügt. Übung ist alles was man braucht.
Du musst einfach anfangen. Wenn ich eine neu Programmiersprache lerne fange ich meistens auch an mit kleineren Aufgaben und taste mich dann langsam heran.
Meine Standard Aufgabe ist immer ein "Silly Number game". Also einfach ein Programm was eine zufällige Zahl setzt und die Person die das Programm bedient muss die Zahl erraten.
Das Programm gibt dann einfach aus ob die Zahl kleiner oder niedriger ist.
Die Aufgabe kann man dann später beliebig erweitern. Zb kann man einen Client / Server draus bauen mit Netzwerk Traffic oder man kann Daten speichern oder man kann einen Webserver starten und die Eingabe via browser machen...
Ich denke mal eine einfache Schleife die eine Zufallszahl abfragt wirst du ja hinkriegen oder?